Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
würde, wenn sie entscheiden müsste.
»Ich will dich.«
»Gut.« Er überlegte kurz. »Morgen Abend. Ich schicke dir morgen früh eine Nachricht, wo du dich einfinden sollst. Du trägst nur einen Mantel, Pumps und Unterwäsche. Strümpfe. Ich will dich in Strümpfen sehen, verstanden?«
Sie nickte.
Er beugte sich zu ihr herab und lockerte ihre Handfesseln. »Bleib liegen«, befahl er.
Wieder nickte sie. Im Moment war sie nicht mal sicher, ob sie sich überhaupt auf den Beinen halten konnte.
Er ging, ohne sich zu verabschieden. Als sie hörte, wie er die Tür ins Schloss zog, zerrte sie die Augenbinde herunter. Die Fesseln lösten sich leicht. Sie richtete sich auf. Ihr war schwindelig. Ihre Möse pochte fordernd, doch heute Abend würde sie keine Befriedigung erlangen. Ihre Hand fuhr hinab, doch dann zögerte sie.
Es hatte keinen Zweck, wenn sie sich jetzt zum Orgasmus massierte. Es hatte keinen Zweck, denn es würde ihrnur eine schale Befriedigung verschaffen. Nein, sie würde bis morgen warten.
Es war ein herrliches Versprechen. Morgen fickte er sie endlich. Morgen fand sie in seinen Armen, wonach sie sich seit Tagen sehnte und was sie bei den anderen Männern vergeblich suchte.
6. K APITEL
Obwohl sie sich nicht verabredet hatten, hatte Isabel ein wenig damit gerechnet, dass Johannes sie am nächsten Morgen wieder erwarten würde. Doch als sie um halb zehn die Hotellobby betrat, war es Sonja, die in einem der bequemen Clubsessel saß und Zeitung las.
»Was hältst du von Frühstück? Und anschließend einer ausgedehnten Shoppingtour?« Sonja umarmte sie auch diesmal so behutsam zur Begrüßung, als fürchtete sie, Isabel sei zerbrechlich.
»Viel. Aber ich bin verwirrt. Ich dachte, Johannes …«
»Johannes hat mich angerufen und gebeten, mich heute früh ein wenig deiner anzunehmen. Er meinte, wir könnten nachmittags in die Kanzlei kommen, da warte dann genug Arbeit auf dich.«
»Ach so.« Und Isabel hatte schon gehofft, Sonja sei ihretwegen gekommen und nicht, um Johannes einen Gefallen zu tun.
Doch Sonja gab ihr nicht das Gefühl, unerwünscht zu sein. Nach einer ausgedehnten Shoppingtour ließen sie sich mittags in einem Café nieder. Zufrieden kramte Sonja in ihren Tüten. Sie hatte ein paar hinreißende Dessous gekauft, um die Isabel sie beneidete. Sie selbst hatte sich nicht getraut, derlei zu kaufen.
»Hat dir Daniels Party gefallen?«, fragte Sonja. Sie schlürfte genießerisch ihren Latte macchiato. Nach dem langen Bummel war es eine Wohltat, die schmerzenden Füße von sich zu strecken.
»Die Party war klasse.« Isabel fühlte sich in Sonjas Gegenwart nicht besonders wohl. Sonjas Selbstsicherheit verunsicherte sie. Und dann wollte sie auch noch über die Party sprechen … hoffentlich fragte Sonja sie nicht nach Bastian oder Johannes.
Zu spät.
»Du scheinst auch auf deine Kosten gekommen zu sein.« Ein zweideutiges Lächeln, ein Seitenblick. Als wollte Sonja ein paar Details aus ihr herauskitzeln.
»Mh«, machte Isabel unbestimmt.
»Wer ist besser? Johannes oder Bastian?«
»Bitte?« Mit so viel Direktheit hatte Isabel nicht gerechnet.
»Schade übrigens, dass du dann so schnell weg warst«, fuhr Sonja fort. Sie schien keine Antwort auf ihre Frage zu erwarten.
»Wieso?«
»André und ich haben eine kleine Wette laufen.« Verschwörerisch beugte sie sich vor. »Ich habe behauptet, es würde ihm nicht gelingen, dich zu uns ins Bett zu kriegen. Vorgestern Abend hat er es nicht geschafft, aber ich glaube, wir haben durchaus Chancen.«
Isabel wusste nicht, was sie sagen sollte. Johannes hatte ihr ja erzählt, dass Sonja und André gerne eine zweite Frau an ihrem Eheleben teilhaben ließen. Aber dass die beiden dabei an sie dachten …
»Ich weiß nicht, ob ich darüber reden möchte.« Sie dachte an den Fremden. Er wollte sie nur für sich. Kein anderer durfte das Bett mit ihr teilen. Zumindest bis heute Abend, bis sie wusste, ob es sich lohnte, auf andere Abenteuer zu verzichten, wollte sie sich in Enthaltsamkeit üben.
Sonja legte eine Hand auf ihren Unterarm. »Wovor hast du Angst?«, fragte sie sanft.
»Ich habe keine Angst.«
»Es ist nur ein Angebot. Du musst nicht. Aber wenn dir je danach ist …«
Isabel nickte hastig. Das Gespräch nahm einen Verlauf, den sie nicht vorhergesehen hatte. Und es war ihr zudem unangenehm, darüber zu reden.
»Müssen wir nicht langsam in die Kanzlei?« Sie blickte demonstrativ auf die Uhr.
Sonja seufzte. »Du hast
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