Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
und ich befürchte, gleich hässliche Schweißflecke unter den Achseln spazieren zu tragen. »Das ist hoffentlich nicht dein Ernst?!«, rufe ich lauter als gewollt und ernte ein raues Lachen von beiden Männern.
»Das hier ist einer der exklusivsten Geheimclubs Londons, und du wirst später feststellen, warum. Da ich nicht möchte, dass du den Versuchungen erliegst, bleibst du also besser so.« Adrian hebt kurz den Arm, sodass ich mit meinem folgen muss.
»Viel Spaß euch beiden. So oder so.« Nelson, der offenbar von manchen Leuten wirklich Lord genannt wird, grinst noch einmal, bevor er sich wieder der Tür zuwendet. Obwohl ich weder ein Klopfen noch sonst irgendwas gehört habe, ertönt seine Begrüßung hinter uns. Wahrscheinlich sind vor der Tür Kameras installiert, durch die er jeden Ankömmling sehen kann.
Erst jetzt nehme ich meine Umgebung richtig wahr. Das Haus wirkt riesig, eine breite Marmortreppe führt nach oben, und aus den hinteren Räumen höre ich Stimmen, Gelächter, klirrende Gläser. Londons Unterwelt habe ich mir irgendwie anders vorgestellt. Wahrscheinlich ist meine Fantasie verdorbener als die Realität. Oder?
Tatsächlich erwarten uns keine in Lack und Leder gekleidete Fetischisten wie auf Cats komischen Partys, sondern ... gut gekleidete, souverän und attraktiv wirkende Menschen. Allerdings stelle ich fest, dass die meisten Frauen so gut wie nackt sind. Jedenfalls würde ich eine Strapscorsage mit High Heels nicht gerade als angezogen bezeichnen. Außer mir entdecke ich zwei weitere Frauen in eleganter Abendgarderobe, und auch diese sind mit Tüchern oder Fesseln an ihren Begleiter gekettet. Mir fällt ein, was Adrian mir gerade erklärt hat und ich schlucke hart.
Adrian nimmt zwei Gläser Champagner von einem Tablett, das eine junge Frau mit Nipple-Pasties und einem witzigen Höschen mit ausladenden Rüschen am Po vorbeiträgt. Sie sieht aus wie einem Zwanzigerjahre-Film entsprungen, ihr Mund ist kirschrot geschminkt und ebenso rot leuchten ihre Wangen. Wahrscheinlich sehen meine gerade genauso aus, denn ich bemerke durchaus, dass man mich neugierig beäugt. Wie ... Frischfleisch?
»Entspann dich«, bestimmt Adrian, bevor eine brünette Frau auf uns zukommt und ihn mit mehreren Wangenküssen begrüßt.
»Mein Lieber! Wie schön, dich wiederzusehen.« Sie betrachtet mich mit falschem Lächeln und unverhohlener Neugier, bis Adrian seufzt und mich vorstellt.
»Das ist Gwen. Gwen, das ist Agnes.« Wer oder was sie ist, verrät er mir nicht, doch ihr Aufzug lässt mich nicht lange darüber grübeln. Sie trägt ein langes Netzkleid ohne Ärmel, das an den wichtigen Stellen transparent ist, und nichts darunter. Verschämt wende ich den Blick ab, nachdem ich versehentlich zwischen ihre Beine geschaut habe. Ach d u meine Güte! Neben einer blitzblank rasierten Pussy habe ich noch ein Piercing entdeckt, unmittelbar oberhalb ihrer Klitoris. Ihre Schuhe sind noch hochhackiger als meine, weil sie ein dickes Plateau besitzen.
»Sehe ich das richtig, dass ihr ...?«, fragt Agnes und deutet auf unsere miteinander verbundenen Handgelenke. Adrian grinst, als ihr Gesichtsausdruck in offensichtliche Enttäuschung übergeht.
»Wie schade, Adrian! Vielleicht, wenn dir später danach ist ...?« Sie wirft ihm ein frivoles Lächeln und mir einen ziemlich giftigen Blick zu und rauscht davon. Ich nippe an meinem Champagner, bemüht, das prickelnde Getränk nicht gleich in mich reinzuschütten, und versuche so ungerührt wie möglich zu tun. Was mir natürlich nicht gelingt.
»Verrat mir, was du denkst.« Adrian lehnt sich gegen die Bar, was mich dazu nötigt, dicht vor ihm zu stehen. Sein Oberschenkel streift meinen Schritt, was ein merkwürdiges Zucken in mir auslöst, trotzdem bewege ich mich nicht mehr und bleibe einfach, wo ich bin. Unsere gefesselten Hände hängen zur Seite herunter, mit der freien Hand umklammere ich das Glas, als ob ich mich daran aus einem Sumpf emporziehen könnte.
»Ich bin sauer«, gestehe ich, und er lacht rau.
»Warum? Gefällt es dir hier nicht? Es sind eine Menge prominenter, attraktiver Menschen hier. Du kannst mir glauben, dass dies einer der exklusivsten Clubs Londons ist.«
Ich wage einen Rundumblick und zweifle nicht daran. Der riesige Saal ist mit hochwertigen Gemälden verziert, von denen ich einige erkenne. Sogar ein Rubens ist dabei! Ich kann nicht glauben, dass die Dinger echt sind. Überall stehen antike kleine Sofas aus feinen Stoffen herum, und es gibt
Weitere Kostenlose Bücher