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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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Kamera. Mit blonden Haaren, die in der Sonne rötlich schimmern. Ähnlich wie meine. Erst als seine Stimme hinter mir ertönt, lasse ich erschreckt das Bild fallen. Das Glas des Bilderrahmens zerspringt mit einem klirrenden Geräusch.
    »Hast du was Interessantes gefunden?«

20

    »Nein, ich ... entschuldige, ich wollte nicht ...«
    Ausatmend sehe ich ihn an, wie er mit gerunzelter Stirn auf mich zukommt, zwei Gläser mit Wasser in der Hand. Erst Sekunden später nehme ich wahr, dass er ja völlig nackt ist, was mir sofort wieder das Blut in den Kopf treibt. Großer Gott, er sieht umwerfend aus! Sogar so, in diesem entspannten Zustand, wirkt er selbstverständlich in dieser Umgebung.
    Schlagartig wird mir klar, dass ich absolut nichts über ihn weiß. Gar nichts. Er ist mir so fremd wie jemand, der mir im Kaufhaus begegnet. Und doch ... wieder nicht. Weil ich sein Buch kenne? Aber darf ich von dem, was er geschrieben hat, wirklich auf ihn schließen?
    »Willst du das nicht aufheben?«, fragt er leise, geht an mir vorbei und stellt die Gläser ab. Ich bücke mich hastig, aber als ich die Scherben aufpicken will, zieht er mich nach oben und an seine Brust. Dann nimmt er mir das Bild mit dem zerbrochenen Rahmen ab und legt es auf den Schreibtisch, bevor er mich küsst.
    »Was willst du wissen, Kleines?«
    »Alles«, antworte ich, atemlos von seinem Kuss. »Ich will alles von dir wissen.« Und ich will wissen, ob das Mädchen diese Gisele ist. So jung? Was ist mit ihr passiert? Was hat sie mit dem Club und mit dem seltsamen Kerl zu tun? Ich habe so viele Fragen, dass ich sie selbst kaum sortieren kann und gar nicht weiß, wie ich sie stellen soll.
    »Ich fürchte, damit hätten wir eine lange Nacht vor uns. Bist du einverstanden, wenn ich vorschlage, dass wir jetzt schlafen und morgen reden?«
    Ich beiße mir nachdenklich auf die Lippe, dann nicke ich. Er hat ja recht. Ich bin furchtbar schläfrig und erschöpft und brauche dringend Schlaf. Meine Gedanken springen umher wie Flipperkugeln und sehnen sich nach Entspannung, und so lasse ich mich einfach neben ihn auf das Gästebett fallen. »Also gut. Morgen.«
    »Gute Nacht, süße Gwen«, murmelt er, schlingt einen Arm um mich, bis mir fast die Luft wegbleibt, und schließt die Augen. Grinsend betrachte ich ihn in dem fahlen Licht, das durch die Fenster auf ihn fällt. Innerhalb weniger Minuten werden seine Gesichtszüge weich und verlieren jegliche Härte. Er sieht aus wie ein kleiner Junge, der sich müde getobt hat, ein feines Lächeln um seine Mundwinkel. Offenbar gewinnt er sogar gegen mich in der Disziplin schnelles-Einschlafen.
    Ich bleibe ein paar Minuten neben ihm liegen, bis er so ruhig und tief atmet, dass ich mich vorsichtig aus dem Bett stehle. Mein Herz klopft schneller, weil ich ein schlechtes Gewissen habe. Aber ich will einfach mehr über ihn wissen. Und warum wir nicht in sein Schlafzimmer gehen.
    Vorsichtig husche ich durch den Flur und drücke mit zitternden Fingern die Türklinke des Zimmers runter. Nichts rührt sich. Enttäuscht drücke ich etwas fester, lausche dabei hinter mich, aber Adrian scheint wirklich tief und fest zu schlafen. Der Raum ist verschlossen, was mein Misstrauen nur schürt. Welchen Grund sollte er haben, sein Schlafzimmer abzuschließen? Einbrecher sind bei dem Security-Aufwand im Haus wirklich nicht zu befürchten, außerdem – welche Schätze bewahrt man schon im Schlafzimmer auf? Nachdenklich zupfe ich an meiner Lippe und beschließe, ihm ein anderes Mal auf die Schliche zu kommen. Irgendwann wird er das Penthouse ohne mich verlassen, und dann werde ich die Gelegenheit ergreifen und mich in Ruhe umsehen. Überall. Bis ich ein paar Antworten auf meine vielen Fragen habe.
    Wie von selbst führen mich meine Beine zu dem weißen Zimmer, in dem ich schlafen soll, doch kurz vor der Tür überlege ich es mir anders und drehe um. Auf Zehenspitzen kehre ich ins Arbeitszimmer zurück, dessen Tür immer noch offen steht, und schiebe mich vorsichtig zurück auf die Gästeliege. Es ist eng hier zu zweit, aber seine Nähe und Körperwärme beruhigt mich, und als er im Schlaf leise grunzt und seinen schweren Arm auf meinen Bauch legt, muss ich grinsen. Morgen. Oder übermorgen. Ich kann warten.

    *

    Wir arbeiten, ohne dabei besonders viel miteinander zu sprechen. Sogar beim Essen, das wie immer vom Hotelservice gebracht wird, ist er schweigsam und ich schiebe es auf seine Konzentration. Schließlich weiß ich, dass er während des

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