Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
auskosten, solange er andauerte, beschloss sie. Und sie wollte das, was Hamburg ihr bot, in vollen Zügen genießen!
Merkwürdigerweise dachte sie in diesem Moment ausgerechnet an Johannes … Doch andererseits: So abwegig war der Gedanke auch wieder nicht …
Daniel öffnete die Tür zur Küche und inspizierte das, was auf der Anrichte aufgebaut war. Mit der Arbeit des Cateringservice war er zufrieden. Sie hatten an alles gedacht. Sogar seiner Anweisung, von jedem Gericht vorsichtshalber zwei Portionen mehr zuzubereiten, hatten sie Folge geleistet, obwohl er nur für sieben Personen hatte eindecken lassen.
Daniel hasste Überraschungen. Und schon den ganzen Tag wurde er das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmte. Er ahnte, dass ihn heute Abend eine Überraschung erwartete. Er wusste nur noch nicht, ob diese Überraschung positiver Natur war oder nicht.
Die Leute vom Partyservice hatten inzwischen seine Küche geräumt. In diversen Töpfen und Pfannen und auf Warmhalteplatten warteten die verschiedenen Gänge darauf, serviert zu werden. Im Kühlschrank stand die Nachspeise.
Er blickte auf die Uhr. Viertel nach acht. Zeit, sich umzuziehen, denn ab halb neun kamen die ersten Gäste. Es gefiel ihm, den Gastgeber für ihre besonderen Partys zu spielen.
Er hatte sich gerade fertig umgezogen, als es klingelte. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel: Er sah gut aus. Das violette Hemd und die schwarze Stoffhose waren nicht unbedingt sein alltägliches Outfit, aber für eine kleine Party unter Freunden genau das Richtige. Besonders wenn man nicht wusste, was die Nacht brachte …
Daniel lächelte zufrieden. Jede Wette, dass Marie die Erste war? Sie kam immer zuerst.
Doch diesmal wurde er enttäuscht.
Sonja und André standen vor der Tür.
»Ihr seid früh«, stellte Daniel überrascht fest. Sonjadrängte sich an André vorbei und küsste Daniel zur Begrüßung auf die Wange.
»Kein Wunder, mein Lieber. Den Nachtisch nehmen wir heute mal bei dir ein.«
Sie grinste so frech, dass kein Zweifel bestehen konnte, was sie meinte. André wirkte etwas angespannt. Kein Wunder: Seine Frau trug zu dem knappen Lederminirock ein Oberteil, das ihre kleinen Brüste hervorragend zur Geltung brachte. Wie sollte ein Mann sich da entspannen können?
»Wie hast du das ausgehalten?«, fragte Daniel.
André zuckte mit den Schultern. »Man kann mir nicht vorwerfen, dass ich nicht wenigstens versucht habe, schon vorher zu naschen.« Die beiden Männer lachten.
Es war kein Geheimnis, dass André und Sonja es geschafft hatten, sich die Lust aufeinander auch über die Eheschließung hinaus zu bewahren. Oft genug hatte man sie gewarnt, nicht zu heiraten. Doch sie hatten alle Skeptiker eines Besseren belehrt. Inzwischen waren sie seit vier Jahren glücklich verheiratet.
»Hast du schon davon gehört? Johannes bringt heute jemanden mit.«
Daniel runzelte die Stirn. »Davon habe ich noch nicht gehört, nein.« Jetzt bewährte es sich, dass er etwas mehr beim Catering bestellt hatte. »Macht ja nichts. Es ist genug für alle da.«
Daniel folgte den anderen in das große Wohnzimmer. Er mixte an der Bar für jeden einen Drink. Sonja wünschte sich wie immer einen Campari Orange, während André als Aperitif einen Martini bevorzugte.
»Bist du denn gar nicht neugierig?«, drängte Sonja.
André grinste, während Daniel leicht lächelte. »Sie werden bald kommen, nicht wahr?«, meinte er leichthin. »Du kannst es mir natürlich auch erzählen. Ich seh doch, wie’s dir die Seele abklemmt.«
Sonja prostete ihm zu und stürzte das halbe Glas mit wenigen Schlucken herunter. »Er bringt Isabel Schwarz mit. Die Alleinerbin.«
Daniels Hand verharrte kurz in der Luft. Ist ja interessant, dachte er.
»Sie soll wohl ganz niedlich sein, aber furchtbar bieder gekleidet. Bastian hat sie in der Kanzlei getroffen.«
»Bieder gekleidet, ja?«
André lachte auf. »Vermutlich war sie einfach dem Anlass entsprechend gekleidet«, neckte er seine Frau. Er legte den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Es kann nicht jede Frau den ganzen Tag herumlaufen, als wäre sie gerade dem Wäschekatalog von Victoria’s Secret entstiegen.«
»Mach ich doch gar nicht!«, protestierte Sonja. »Ich gebe auch nur weiter, was Bastian mir erzählt hat.«
»Na ja, und wie wir wissen, ist für Bastian jede Frau bieder angezogen, wenn sie mehr als Dessous trägt.« Andrés Lächeln verblasste. Mit dem Martiniglas wedelte er vor Daniels Augen herum.
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