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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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aus.
    Ich übersetzte für unsere Gastgeberin, und diese strömte sogleich über vor herzlicher Hilfsbereitschaft. Vergessen war ihre anfängliche Scheu vor Felix.
    »Ihr bekommt mein Gästezimmer, hier gleich nebenan«, sagte sie, »ich freue mich, euch zwei als Gäste zu haben. Hier habe ich ein heilsames Öl, mit dem du deinen Freund massieren kannst, Christine – es enthält Rosmarin- und Lavendelextrakte, das wird ihm gut tun!« Ichnahm das grüne Glasfläschchen, doch während Felix sich schon nach nebenan begab, blieb ich noch einen Moment bei Yvonne.
    Ich hatte das intensive Gefühl, dass sie mir noch irgendetwas sagen wollte. Und ich irrte mich nicht.
    »Eins habe ich damals nie verstanden«, sagte sie leise. »Lange nach dieser Dreier-Geschichte, nach einem Einbruch in unseren Club und ein paar anderen Scherereien, ist Mara einmal für eine ganze Weile untergetaucht. Spurlos. Weder Edvard noch ich wussten, wo sie waren … Ich habe nie erfahren, was dahintersteckte.«
    Ich runzelte die Stirn und versuchte das Gehörte mit meinen bisherigen Informationen zu verknüpfen. Ergebnislos. »Haben Sie denn Vermutungen angestellt, Nachforschungen betrieben?«
    »Ja. Alle möglichen Gerüchte waren im Umlauf, aber keine einzige Erklärung, von Drogen über den Diebstahl bis hin zu einer Schwangerschaft. Sie blieb ein Jahr fort. Als sie zurückkam, schwieg sie wie ein Grab über das Vorgefallene. Das hat unsere Freundschaft damals sehr belastet, aber schließlich konnten wir den Riss wieder kitten …«
    Sie wirkte mit einem Mal sehr melancholisch, in ihren eigenen Gedanken und in einer Vergangenheit gefangen, in der es Mara, Sybil, Gunter und meinen Vater gegeben hatte. Freunde, Partner und doch auch Rivalen.
    Ich bedankte mich leise, um sie nicht zu sehr aufzuschrecken, wünschte ihr gute Nacht und schlüpfte in das Nebenzimmer – wo ich schon sehnsüchtig erwartet wurde.
    Der schmerzgeplagte Felix ließ sich schwer auf das gemütliche Himmelbett fallen, nachdem ich ihm aus seinem Hemd geholfen hatte. Mit entblößtem Oberkörper lag er auf dem Bauch da und murmelte undeutlich seinen Dank, als ich mich rittlings auf seinen knackigen Po setzte und mein Werk mit kundigen Händen begann. Ich war darin mindestens so gut wie in Fremdsprachen. In den Zeiten unserer Beziehung hatte ich ihn oft massiert; damals nackt.
    Ich ölte mir die Hände ein und begann an Felix’ verspannten Schultern und seinem Nacken, massierte dort leicht, strich Muskelpartien aus und knetete vorsichtig einige empfindliche Stellen. Auch die Kopfhaut mit dem dichten, schwarzen Haar nahm ich mir vor. Das nach Kräutern duftende Öl versetzte nicht nur den Leidenden, sondern auch mich in angenehme Schwingungen Der frisch würzige Duft des Rosmarins vermischte sich mit dem sanft-süßen desLavendels, und schon bald gab Felix erste Laute der Erleichterung von sich … seine Schmerzen ließen nach.
    »Du hast heilende Hände«, seufzte er und war bereits wieder so fit, dass er seine Arme nach mir ausstrecken konnte, als ich mich neben ihm ausruhte.
    »Komm, lass uns ficken«, wisperte er unvermittelt, »du weißt genau, dass das bei Kopfweh immer noch am besten hilft.«
    Seine Finger strichen über meine Brüste und meine Hüften … für einen Moment gab ich mich seinen angenehmen, vertrauten Berührungen hin … doch im Grunde genommen fühlte ich mich leicht überrumpelt, war hin- und hergerissen. Ich fand es nicht unangenehm mit Felix, ich mochte ihn, und wir hatten eine schöne Zeit miteinander gehabt. Er hatte mich in die Welt jener dunklen, Süße verströmenden Falter geführt, die bis dahin nur Teil meiner Phantasiewelt gewesen waren und doch …
    War ich in einer familiären Muster-Wiederholung gefangen? Mein Vater hatte zwischen zwei Frauen gestanden, um meine Gunst warben zwei Männer. Es schmeichelte natürlich meiner Eitelkeit, und doch …
    »Weißt du, ich liebe dich«, fügte Felix schlicht hinzu, und seine edelsteingrünen Augen schimmerten warm.
    War dieser für ihn ganz untypische Satz auf seinen Clusterkopfschmerz zurückzuführen? Er blinzelte und für einen Moment schien er tatsächlich nicht ganz bei Sinnen zu sein.
    »Wo sind deine Tabletten?«.
    »Im Handschuhfach vom Seat«, seufzte er, »Aber ich bin gar nicht sicher, ob ich die brauche …!«
    »Aber ich bin mir sicher«, entgegnete ich fest. »Du redest nämlich wirres Zeug …« Ich sprang vom Bett auf, ignorierte Felix´ »Es ist kein …« und ließ die Tür hinter mir

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