Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
Umschlag. Nein, sie wollte ihn nicht öffnen. Nicht jetzt.
»Darf ich?«
Bevor sie protestieren konnte, hatte Johannes ihr den Briefumschlag aus der Hand geschnappt. Er riss ihn auf, zog die Karte heraus und las vor.
»Viel Spaß! Heute steht es dir frei, dich den Vergnügungen hinzugeben, die sich dir bieten. Ab morgen gehörst du wieder mir«, las er vor.
Also war der Fremde unter ihren Partygästen …
Der Gedanke erschreckte sie. Nach dem nächtlichen Anruf war sie verunsichert, obwohl sie inzwischen das Gefühl hatte, es war nur ein böser Traum gewesen. Sie war danach ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen, und bei Tageslicht betrachtet verlor seine Drohung an Schärfe.
Und heute stellte er ihr frei, sich den Vergnügungen hinzugeben … Ob er darauf spekulierte, dass sie ihn unwissentlich in ihr Bett einlud? Oder wollte er sie dabei beobachten, wie sie es sich von einem anderen Mann besorgen ließ?
Aber wollte sie das überhaupt? Einen anderen Mann vögeln?
Johannes steckte das Kärtchen zurück in den Umschlag. »Nun? Lässt du dich wirklich so von ihm herumkommandieren?«
Sie antwortete nicht.
Johannes machte einen Schritt auf sie zu. »Ich würde mich gerne mit dir vergnügen«, wisperte er. »Sieh nur, er hat uns eine Kiste mit Spielzeug geschenkt … Hat er all diese Dinge schon mal mit dir verwendet?«
Isabel sagte nichts.
Es kam ihr falsch vor, mit Johannes in ihrem Schlafzimmer zu stehen und darüber zu reden, ob oder was sie mit dem Fremden tat. Das waren zwei Welten, die sie sorgfältig voneinander trennen wollte.
Sie schob sich an Johannes vorbei und verließ das Schlafzimmer. Vor der Tür wartete sie, bis er ihr folgte, dann schloss sie die Tür hinter sich.
»Dann bin ich wohl heute Abend nicht der Auserwählte.« Johannes klang enttäuscht.
»Tut mir leid, aber ich weiß nicht, ob ich überhaupt in der Stimmung bin.«
Er stand dicht neben ihr, und sie spürte seine Hand, die sich in ihren Rücken legte und langsam nach unten glitt. Seine Finger tanzten über ihre nackte Haut, verharrten über dem tiefen Rückenausschnitt ihres Kleids. Sie fröstelte. Seine andere Hand legte sich an ihre Wange, und plötzlich lag sie in seinen Armen, und er drängte sie gegen die Wand. Isabel genoss den Kuss, sie spürte sogar schon, wie sich die Nässe pochend in ihr ausbreitete, doch dann löste sie sich von ihm und zuckte bedauernd mit den Schultern.
»Tut mir leid«, wiederholte sie undt_indent"> ging die Treppe hinunter.
Wenn sie sich heute vergnügen durfte, wie es ihr gefiel, dann wollte sie mehr. Nicht bloß einen Mann, der sie nach allen Regeln der Kunst verwöhnte – denn dass Johannes das tun würde, bezweifelte sie nicht. Nein, sie wollte mehr.
Ob sie Bastian einlud? Oder …
Sie betraten wieder das große Wohnzimmer, in dem sich die meisten Partygäste aufhielten. In der angrenzenden Küche war das reichhaltige Büfett aufgebaut, und während der nächsten halben Stunde stürzte Isabel sich einfach ins Getümmel. Ihre neuen Freunde hatten es sich nicht nehmen lassen, weitere Gäste einzuladen. Das war bestimmt Johannes’ Verdienst, und Isabel freute sich darüber, denn die Gäste feierten ausgelassen. Eine gelungene Party, ihr Einstand in Hamburg, wenn sie länger blieb …
Doch immer wieder blickte sie sich während ihrer Gespräche mit neuen Bekannten, die sie »unbedingt kennenlernen« musste, verstohlen um. Beobachtete sie jemand?
Sie war sicher, dass er da war. Irgendwo im oder ums Haus war ihr Unbekannter und beobachtete sie. Er wartete, was sie machte.
In der Zwischenzeit wurde die Stimmung immer ausgelassener, die Musik wurde aufgedreht, und hämmernde Beats gruben sich in Isabels Körper. Sie tanzte auf der Terrasse, hielt ein Glas Mai Tai locker in der Rechten, während sich ihr Körper ganz den Rhythmen hingab.
Bastian schob sich von hinten an sie heran, und sie lächelte ihn auffordernd an. Plötzlich war auch Johannes da, und so tanzten sie – Bastians Hände von hinten auf ihre Hüften gelegt, während Johannes sich dicht an sie schmiegte und ein Bein zwischen ihre Schenkel schob,dass sie sich daran reiben konnte. Sie hob die Hände über den Kopf, spürte etwas Mai Tai überschwappen und in ihrem Haar versickern, doch das war jetzt egal; jetzt tanzte sie diesen erregenden Tanz mit zwei Männern, die um ihre Aufmerksamkeit buhlten.
Ob sie beide in ihr Schlafzimmer mitnehmen sollte?
Die Vorstellung, von zwei Männern verwöhnt zu werden, gefiel ihr.
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