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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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Zahnarztstuhl oder Andreaskreuz), die augenblickliche Stimmung, die › Anwärmzeit ‹ (langsam sich steigernde Schmerzreize geben der körpereigenen Endorphinproduktion eine größere Chance als ein blitzartig eintretender großer Schmerzreiz). Die subjektive Komponente ist besonders wichtig und beachtenswert, denn der rein anatomische Prozess des Schmerzreizes und der Schmerzweiterleitung bleibt sich immer gleich.«
    In den folgenden Absätzen stelle ich exemplarisch einige Methoden vor, wie Menschen im Rahmen von erotischen SM-Spielen leichter oder auch schwerer Schmerz zugefügt werden kann:
    Als Erstes dürfte man hier an Schläge denken, also die körperliche Züchtigung mit der Hand oder einem darin gehaltenen Instrument. Menschen, die so etwas als reizvoll empfinden, haben dafür jeweils individuelle Gründe. Manche erleben sie als Mittel der Körpererfahrung wie Sport oder Sauna, manche fühlen sich durch die damit verbundene Erfahrung von Ohnmacht oder Demütigung erotisch stimuliert, wieder andere versuchen über den oben beschriebenen »Kick« des Schmerzes, in einen tranceartigen Zustand zu gelangen. Als wichtig gilt es in jedem Fall, die Schläge durch eine Einbindung in eine sadomasochistische Session und einen Pausenrhythmus, der die Schmerzverarbeitung überhaupt erst ermöglicht, erotisch aufzuladen. Sinnvoll ist auch eine zu Beginn durchgeführte sogenannte Kalibrierung: Das ist eine Methode, mit der man herausfindet, wie viel der devote Partner aushalten kann oder will. Dem Passiven wird hierbei ein Schlag verpasst, woraufhin er gebeten wird, dessen Schmerzintensität auf seiner persönlichen Skala zwischen eins und zehn einzuordnen. Lautet die Antwort »eins«, weiß der Aktive, dass er die Wucht der Folgeschläge noch stark steigern kann, lautet sie »zehn«, ist die individuelle Grenze des Partners erreicht und die nächsten Hiebe sollten leichter sein. Sicherheitshalber kann man diese Methode während des Spiels noch mehrfach wiederholen. (Bei Christian und Anastasia wäre diese Technik vor ihrem Prügelspiel sehr sinnvoll gewesen.)
    Mit Spanking ist das Verpassen leichter Schläge insbesondere auf den (entblößten) Hintern, aber auch auf Rücken oder Schenkel gemeint. Als Schlaginstrumente kann von den klassischen Instrumenten aus Christian Greys Spielzimmer bis hin zu Utensilien wie Gürtel, Haarbürsten, Kochlöffel, Lineale und Teppichklopfer alles Mögliche dienen. Auch die bloße Hand kann vollkommen genügen – und hat den Vorteil, dass der Prügelnde selbst die Heftigkeit seiner Schläge zu spüren bekommt. Eine klassische Spanking-Inszenierung ist das Übers-Knie-Legen, wie es früher von Lehrern und anderen Erziehern praktiziert wurde. Aus diesem Grund stellt Spanking sehr oft auch eine gesteuerte Regression in die Kindheit oder frühe Jugend dar.
    Beim Flogging , also dem Auspeitschen mit einem breiten Lederriemen, dient in der Regel die obere Hälfte des Rückens als Zielscheibe. Oft geht die Wirkung nicht über die einer guten Massage hinaus.
    Eine Bastinade ist eine Reihe von Schlägen auf die Fußsohlen. Da diese sehr empfindlich sind, weil sich dort viele Nervenenden befinden, sind hier nur leichte Schläge mit weichem Leder sinnvoll.
    Eine Ohrfeige wird kurioserweise von vielen Nicht-SMern als relativ harmlose Variante betrachtet. In vielen Filmen und TV-Sendungen ohrfeigt eine Frau schon mal einen Mann, wenn er sie stört, sie zum Beispiel mit einem blöden Spruch anmacht. Tatsächlich gehört sie zu den gefährlicheren Praktiken. Die Schäden, die durch so einen Schlag entstehen, können nämlich schwerwiegend sein: Dazu kann eine Schädigung der Halswirbel gehören, eine teilweise Netzhautablösung oder ein Trommelfellschaden. Wenn die Ohrfeige extrem hart durchgeführt wird, kann sie sogar zu einer gebrochenen Nase führen, einen Zahn oder sogar ein Auge kosten. Es gibt allerdings ein paar Techniken, um das Risiko zu vermindern: Achten Sie darauf, nur die Wange und keineswegs das Ohr, die Augen, den Kiefer oder die Nase zu treffen. Halten Sie sicherheitshalber mit der anderen Hand den Kopf Ihres Partners am Kinn oder der gegenüberliegenden Wange fest – wenn das Gesicht frei schwingen kann, besteht die Gefahr des Schleudertraumas. Schlagen Sie nur aus dem Handgelenk und nicht mit dem vollen Schwung Ihres Armes. Schlagen Sie mit den Fingern statt der Handfläche und nur mit ihrer Schlaghand (mit der anderen kann es leichter danebengehen). Achten Sie darauf, dass der

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