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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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geehrt«, brachte ich schließlich hervor und schaute ihm in die Augen. Und ich log nicht, sein Antrag bewegte mich sehr …
    »… aber bitte dränge mich nicht. Ich brauche noch etwas Zeit.«
    »Ja. Sicher.« Sein Lächeln war liebevoll, aber mit leiser Furcht gemischt. Der Furcht, von mir zurückgewiesen zu werden.

Kapitel 23
    Als wir uns von Yvonne Maertens verabschiedeten, bemerkte ich, wie sie nochmals einen scharfen Blick auf Felix richtete. Während er sich mit kreisenden Bewegungen die Schläfen, in denen wohl noch ein Restschmerz nistete, rieb, wirkte sie nachdenklich.
    Einen Moment lang hatte ich den Eindruck, als ob Yvonne mir noch etwas gesagt hätte, aber wegen Felix darauf verzichtete.
    »Yvonne …« Ich suchte nach einem Übergang, nicht gewillt, die interessante Frau und schillernde Persönlichkeit gänzlich aus meinem Leben zu entlassen. »Ich weiß nicht, wie Mara und Sie verblieben sind … heute Abend ist ein Clubfest am Nacktbadestrand … Ich bin mir sicher Mara würde sich freuen!«
    Ich jedenfalls würde mich freuen. – Aber das war nichts, was man zu einer eigentlich wildfremden Person sagen sollte. Trotzdem umarmte ich sie spontan, als sie nur nickte und wieder sehr in sich gekehrt wirkte.

    Kaum war Felix um die erste Kurve gebogen und Yvonne nicht mehr in Sichtweise, kam der erste Tadel.
    »Was sollte das mit dem Nacktbadestrand und dem Sommerfest?« Mein Ex-Dom warf mir einen strengen Seitenblick zu, der sowohl anklagend als auch wütend war.
    »Ich habe nur gedacht …«
    Wütend hieb er gegen das Lenkrad. »Gedacht? Nein, das nennt man anders!« Selbst seine Stimmlage zeigte seinen unterdrückten Zorn. »Du hast doch nicht etwa vor hinzugehen?«
    »Doch, und du wirst mitkommen!«, behauptete ich mit mehr Selbstsicherheit, als ich empfand.
    »Ich?« Jetzt wirkte Felix ehrlich schockiert. Dann brach er in ein Lachen aus, um das ihn jeder Verrückte beneidet hätte.
    »Hörst du dich eigentlich manchmal auch selbst reden, Kl… Christine?« Er schüttelte den Kopf. »Ich warne dich, wo ich nur kann und halte dich für wahnsinnig, weil du versuchst einen MÖRDER zu finden – und du rennst in die Höhle des Löwen?« Wieder lachte er, doch dieses Mal hatte sein Lachen wieder einen normalen Level erreicht. »UND dann willst du auch noch, dass ich dich begleite?!«
    »Du bist Mitglied, würdest kein Aufsehen erwecken und sicherlich würden sich einige freuen, dich zu sehen«, schmeichelte ich ihm. »Aber du musst mich nicht begleiten!« Ein Teil von mir hatte ihm diese Idee auch nur unterbreitet, um kein schlechtes Gewissen zu bekommen und keine Standpauke.
    »Ist ER auch dort?« Ohne Felix´ Gesicht sehen zu können, wusste ich durch seine Betonung, dass er ernsthaft eifersüchtig war – und zornentbrannt.
    »Ich habe keine Ahnung!« Ich starrte aus dem Seitenfenster und versuchte meine aufgewühlten Gefühle in den Griff zu bekommen. Auf eine Art hatte Felix zu hundert Prozent Recht. Alle Tatverdächtigen würden dort sein, aber eben auch die anderen. Auch Vincent …
    Ich schluckte meine Tränen und traf eine Entscheidung.

    So erschien ich in dieser warmen, klaren Nacht allein am Nacktbadestrand von Bredene, den Erkennungsschmuck um meinen Hals und ansonsten nur mit einem wasserblauen Strandkleid bekleidet. Gemäß der Einladung zog ich es sofort hinter der Absperrung des »La Belle Folie« aus.
    Schon nach wenigen Schritten wurde das Licht des perlmuttfarbenen Vollmonds von dem flackernden Licht eines großen Feuers abgelöst. Hinter den Dünen warf das Feuer Schatten, ließ Gräser und Büsche länger werden und selbst auf die Entfernung zogen mich die tanzenden, miteinander verschmelzenden Schatten und die Musik in ihren Bann. Nach einer kleinen Biegung konnte ich, verborgen im Halbschatten, die Feiernden beobachten. Nackte undhalbnackte Körper, die sich im Takt der Musik bewegten, umeinander kreisten, zusammengehörten – wenn auch nur für eine magisch anmutende Nacht – und sich wieder trennten. Beinahe gegen meinen Willen war ich wieder von der einzigartigen Stimmung fasziniert, ja, beinahe ergriffen. Jeder dieser Menschen war schön. Klein, dick, dünn, alt, runzelig, tätowiert oder gepierced, mit Schönheitsfehler oder ohne; jeder von ihnen hatte Ausstrahlung, stand für das ein, an was er glaubte, lebte seine Sexualität so aus, wie er es für richtig hielt – und genoss den Schutz des Clubs und das Miteinander der Gleichgesinnten. Ich seufzte leise, weil ich nicht

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