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Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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geradezu wie eine Verkörperung der Prüderie wirkte, hätte Isabel glauben können, dass hinter der Wohnungstür ein erotisches Abenteuer auf sie wartete, eine Orgie mit einem halben Dutzend Fremden …
    Jetzt war es zu spät, um einen Rückzieher zu machen. Just in diesem Moment wurde die Wohnungstür geöffnet. Es gab ein großes Hallo, und Isabel wurde Daniel vorgestellt.
    Er war groß und breitschultrig. Ob es in Hamburg auch Männer gab, die nicht gut aussehen?, fragte sich Isabel. Seine dunklen Haare trug er etwas länger, als vielleicht modisch war. Das violette Hemd stand ihm aber ausgezeichnet, und das intensive Grün seiner Augen hätte sie in den Bann geschlagen, wenn er ihrem Blick nicht ausgewichen wäre. Johannes hatte Isabel erzählt, Daniel verdiene sein Geld mit irgendwelchen Jobs, die er immer mal wieder annahm. So genau wisse niemand, worum es dabei ginge.
    Dass es sich bei diesen Jobs um keine Tagelöhnerjobs handeln konnte, zeigte allein die teure Einrichtung seiner Wohnung. Doch Isabel hatte im Moment keinen Blick dafür. Ihr Herz klopfte aufgeregt, als Daniel sie in das Esszimmer führte, in dem schon die anderen Gäste versammelt waren. Johannes stellte sie der Reihe nach vor.
    »Bastian kennst du ja schon.« Isabel nickte knapp und ignorierte Bastians freches Grinsen. Er schien ihr genau anzusehen, dass sie noch vor wenigen Minuten wild mit Johannes geknutscht hatte. Nervös leckte sie über ihre Unterlippe. Bastians Grinsen wurde noch breiter.
    »Sonja und André sind das Paradebeispiel für eine glückliche Ehe. Sie ist übrigens Schriftstellerin, und keine schlechte, wenn ich das behaupten darf.«
    »Schmeichler!« Sonja umarmte Isabel behutsam, als hätte sie Angst, sie könnte zerbrechen. Obwohl Sonja eine aufreizende Korsage und einen Minirock trug, passte die Brille nicht so richtig ins Bild. Ihre rote Lockenmähne trug sie offen. »Schön, dass du da bist, Isabel.«
    Zumindest musste Isabel jetzt keine Angst mehr haben, overdressed zu sein.
    »Wo ist Pia?«, fragte Johannes.
    »Du kennst doch Pia. Wenn sie nicht zu spät kommt, hat sie Angst, nicht genug Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen«, bemerkte Sonja.
    Alle lachten, aber ihr Lachen war gutmütiger Natur. Nicht spöttisch. Isabel atmete auf. Daniel reichte ihr ein Glas Campari Orange.
    »Willkommen in unserer Runde.« Er räusperte sich. Sein Glas stieß klirrend an ihres.
    »Es ist immer wieder schön, neue Frauen kennenzulernen. Aber bei dir freut es mich besonders.« Unbemerkt war Bastian zu ihnen getreten.
    »Wieso?«, fragte Isabel herausfordernd und drehte sich zu ihm um.
    Der Campari Orange war gut. Sogar sehr gut. Erst jetzt merkte sie, wie durstig sie war. Aber es war vermutlich keine gute Idee, Campari Orange gegen den Durst zu trinken …
    »In den letzten Tagen wollte die Gerüchteküche schier überkochen, seit wir wussten, dass du kommen würdest.
    Es gibt einige von uns, die glauben, dass du eine frigide, langweilige Schnepfe bist.«
    Sie hätte sich fast an ihrem Drink verschluckt. »Wie kommst du denn darauf?«
    Verstohlen blickte sie sich nach Johannes um. Aber er stand mit Marie und Sonja beisammen und unterhielt sich angeregt mit ihnen. André stand vor dem Panoramafenster und genoss den Blick über die Stadt. Daniel, der gerade noch neben ihr gestanden hatte, war verschwunden.
    »Wir sind wohl vom Schlimmsten ausgegangen.« Er beugte sich vor. »Aber jetzt bist du ja hier und kannst mich vom Gegenteil überzeugen.«
    Isabel rann ein Schauer über den Rücken. Der Abend entwickelte sich auf jeden Fall ganz anders, als sie geglaubt hatte. Buhlte etwa Bastian auch um ihre Aufmerksamkeit? Wenn das nicht bloß leeres Gerede war, konnte sie sich wohl auf einiges gefasst machen.
    Sie wollte gerade antworten, doch jetzt war der Zeitpunkt für Pias großen Auftritt gekommen. Sie betrat das Esszimmer und verharrte einen Moment an der Tür, als wollte sie die Personen im Raum taxieren. Die brünetten Locken, die ihr zartes Gesicht umrahmten, gaben ihr etwas Engelhaftes und Unschuldiges.
    Es dauerte nicht lange, bis die Gespräche verstummten und sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf Pia konzentrierte. Sie wusste um ihre Wirkung, das sah man bei jeder ihrer Bewegungen. Und als sie jetzt mit leicht geröteten Wangen durch den Raum schwebte und direkt auf Isabel zusteuerte, konnte auch sie sich kaum ihrem Zauber entziehen.
    »Guten Abend«, sagte sie leise, ehe sie zu Isabel trat und sie umarmte. Isabel erwiderte

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