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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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entschieden!
    Genau in diesem Moment stellte sich Jess zu Melanie, und Leo nahm den einzigen noch freien Platz ein, den Platz an Macys Seite.
    Macy wäre am liebsten im Erdboden versunken. Schlimmer hätte es sie kaum treffen können. Ausgerechnet Leo, ein Mann, der die widersprüchlichsten Gefühle in ihr weckte, musste ihr Partner in der Schnitzeljagd werden. Sie schloss die Augen und zwang sich zur Ruhe. “Fein”, rief sie mit zittriger Stimme. “Vergesst nicht, dass ihr die Liste unter Einsatz eures Lebens beschützen müsst. Der Partner darf sie nicht zu Gesicht bekommen, kapiert?”
    Alle nickten, nur Eric hatte Lunte gerochen. “Wieso sollen wir erst Teams bilden, wenn wir anscheinend nicht im Team spielen? Das macht überhaupt keinen Sinn.”
    Macy stemmte die Hände in die Hüften und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Sie bedauerte fast, dass sie ihn eingeladen hatte. Der Junge kostete sie noch den letzten Nerv! “Wer fragt schon nach dem Sinn eines Spiels, Eric”, erwiderte sie barsch. “Warum spielt man Schach oder Tennis oder irgendein anderes Spiel?”
    “Gib’s doch zu: Du hättest es Macy nicht zugetraut, dass sie ein Spiel austüftelt, das sogar einen eingefleischten Macho wie dich anspricht”, behauptete Melanie.
    “Genau! Du bist doch noch auf dem altmodischen Standpunkt, dass Kreativität eine männliche Eigenschaft ist”, schimpfte Lauren.
    “Tja, mein Lieber, dabei haben auch wir unseren Ehrgeiz. Schreib dir das gut hinter die Ohren, sonst wirst du noch dein blaues Wunder erleben”, mahnte Sydney.
    Der arme Eric! Zum ersten Mal an diesem Abend brachte er keinen Ton mehr heraus. Hilfe suchend blickte er sich nach seiner Partnerin um. Chloe lächelte ihm zu. “Mädels, lasst gut sein”, sagte sie mit einem süffisanten Blick auf die Gegend unterhalb von Erics Gürtel. “Ihr glaubt doch nicht, dass dieser Kerl, sobald es um Spiel, Sport oder Wettkampf geht, auf jemanden hört, der körperlich nicht genauso ausgestattet ist wie er selbst.”
    Das saß. Eric sah ein, dass er verloren hatte. Er verbeugte sich tief vor Macy. “Wenn das so ist, dann bleibt mir nur zu sagen: Hut ab, Macy, du bist ein Genie.”
    “Schön, dass du’s einsiehst.” Macy zwang sich zu einem Lächeln, obwohl ihr gar nicht nach Lachen zumute war. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, dachte sie bitter. Sie hatte sich selbst dazu verdonnert, dieses ziemlich freimütige Spiel mit einem Partner durchzuführen, der ihr sehr gefährlich werden konnte, einem Mann, der sie im gleichen Maße anzog wie abstieß.
    Leo musste geahnt haben, dass Macy sich gerade auf einem moralischen Tiefpunkt befand. Plötzlich stand er so dicht neben ihr, dass sich ihre Hüften berührten und sie seinen heißen Atem in ihrem Nacken fühlte. Zunächst versuchte sie sich einzureden, dass er nur zufällig so nahe bei ihr stand. Im Zweifel für den Angeklagten, war das nicht ein altes Rechtsprinzip? Aber gab es da nicht auch einen Passus über begründete Zweifel? Nun, sie würde schon noch dahinterkommen. Wo waren sie gerade stehen geblieben?
    “Die Listen”, soufflierte Leo.
    “Ach ja.” Macy riss sich zusammen. “Genauso wichtig ist es, dass ihr die Ergebnisse eurer Nachforschungen geheim haltet. Denkt dran, nur einer kann gewinnen. In genau vier Wochen treffen wir uns wieder. Dann darf der Glückliche, der die meisten Punkte auf seiner Liste abhaken konnte, in See stechen. Ich gehe davon aus, dass niemand die vollen vier Wochen braucht, um die Liste abzuarbeiten. Einige unter uns erledigen ihren Auftrag womöglich noch heute Abend.” An dieser Stelle warf Macy Anton und Lauren einen vielsagenden Blick zu. “Trotzdem werden wir den Sieger erst nach Ablauf dieser Frist ermitteln.”
    Eric platzte vor Neugier. “Dürfen wir endlich einen Blick auf die Fragen werfen?”
    “Sekunde.” Jetzt kam’s drauf an. Die Paare hatten sich gefunden, ihr Interesse war geweckt. Jetzt konnte sie die Bombe platzen lassen. “Eine klitzekleine Kleinigkeit sollte ich noch erwähnen.” Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte sie, womit sie Leo Redding bestechen könnte. Sie holte tief Luft und zwinkerte Eric zu. “Der Haken an der Sache ist, dass sich alle Fragen auf die Person beziehen, die mit euch im Kreis steht.”
    Leo Redding stand ganz allein im Korridor des Hauses, in dem Lauren und Macy lebten. Es war spät geworden, kein Lichtstrahl drang durch die schmalen Fenster, die hoch oben in die Wände des ehemaligen

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