Fessle mich!
unter Umständen lebensgefährlich sein kann.
Cutting ist der Fachausdruck für das Beibringen von Schnittwunden. Dafür kann man entweder Messer verwenden – die allerdings eher reißen als schneiden, was die Wunden nur langsam verheilen lässt – oder aber Skalpelle beziehungsweise Rasierklingen, die deutlich schärfer sind. Bei Letzteren ist das Risiko zwar größer, tiefer als die vergleichsweise harmlosen zwei Millimeter in die Haut zu ritzen, aber dafür heilt der durch sie erzeugte saubere Schnitt auch wesentlich rascher. Körperregionen, in deren Nähe Blutgefäße, Nerven oder Drüsen liegen, sind für Cutting tabu. Dasselbe gilt für den gesamten Kopf- und Halsbereich. Schultern, Oberarme und die Vorderseiten der Oberschenkel bieten sich eher an. Günstigenfalls ist der devote Partner bewegungsunfähig fixiert, um durch reflexartige Bewegungen den Schnitt nicht zu ruinieren. Allerdings ist normalerweise der beim Cutting entstehende Schmerz geringer als der Schmerz bei einem Hautkratzer, der durch einen Fingernagel entsteht. Wichtig ist es, sterile oder wenigstens desinfizierte Schneideinstrumente zu benutzen und auf möglicherweise entstehende Blutungen zu achten, die es medizinisch zu versorgen gilt. Da diese Praktik auch emotional »unter die Haut gehen« kann, ist es sinnvoll, sich miteinander über das Erlebnis und die eigene Reaktion darauf zu unterhalten.
Schmerzhafter kann es werden, wenn beispielsweise an den Genitalien und den Brustwarzen über Klammern oder auch Haken Gewichte aufgehängt werden. Das durch diese Belastung erzeugte unangenehme Gefühl kann noch einmal intensiviert werden, wenn man das Gewicht zum Schwingen oder Pendeln bringt. Ein Risiko kann in einer möglichen Überlastung des Gewebes bestehen. Insbesondere wenn man Gewichte an Piercing-Ringen anbringt, besteht die Gefahr, dass diese dabei herausgerissen werden.
Nadelspiele umfassen das Durchstechen bestimmter Körperstellen (zum Beispiel Brüste, Schamlippen, Vorhaut oder Hodensack). Hauptprobleme sind hierbei die mangelnde Sterilität und das Infektionsrisiko.
Wachsspiele werden in der Regel durchgeführt, indem der Dominante über den (eventuell gefesselten) Körper seines Partners eine brennende Kerze schräg hält, sodass das heiße Wachs auf die nackte Haut heruntertropft. Insbesondere die Brust und die Geschlechtsorgane werden hier gerne als Zielregion gewählt. Generell empfiehlt es sich bei solchen Aktionen, mit weniger empfindlichen Stellen wie den Schulterblättern zu beginnen und sich erst dann in sensiblere Regionen vorzuarbeiten. Empfehlenswert ist hier die Verwendung von reinem Paraffinwachs ohne Zusätze. Im Gegensatz zu Bienenwachs, das sehr heiß werden und äußerst unangenehme Brandblasen erzeugen kann, speichert Paraffin weniger Wärme; dadurch ist die Verbrennungsgefahr sehr gering. Auch Stearin hat einen sehr niedrigen Schmelzpunkt. Je weiter weg vom Körper des Betreffenden die Kerze gehalten wird, desto niedriger ist die Temperatur. Insofern lässt sich durch eine Veränderung der Höhe der Schmerzreiz leicht regulieren. Ab einem gewissen Abstand ist nur noch ein heißes Prickeln zu spüren. Zum Experimentieren ist es sinnvoll, die Kerze nur ganz kurz in die Schräge zu bringen, um lediglich einzelne Tropfen auftreffen zu lassen. Während manche Wachsliebhaber darauf achten, Körperstellen mit dichtem Haarwuchs beim Betropfen auszulassen, finden es andere gerade unterhaltsam, dabei zuzusehen, wie sich ihr Partner selbst quälen muss, wenn er das Wachs aus dem Brust- oder Schamhaarbereich zupft. Wieder andere SMer lieben es, die angetrockneten Wachsstücke mit der Peitsche vom Körper ihres Partners zu schlagen.
Generell sollten Spiele mit Feuer so ablaufen, dass eine Flamme nahe an den Körper des devoten Partners herangeführt wird, diesen aber nicht berührt. Allenfalls mit einer erhitzten Nadel sind leichte Berührungen denkbar. Eine Verbrennung ersten Grades, wie sie etwa bei Wachsspielen entstehen kann, äußert sich, indem sich die Haut rötet und heiß wird. Eine Heilung stellt sich problemlos von selbst ein. Bei Verbrennungen zweiten Grades, die Resultat von Zigaretten oder Bienenwachs sein können, ist die gesamte betroffene Hautschicht verbrannt und es bildet sich eine mit klarer Flüssigkeit gefüllte Brandblase. Verbrennungen dritten und vierten Grades sind noch kritischer. Es ist offensichtlich, dass jede Verbrennung, die über den ersten Grad hinausgeht, vermieden werden
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