Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
gleich vier offene Feuerstellen. Die Decke ist so hoch wie der Eiffelturm und auf dem alten Fischgrätenparkett flanieren zahlreiche High Heels und handgenähte Herrenschuhe.
»Das glaube ich dir, aber du hättest mir vorher sagen müssen, wo du mit mir hingehen willst«, klage ich.
»Dann wärst du nicht mitgekommen.« Er grinst und ich muss ebenfalls lachen.
»Stimmt. Also warum ...?«
»Ich habe dir gesagt, dass es für unsere Arbeit wichtig ist, zu sehen, was mich bewegt und antreibt. Und dies ist nur ein Teil davon. Außerdem ...« Er beugt sich so weit zu mir vor, dass sein Atem meinen Hals kitzelt. » ... hege ich die berechtigte Hoffnung, dass dir das hier gefällt und du dich anschließend ...«
Ach du ... was? Mein ganzer Körper verkrampft sich vor Aufregung und mein Herz benimmt sich, als wollte es den Boston Marathon gewinnen. Meint er das ernst, oder ist das einer seiner blöden Witze, mit denen er mich auf den Arm nehmen will? Unfassbar!
»Wir haben schon einmal darüber gesprochen, dass es nicht notwendig ist, alles zu erleben, worüber man schreibt. Im Übrigen schreibe ich ja nicht mal selbst darüber, sondern bewerte nur das, was du zu Papier bringst. Meinetwegen können wir jetzt also gehen. Ich habe genug gesehen.«
Sein Grinsen wird breiter. »Das wäre schade. Dir entgeht das Beste.«
»Ich verzichte dankend«, sage ich schroff und stelle entschlossen mein Champagnerglas auf der Bar hinter ihm ab. Leider komme ich ihm dabei so nah, dass er blitzschnell den Arm um mich schlingt. Ich spüre den rauen Stoff seiner Anzugjacke auf meinem nackten Rücken, und bekomme eine Gänsehaut am ganzen Körper. Meine Brustwarzen reiben sich an seiner Jacke, die zarte Seide des Kleides bietet keinen Schutz, sodass es sich anfühlt, als ob ich nackt vor ihm stehe.
»Adrian, bitte«, bettle ich. Meine Wangen werden schon wieder heiß. Er beugt den Kopf, bis ich seinen Atem auf der Haut spüre, dann streift er mit den Lippen wie zufällig meinen Hals und ich erschauere vor ihm. Mein rechter Fuß verliert den Halt und knickt auf dem hohen Absatz um, und ich falle nur nicht hin, weil er mich mit einer Hand festhält. Die Handschelle zerrt schmerzhaft an meinem Handgelenk bei der ungeschickten Bewegung.
»Ganz ruhig, Kleines. Dir wird hier nichts passieren, es sei denn, du willst es«, flüstert er und dreht mich in seinen Armen um, sodass sich mein Hintern gegen seine Hüften drückt. Er legt seinen gefesselten Arm auf meinen Bauch, wo er warm und energisch liegen bleibt, zusammen mit meinem. In dieser Umarmung bleiben wir an der Bar, während ich versuche, nirgendwohin zu sehen. Was alles andere als einfach ist, denn ehrlich gesagt, sind die anwesenden Menschen reine Augenweiden. Wenn ich nicht so herausgeputzt wäre, würde ich noch mehr Panik bekommen. Allerdings stelle ich schnell fest, dass meine Jugend ein herausstechendes Merkmal ist. Sowohl die Männer als auch die Frauen scheinen deutlich älter zu sein als ich.
Die Hitze, die sein Körper von hinten ausstrahlt, beruhigt mich ein wenig, und als er mir ein frisch gefülltes Champagnerglas in meine freie Hand drückt, nippe ich erleichtert daran.
Ein Mann in einem dunklen Zweireiher betritt den Raum, doch obwohl er attraktiv ist, bleibt mein Blick nicht an ihm hängen, sondern an seiner Begleiterin. Sie ist nackt, trägt nicht einmal Schuhe, sondern nur ein Halsband aus Metall und einige farbige Bänder um ein Handgelenk, die aussehen wie die Freundschaftsbänder, mit denen wir Mädchen uns schon früher beglückt haben. Der Mann beugt sich zu ihr und flüstert in ihr Ohr, woraufhin sie lächelt und mit gesenktem Blick nickt. Dann löst er die Handfessel, die beide miteinander verbunden hat, und lässt sie einfach so stehen, mitten im Raum.
Mein Magen zieht sich zusammen, ich verspüre so etwas wie Mitleid mit der Frau, die wenig älter ist als ich. Sie ist hübsch, zierlich, aber sportlich. Und die Einzige hier, die ganz nackt ist, darum starren alle sie an. Sogar ich, obwohl ich das gar nicht will. Und Adrian?
Vorsichtig wende ich den Kopf und treffe auf seine blauen Augen. Ein Grübchen hat sich in seiner Wange gebildet, weil er zufrieden lächelt. Himmel, dieses Lächeln ist waffenscheinpflichtig! Kein Mann dürfte damit frei herumlaufen! Meine Knie werden ganz weich und ich kann die Augen nicht von ihm lösen, so sehr ich es versuche. Als ob er einen starken Magneten in sich trüge, der mich magisch anzieht und verhindert, dass ich mich
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