Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
andeuten?«
»Das stimmt«, gab Johannes zu. »Aber Geld allein ist es nicht. Ich habe schon viele Frauen kommen und gehen sehen, die zwar über das nötige Geld verfügten, aber einfach nicht zu uns passten.«
Das versöhnte Isabel ein wenig mit Johannes. Den Rest der gemeinsamen Zeit verbrachten sie mit den Planungen für ein Partywochenende auf Sylt.
»Wirst du ihn einladen?«, fragte Johannes schließlich, als sie wieder in Isabels Limousine saßen.
»Hättest du was dagegen?«
Er schüttelte den Kopf, doch etwas an ihm – seine Art, sie anzusehen, seine Hand, die sich unwillkürlich ballte – sprach eine andere Sprache. Isabel beugte sich zu ihm herüber. »Sei nicht eifersüchtig«, wisperte sie ihm ins Ohr. »Er hat kein Exklusivrecht auf mich erworben.«
Zumal sie nicht einmal wusste, ob der Fremde sichbis zum Wochenende melden würde … Darum hielt sich Isabel lieber ihre Möglichkeiten offen. Es wäre doch schrecklich, wenn sie sich auf ihrer eigenen Party langweilen müsste!
Am kommenden Freitag fuhr Isabel allein nach Sylt. Ihre neuen Freunde würden am nächsten Morgen nachkommen, aber sie wollte wenigstens eine Nacht in ihrem neuen Ferienhaus alleine sein und sich mit den Begebenheiten vertraut machen. Außerdem sehnte sie sich danach, ein bisschen für sich zu sein.
Johannes’ Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf. War der Fremde nur darauf aus, sie um ihr Geld zu erleichtern? Aber warum?
Sie hatte Johannes nicht alles erzählt. Dass der Unbekannte sie bereits in ihrem alten Leben aufgesucht hatte, schien für sie nicht relevant zu sein. Aber schon damals hatte er mehr gewusst und ihre Fragen nicht beantwortet.
Aber was bedeutete das für sie? Musste sie Konsequenzen daraus ziehen? Oder sollte sie in Zukunft nur mehr Vorsicht walten lassen?
Sie brauchte einfach etwas Zeit für sich, um ihre Gedanken zu ordnen und zu entscheiden, was sie tun sollte, falls der Fremde sich wieder bei ihr meldete. Aber mit jedem Tag, an dem sie keine Nachricht von ihm erhielt, schwand ihre Hoffnung. Vielleicht hatte er ja genug von ihr und war bereits auf der Suche nach einer neuen Herausforderung …
Jorge trug ihr Gepäck ins Haus und verabschiedete sich von ihr. Sie brauchte ihn nicht mehr, aber er würde Sonntag wiederkommen und sie abholen. Nachdem er davongefahren war, wanderte Isabel durch die verlassenen Räume und versuchte, sich an den Gedanken zu gewöhnen, ganz allein zu sein. Es war schwierig. Aberzugleich spürte sie, wie sich eine tiefe Ruhe in ihr ausbreitete.
Sie öffnete die Terrassentür und ging am Pool vorbei zu dem Pfad, der auf Holzbohlen zwischen den Dünen hindurch zum Strand führte. Das Meer rauschte und brandete an den Strand, sie hörte das Kreischen der Möwen und schmeckte die salzige Luft. Es war ein herrlicher Ort.
Und wenn sie einfach nicht nach Hamburg zurückkehrte, sondern ein zurückgezogenes Leben in diesem Haus führte? Der Gedanke war allzu verlockend. Doch dann vergab sie sich vielleicht die Chance, noch einmal mit dem Unbekannten zusammenzutreffen …
Ein Knallen ließ sie herumfahren. Was war das? Kam das Geräusch vom Haus? Zögernd machte Isabel ein paar Schritte zurück zum Dünenpfad, doch dann verharrte sie und lauschte. Nein, da war nichts außer dem Kreischen der Möwen und dem Rauschen der Wellen.
Fröstelnd zog sie die Jacke enger um ihre Schultern und machte sich auf den Rückweg. Sie hatte ihre Hausangestellte telefonisch angewiesen, für sie einzukaufen. Der Kühlschrank quoll vermutlich über vor lauter Köstlichkeiten.
Sie betrat den Garten, ging am Pool vorbei zur Terrasse und wollte die Tür aufschieben …
Sie war von innen verriegelt.
Verzweifelt rüttelte Isabel an der Tür, doch es konnte kein Zweifel bestehen: Jemand hatte die Terrassentür geschlossen und von innen verriegelt.
Sie war ausgesperrt, und zu allem Unglück befand sich ihr Handy in ihrer Handtasche, die natürlich im Flur auf der Kommode lag.
Ein kalter Schauer rann über ihren Rücken. Sie blickte sich nach allen Seiten um. Was ging hier vor?
Der erste Gedanke, der sich ihr aufdrängte, war der,dass der Unbekannte ihr nach Sylt gefolgt war und sie nun zu einem neuen Abenteuer einlud. Er spielte mit ihrer Angst.
Wenn das so war, musste sie nur noch warten, bis er zu ihr kam …
Isabel setzte sich in einen der Gartenstühle. Sie legte ihre Hände auf die Armlehnen und beobachtete, wie sich am Horizont eine dunkle Gewitterfront zusammenballte, die schon bald
Weitere Kostenlose Bücher