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Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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und sie so sehr verängstigte, dass sie nur noch fortwollte.
    Sie hatte Johannes vertraut. Ausgerechnet. Hatte ihn in ihre Suite gelassen. Den Mann, der – das reimte Daniel sich jetzt zusammen – ihre Konten leer geräumt und sie von Anfang an belogen hatte. Er wollte sie vertreiben, damit sie seinen Machenschaften nicht auf die Spur kam. Und beinahe hätte Johannes auch Erfolg gehabt, wenn nicht Daniel bereits von Johannes’ Vater auf die Unregelmäßigkeiten bei den Konten von Isabels Tante angesetzt worden wäre.
    Davon hatte Johannes offenbar nichts gewusst … sonst hätte er eher gehandelt.
    Die Polizisten hörten sich Daniels Bericht an. Er würde alles noch mal zu Protokoll geben müssen, und auch Isabel würde man es nicht ersparen können, eine Aussage zu machen.
    Aber es war vorbei. Es würde keine Anrufe mehr geben, die sie in Angst und Schrecken versetzten.
    Sie war bei ihm sicher.
    Isabel wachte auf, als ein Mann im weißen Polohemd neben dem Bett kniete und etwas sagte.
    »Frau Schwarz, können Sie mich hören?«
    Sie nickte benommen. Und dann erinnerte sie sich plötzlich, sie brauchte nicht zu fragen, was passiert war.
    Johannes.
    Und mit der Erinnerung kam das Begreifen.
    Vorsichtig richtete sie sich auf, obwohl der Rettungsarzt versuchte, sie daran zu hindern. Er legte die Hand auf ihre Schulter, wollte sie in die Kissen drücken, doch sie machte sich geradezu unwillig von ihm los.
    »Durst«, krächzte sie mit einer Stimme, die ihr fremd war.
    Der Notarzt versprach, ihr Wasser zu holen, wenn sie in der Zwischenzeit liegen blieb. Benommen nickte sie. Der Raum schien sich um sie zu drehen, und sie sank zurück aufs Bett, rollte sich mit einem trockenen Schluchzen auf der Seite ein.
    Es war vorbei.
    Nach wenigen Minuten war es nicht der Rettungsarzt, der ihr ein Glas Wasser brachte. Plötzlich stand er in der Tür, und sie blinzelte müde, versuchte, sein Auftauchen mit den letzten Stunden in Einklang zu bringen, aber für den Moment fehlte ihr so vieles, dass ihr sogar sein Name entfallen war. Aber sie wusste, dass ihr Platz an der Seite dieses Mannes war. Sie wusste, dass er und sie zusammengehörten, und daran konnten auch die Ereignisse dieser Nacht nichts ändern.
    Isabel streckte die Hand nach ihm aus.
    Daniel setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand. Mehr brauchte sie nicht im Moment, das genügte ihr.

15. K APITEL
    Es dauerte, bis Isabel das ganze Ausmaß dessen begriff, was Johannes ihr angetan hatte. Es waren nicht nur die Ereignisse jener Nacht. Schon vorher hatte Johannes sein doppeltes Spiel getrieben.
    Sie musste über Nacht ins Krankenhaus, aber am nächsten Morgen, nachdem sie vor zwei Polizisten ihre Aussage gemacht hatte, bestand sie darauf, entlassen zu werden.
    Der Drang zu flüchten war übermächtig. Aber zu viele Fragen brannten ihr auf der Seele, und sie hoffte, Daniel konnte ihr die Antworten liefern.
    Sie ließ sich von Jorge abholen und zu Daniels Apartmenthaus fahren. Es war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen Jorge von sich aus mit ihr sprach, als sie mit langsamen, ungelenken Bewegungen aus dem Wagen stieg.
    »Passen Sie auf sich auf«, sagte er.
    Isabel lächelte. »Danke, Jorge. Ich bin bald wieder da.«
    Daniel öffnete direkt nach ihrem Klingeln die Tür. Er hatte sie erwartet. Lange musterten sie einander, und als Isabel Luft holte, schmerzten ihr Brustkorb, ihre Lunge, ihr Hals. Sie fühlte sich zerschunden, und die Würgemale an ihrem Hals hatte sie bewusst nicht mit einem Schal bedeckt, wie sie auch darauf verzichtet hatte, die tiefen Schatten um ihre Augen zu überschminken.
    »Isabel.«
    »Darf ich reinkommen?«
    »Natürlich.« Es schien, als hätte er sich aus der Erstarrung gelöst, und er trat beiseite. Isabel ging an ihm vorbei, sie zögerte, als sie im Flur stand.
    »Komm, wir gehen ins Arbeitszimmer …«
    »Nein, nicht ins Arbeitszimmer«, widersprach sie hastig. Ihre Hand fuhr zum Hals. »Mir wäre es lieber, wenn wir ins Wohnzimmer gehen.«
    Daniel nickte und ließ sie vorgehen.
    Sie sank auf das weiße Sofa. Alles schien so anders zu sein als damals. War das wirklich erst knapp zwei Wochen her, dass sie hier das erste Mal zu Gast gewesen war?
    Daniel setzte sich auf das andere Sofa ihr gegenüber und faltete die Hände. Sie betrachtete ihn, von den Händen über die legere Freizeitkleidung, den muskulösen Brustkorb. Nahm seinen Anblick in sich auf, das dunkle Haar, das seine Augen beschattete und dunkler wirken ließ. Wie hatte sie es

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