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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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sich von ihm nicht noch einmal ins Bockshorn jagen lassen. Leo wollte eine Herausforderung? Bitte schön, die konnte er haben. Denn wenn es um Spiele ging, war sie unschlagbar.

2. KAPITEL
    Mit einem flauen Gefühl im Magen verließ Macy den Schutz der Küche und betrat den Teil der Wohnung, in dem die Party stattfand. Sie bückte sich, hob ein welkes Salatblatt vom Boden auf und verkündete lautstark: “Okay, Leute, auf geht’s!”
    Das Murren, das auf ihre Ankündigung folgte, übertönte sogar die Musik aus den Wandlautsprechern. Macy ließ sich davon nicht beeindrucken. Sie ging zur Stereoanlage und stellte sie kurzerhand leiser. Nachdem das dröhnende Wummern der Technomusik auf ein erträgliches Maß gedämpft war, konnte sie die Einwände verstehen, die es von allen Seiten hagelte. Macy kannte das und fand auf alles eine Erwiderung. Ihr fiel auf, dass Eric kaum protestierte. Er stand vermutlich noch unter dem Eindruck seiner ersten Begegnung mit Chloe. Auch der fünfte Mann, dieser ungebetene Gast, schwieg – zum Glück!
    Was hatte Anton sich dabei gedacht, Leo anzuschleppen? Eine Schnapsidee! Es gehörte zu den eisernen Regeln ihrer Partys, dass jeder der Anwesenden sich am Spiel beteiligte. Leo Redding allerdings konnte sich Macy beim besten Willen nicht bei einem ihrer Spielchen vorstellen. Der Junge war doch genauso steif wie seine Hemdkragen.
    Und der Kerl machte auch keine Anstalten, die Party vorzeitig zu verlassen! Er hatte es sich in einem großen Sessel mit rot und gelb karierten Polstern bequem gemacht und wirkte beinahe entspannt. Nur konnte er Macy mit seiner Pose nicht täuschen. Im Geiste arbeitete er sicherlich an einem seiner anspruchsvollen Chancengleichheitsfälle.
    Macy grinste. Heute Abend würde Leo seine Herausforderung finden. Wenn der wüsste! Er würde mit einer völlig neuen Einstellung zu Spiel und Spaß von hier weggehen – sofern er den Abend unbeschadet überstand. Dafür allerdings hätte sie die Hand nicht ins Feuer gelegt.
    Wie dieser Mann schon aussah! Es war Samstagabend, Partyzeit, und er besaß die Stirn, in einem weißen Hemd mit Krawatte aufzukreuzen. Zugegeben, es handelte sich um einen ausgesprochen modischen Schlips, aber was machte das schon für einen Unterschied? Nicht einmal den Knoten hatte er gelockert! Die dunkle Hose mit der gestochen scharfen Bügelfalte und die eleganten schwarzen Slipper passten, wie könnte es anders sein, haargenau dazu. Nur die Brille, ein schlichtes Metallgestell, das die ungewöhnliche Farbe seiner Augen betonte, harmonierte nicht so ganz mit der einfallslosen Anwaltsuniform. Ein Punkt zu seinen Gunsten.
    Habe ich nichts Besseres zu tun, als über den Stil dieses Kerls zu urteilen, dachte Macy plötzlich. Er ist auch nur einer der Kandidaten für meine jüngste Spielidee, und wenn ich Pech habe, sogar einer von der aufsässigen Sorte. Erst jetzt merkte sie, dass Lauren neben ihr stand und sie am Ärmel zupfte.
    “Dein Publikum scheint reichlich unmotiviert! Ich schätze, es ist keine besonders gute Idee, gleich mit dem Spiel zu beginnen.”
    Die übrigen Gäste hatten in der Tat ihre Gespräche wieder aufgenommen. Sie wirkten satt und träge, und man sah ihnen an, dass sie sich eher für ein Verdauungsschläfchen erwärmen konnten als für Macys Einfälle. “Oje”, meinte Macy nach einem Blick in die Runde, “ich fürchte, du hast recht.”
    “Was hältst du denn davon, wenn wir zum Einstieg erst mal eine lockere Runde von deiner Version des Flaschendrehens spielen?”, schlug Lauren vor.
    Keine schlechte Idee! Damit hatten sie noch auf jeder Party für Stimmung gesorgt. “Du bist ein echter Schatz, Lauren”, antwortete Macy und dirigierte die Freundin unverzüglich in die Mitte des Raums. Sie überließ es Lauren, das Spiel anzukündigen, und zerbrach sich einstweilen den Kopf darüber, welchen der anwesenden Herren sie zum Opfer küren sollte.
    Lauren klatschte in die Hände. “Alle mal herhören! Bevor uns Macy ihren neuesten Zeitvertreib vorstellt, wollen wir uns mit einer Runde ihrer berüchtigten Version des Flaschendrehens aufwärmen. Meine Damen und Herren, hier ist Macy!”
    Mit einer Pirouette, die etwas kläglich ausfiel, da Macy klobige Lederclogs trug, tänzelte sie in die Mitte der Gruppe. Lauren suchte halbherzig nach einem Taschentuch, mit dem sie Macy die Augen verbinden konnte. Eine Sekunde lang erwog Macy, Leo Reddings Krawatte als Ersatz vorzuschlagen. Aber womöglich konnte sie die noch anderweitig

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