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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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ließ sie ihrer Ankündigung Taten folgen. Ich musste mich wieder mit gespreizten Beinen hinsetzen – was trotz der weichen Unterlage höllisch weh tat.
    »Wage es NICHT, dich zu bewegen!«, drohte die dominante Frau. Dann trat sie zurück, zielte sehr genau und schwang die Bullenpeitsche. Ihr Biss drang tief in die seidenzarte Innenseite meines linken Oberschenkels ein, und ich brüllte vor Qual Vincents Namen. Diesen Schmerz durch seine Hand zu erleben, wäre göttlich, zu wissen, dass er zusah, grausam schön. Aber nur für Mara … das war … unbefriedigend.
    Nahezu augenblicklich legte ich die Hände auf die lange rote Strieme, die wie aus dem Nichts auf meiner Haut erschien und so aussah, als würde sie gleich aufplatzen – der Schmerz war wie flüssiges Feuer und pflanzte sich von Zelle zu Zelle fort.
    »Knie vor mir!«, herrschte Mara Noire mich an, und ich schaffte es, diesen Befehl sofort auszuführen.
    »Hände in den Nacken.«
    Ich tat auch das und sah, ganz devot und ganz vom Lustschmerz bestimmt, nicht mehr zu ihr hinauf.
    Aber sie packte mein Kinn und hob es, so dass ich die sadistische Lust in ihren obsidiandunklen Augen sah.
    »Du kleines Luder, du wirst schon reden …!«, flüsterte sie heiser und ich wusste, dass sie Recht hatte. Ich WOLLTE reden.
    In diesem Augenblick klopfte es in einem bestimmten Rhythmus an die Tür. Augenblicklich sah ich den Ausdruck in Mara Noires Augen weicher und menschlicher werden.
    »Ja, Leo? Komm herein«, rief sie.
    Der Mann mit den melancholischen grünen Augen trat ein, und die Clubchefin, die ihren Zwillingsbruder anscheinend erwartet hatte, ging ihm sogleich entgegen, verließ schon den Raum.
    »Und du, Christine«, rief sie mir im Gehen noch herrisch über die Schulter zu, »bleibst auf den Knien liegen, bis ich wiederkomme, die Hände hinter dem Kopf verschränkt.«
    Ich hörte den Schlüssel im Schloss knacken. Sie hatte mich eingesperrt!
    Trotzdem … es war nicht bedrohlich. Es war eher … als wisse sie auch nicht, ob sie mir trauen konnte. Ich seufzte und verhielt mich zunächst gehorsam. Hatte Mühe, die Qual der kurzen, aber intensiven Folterung durch die Bullwhip zu verarbeiten.
    Aber dann stand ich mit einem Mal trotzig auf. Ich DACHTE gar nicht daran, mich weiterhin herumkommandieren zu lassen. Und wenn auch nur, um Mara bei einem Gespräch über meinen Vater auf Augenhöhe begegnen zu können. Vielleicht gab es noch einen anderen Ausgang aus dem Zimmer!
    Stattdessen fand ich etwas anderes. In den hinteren Vitrinen, die ich bislang nicht hatte sehen können und die allesamt verschlossen waren, waren Waffen ausgestellt: alte Gewehre, Trommelrevolver und – ich schluckte das plötzliche, flaue Gefühl in meinem Hals hinunter – Duellpistolen, zum Teil kostbar verziert und edel verarbeitet. Eine von ihnen fehlte!
    Hastig huschte ich zum Sofa, wo meine Tasche stand und kramte mein Handy hervor. Es besaß eine äußerst leistungsfähige Kamera, mit der ich rasch zwei Fotos von dem Bild machte, das Mara Noire, meinen Vater und die maskierte junge Frau zeigte. Dann wählte ich Vincents Nummer, starrte das Display an und korrigierte mich. Die Polizei!
    Zu spät!
    Ich erstarrte, als ich hörte, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Das rebellische Feuer in mir erlosch augenblicklich, machte Platz für erneut erwachende Angstlust.
    Eilig begab ich mich in meine devote Haltung zurück und hoffte inständig, dass Mara Noire meinen Ungehorsam nicht bemerken würde … Doch die Chefin von »La Belle Folie« kam nicht allein.
    Ihr auf dem Fuße folgte Vincent und sein Erscheinen stellte meine Welt auf den Kopf.. Sprachlos starrte ich ihm entgegen. Sein schönes Gesicht war sehr beherrscht, fast ausdruckslos.
    »Eine nette Haltung, die du da einnimmst, Christine«, bemerkte er gleichgültig. Seine Miene war abweisend und eisig.
    Mara Noire schnippste mit den Fingern. »Steh auf, ma Chère.«
    Und plötzlich schämte ich mich, schämte mich, weil ich hier war, weil ich Mara für wenige Minuten begehrt hatte, gewollt hatte, was geschehen war … und kein bisschen die toughe Ermittlerin war, die ich hoffte zu sein. Ich war weder das eine noch das andere.
    »Na, wir werden unsere kleine Session ein andermal fortsetzen, hm?«, wandte sich Mara Noire mit boshaft funkelnden Augen an mich. »Da du Vincents Namen gerufen hast, hab ich ihn dir hergebracht. Offenbar verlangt es dich sehr nach ihm …«
    »Nein, überhaupt nicht!«, fauchte ich voller Zorn, woraufhin

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