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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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Mara sich lässig an Vincent wandte: »Ich hab schon damit begonnen, sie ein wenig zu zähmen, mein Lieber … ich finde, du solltest Christine einmal richtig züchtigen.«
    Mir verschlug es abermals die Sprache …
    Aber Vincent zuckte nur unverbindlich die Achseln, und wechselte das Thema: »Weswegen ich gekommen bin, ist etwas anderes … wegen der Info, die du wolltest … Die Antwort lautet Kartoffeln.« Er setzte ein gezwungenes Grinsen auf, und Madame Noire runzelte zuerst verständnislos die Stirn.
    Dann hellte sich ihr Gesicht langsam auf. »Ja, klar! Jetzt, wo du es erwähnst fällt es mir ein, ich habe vor kurzem einen Artikel darüber im ›Le Soir‹ gelesen.« Sie wirkte fasziniert und hätte ich nicht so angespannt gelauscht, hätte ich ihre leisen Worte – eher zu sich selbst, als für andere Ohren bestimmt – überhört. »Kartoffeln als Schalldämpfer!« Sie schüttelte den Kopf. Laut sagte sie. »Schön, dass du mir das bestätigen kannst. Aber nun amüsier dich mal schön mit deiner kleinen Sub, Lieber.«
    Gönnerhaft warf sie mir eine Kusshand zu, wieder ganz die alte, souveräne Mara und verschwand.
    Vincent packte mich am Handgelenk und zog mich unsanft auf die Beine. Vom Schockmoment getragen ließ ich zu, dass er mich hinter sich herzog. Erst auf dem Flur fand ich die Kraft, mich loszumachen und holte tief Luft für eine Schimpfkanonade … doch er presste schmerzhaft mein Handgelenk und zischte, ehe ich zu Wort kommen konnte: »Weshalb konntest du nicht einfach tun, worum ich dich gebeten hatte, Christine?«
    »Sag mal, spinnst du?«, zischte ich zurück. »Wie kommst du dazu, mich so zu behandeln, du … du …« Mir fiel das passende Wort auf Französisch vor Aufregung nicht ein, und so schleuderte ich ihm ein deutsches »Wendehals« entgegen. Was er aber nicht verstand und was im Grunde auch meine Gefühle nicht wirklich ausdrückte.
    Ich fühlte mich rotglühend vor hilflosem Zorn.
    »Ich muss jetzt gehen.« Vincent ließ mein Handgelenk einfach fallen, drehte sich um und ging. Doch einen Moment lang hatte ich in den Tiefen seiner feurigen Augen ein Flackern gesehen.
    Vollkommen verwirrt und in innerem Aufruhr verließ ich ebenfalls das Etablissement. Und niemand hielt mich auf!

Kapitel 20
    Die drei Striemen schmerzten noch immer. Alle anderen Male hatte ich bislang mit Stolz getragen und die Reminiszenzen der Schmerzlust voll ausgekostet; erst bei diesen hier hatte ich den Wunsch, sie mit einer lindernden Salbe zu bestreichen.
    Eine lindernde Salbe
… Ich seufzte leise, weil ich natürlich keine griffbereit hatte. Also blieb als Alternative nur die Seitenlage – das war im Moment die angenehmste Lage für meinen wunden Leib – auf dem Bett.
    Vom Nachttischchen schnappte ich mir einen Notizblock samt Stift und ergänzte meine vorangegangenen Notizen.
    Mara – ungeheuer verdächtig. Sie hatte Zugang zum Wagen, sie besaß Schusswaffen und soweit ich wusste, hatte sie kein Alibi für die Tatzeit. UND mein Vater, mit dem sie einst eine Affäre gehabt hatte, hatte ihr ein wertvolles Stück aus ihrer Sammlung gestohlen. Doch welches Motiv hatte Mara für den Mord an Mark? Ich schloss den Stift und starrte auf meinen Eintrag. Er ergab keinen Sinn. Wenn sie vermutet hatte, dass Mark über den Diebstahl – und den Verbleib des gestohlenen Gutes – Bescheid wusste, wieso hatte sie ihn dann getötet, so dass er sein Wissen mit ins Grab nahm?
    Ich machte unter Motiv ein großes Fragezeichen, denn im Prinzip hatte Mara keines. Aber mehr Informationen hatte ich nicht und es gab niemandem, dem ich wirklich trauen konnte.
    Vincent, mit dem ich Sex und eine geile Session gehabt, Vincent, in den ich mich heftig verliebt hatte, war überhaupt der zweite große Verdächtige. Er hatte kein Alibi und war zur Tatzeit in den Dünen gewesen, er konnte ganz sicher mit einer Pistole umgehen und hätte auch die Duellpistole aus der Vitrine nehmen können. Dazukamen seine undurchsichtige Art und Weise, seine Verschlossenheit, seine Stimmungsschwankungen mir gegenüber. Von lodernd heiß zu frostiger Kälte. Ich begriff es einfach nicht.
    Bevor ich mit meinen Überlegungen zu sehr abschweifte zu meinen Gefühlen für ihn, riss ich mich zusammen und schrieb den Namen der dritten Hauptverdächtigen auf meinen Zettel: Claire.
    Was wusste ich über sie? Polizistin, die ein Doppelleben als switchende Zofe in Maras »Diensten« führte, kein Alibi, hatte mir einerseits bereits ein paar Informationssplitter

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