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Fesselnde Lust 1

Fesselnde Lust 1

Titel: Fesselnde Lust 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
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angerufen und Nachrichten hinterlassen. Er sollte ihn zurückrufen.
    Aber er konnte jetzt nicht mit ihm sprechen, um ihm alles zu erklären. Er wollte erst seine Arbeit beenden.
    Was für eine Ironie, dass gerade Rowan die Muse gewesen war, die er gebraucht hatte, um sich wieder an die Arbeit zu begeben. Und jetzt konnte er nur sie zeichnen, malen, in Stein hauen. Überall auf dem Boden, auf den Tischchen und der Chaiselongue lagen Skizzen von ihr. Er hatte auch ein paar Gemälde begonnen, eigentlich nur kleine Studien. Und bei allen ging es nur um sie.
    Er fuhr mit der Hand über den weißen Marmor und suchte nach Strukturen; Gesicht, Schulter, Brust. Für ihn gab es keine andere Frau. Es würde nie wieder eine geben.
    Sie hatte ihn nicht angerufen, noch nicht einmal, als er ihr die kleine Statue geschickt hatte.
    Verdammt. Er konnte doch nicht sein Leben damit vergeuden, einer Frau nachzuweinen. Das hatte er doch noch nie gemacht. Warum denn jetzt?
    Weil er noch nie eine Frau so geliebt hatte wie Rowan.
    Und sie liebte ihn auch. Das wusste er. Dauernd redete sie von der Stärke, die sie mit den Jahren aufgebaut hatte, aber wie stark war sie wirklich, wenn sie sich nicht einmal ihre Gefühle eingestehen konnte?
    Nein, das war unfair. Sie war nicht schwach, das glaubte er nicht wirklich. Sie hatte ein Recht darauf, Angst zu haben.
    Warum bloß hatte er zugelassen, dass sie ging?
    Er hatte sich gesagt, dass er ihre Entscheidung respektierte. Dass er sich edel verhielt. Aber wofür hielt er sich eigentlich? Vielleicht war er ja in Wirklichkeit ein Feigling.
    Also, was wollte er tun?
    Er ertrug den Gedanken nicht, für immer ohne sie zu leben.
    Seine verlorene Muse. Ein furchtbarer Gedanke.
    Am Ende schnitt er sich noch das Ohr ab, um es ihr zu schicken. Ach, zum Teufel, drehte er jetzt völlig durch?
    Ja, vielleicht war er wahnsinnig. Vielleicht war es ja wahnsinnig zu glauben, dass sie noch eine Chance hatten.
    Verdammt! Er würde nicht einfach die Hände in den Schoß legen und warten. Er würde zu ihr fahren!
    April reckte sich gähnend. Einen kurzen Augenblick lang war sie verwirrt. Sie blickte sich im Zimmer um: hellgraue Wände, schwarze Lackmöbel, rote und orange Farbtupfer. Sehr sauber, sehr Zen. Rowans Gästezimmer. Wunderschön und jedes Detail perfekt abgestimmt. Typisch Rowan.
    Es dauerte einen Moment, bis April einfiel, was sie hier machte.
    Sie  hatten  sich  gegenseitig  etwas  vorgeschluchzt. Nein, das stimmte nicht, niemand hatte geschluchzt, aber es hätte gut sein können. Sie waren lange aufgeblieben, hatten Tee getrunken, manchmal nur geschwiegen. Um ein Uhr nachts hatte Rowan vorgeschlagen, dass April bei ihr im Gästezimmer übernachten sollte, damit sie nicht mehr so spät nach Hause fahren musste.
    April blickte auf die Uhr. Es war kurz vor sieben Uhr morgens. Sie war immer noch müde, konnte aber nicht mehr schlafen, auch nicht in dem stillen Luxus von Rowans Gästezimmer. Dazu ging ihr zu viel durch den Kopf.
    Sie stand auf, ging in das Gästebad, das Rowan ihr am Abend zuvor rasch noch gezeigt hatte, duschte heiß und ging dann in die Küche, um Kaffee zu kochen.
    Rowan war bereits dort. Sie trug einen Kimono-Morgenmantel, dessen leuchtendes Rot in starkem Kontrast zu ihren dunklen Haaren und dem blassen Gesicht stand.
    »Hi.«
    »Guten Morgen. Der Kaffee läuft schon. Hast du einigermaßen gut geschlafen?«
    »Ja, nur zu kurz. Aber ich habe nachgedacht…«
    »Worüber?« Rowan schenkte ihr Kaffee ein und deutete auf eine Zuckerdose und einen kleinen Krug Milch auf der Theke. April nahm sich zwei Löffel Zucker und rührte um.
    »Mir sind so ein paar Dinge durch den Kopf gegangen, über die wir gestern Abend geredet haben. Und ich glaube … Gott, du hältst mich wahrscheinlich für völlig irre, aber ich will noch mal mit Decker reden.«
    Rowan zog eine Augenbraue hoch, fragte aber nur: »Wann?«
    »Heute früh. Gleich. Bevor er zur Arbeit fährt. Von hier aus bin ich wahrscheinlich in zwanzig Minuten bei ihm.«
    »Weißt du denn, was du ihm sagen willst?«
    April biss sich auf die Lippe. »Ich bin mir nicht sicher.
    Ich weiß nur, dass ich es tun muss. Weißt du noch, was ich zu dir über die Risiken gesagt habe, die man eingehen muss? Ich höre jetzt auf meinen eigenen Rat.
    Ich weiß, dass er mich liebt. Und er weiß es auch. Ich werde es ihm ins Gesicht sagen. Ich will ihn nicht verlieren, Rowan.« Sie schwieg und trank einen Schluck Kaffee. »Hältst du mich jetzt für

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