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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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einem trotzigen Blick bedachte und sich auf den Weg zur Scheune machte. Ihr Golden Retriever trottete hinter ihr her.
    Er wusste, sie war hier, um ein weiteres Schwätzchen mit Butterpie zu halten. Der Gedanke amüsierte ihn, gleichzeitig versetzte ihm sein schlechtes Gewissen aber einen schmerzhaften Stich ins Herz. Sophie befand sich am anderen Ende von Amerika, war krank vor Heimweh und bohrte vermutlich in diesem Moment Nadeln in eine Voodoopuppe, die ihren Vater darstellte. Sie sehnte sich nach ihrem Pony, das Pony sehnte sich nach ihr, und er war der Mistkerl, der dafür verantwortlich war, dass die beiden voneinander getrennt waren.
    Er nahm Hut und Jacke vom Garderobenhaken gleich neben der Hoftür, zog sie an und ging nach draußen. Er war daran gewöhnt, allein zu sein, und es gefiel ihm sogar. Trotzdem würde es eine willkommene Abwechslung sein, Doc O’Ballivan Gesellschaft zu leisten, auch wenn sie ziemlich kratzbürstig sein konnte.
    Einen Moment lang blieb er auf dem Hof stehen, um ihr einen gewissen Vorsprung zu geben, damit sie Butterpies Box erreichen konnte, bevor er im Stall auftauchte.
    Als er die Scheune betrat, kam ihm der Retriever schwanzwedelnd entgegen. „Na, hallo, Hund“, sagte Tanner und bückte sich, um dem Tier über den Rücken zu streichen.
    Er konnte hören, wie Olivia in der Box Butterpie striegelte und dabei leise auf sie einredete. Ihre sanfte, beruhigende Stimme berührte etwas tief in Tanners Innerem, und mit einem Mal wollte er auf dem Absatz kehrtmachen und ins Haus zurückgehen.
    Aber genau das würde er nicht machen. Das hier war seine Ranch, seine Scheune. So wohlmeinend ihre Absichten auch sein mochten, war immer noch Olivia diejenige, die auf seinem Grund und Boden nichts zu suchen hatte.
    „Sie ist noch immer sehr aufgewühlt“, ließ Olivia ihn wissen, ohne sich zu ihm umzudrehen und ohne das Striegeln zu unterbrechen.
    Einen Augenblick lang dachte Tanner, sie rede von Sophie, nicht von dem Pony, und er spürte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten.
    Shiloh, der schon immer ein sehr pflegeleichtes Pferd gewesen war, stand in seiner Box und kaute zufrieden das Futter, das Tanner ihm gegeben hatte, während Butterpie es anscheinend nicht mal angerührt hatte, um es zu probieren.
    „Kennen Sie sich in irgendeiner Weise mit Pferden aus, Mr Quinn?“, fragte Olivia.
    Wie am Tag zuvor lehnte er sich auch jetzt gegen die Boxentür und grinste breit. Er war praktisch auf Pferden aufgewachsen. Er und Tessa waren auf der Farm ihrer Großmutter in den texanischen Hügeln groß geworden, nachdem ihre Eltern sich hatten scheiden lassen. Jeder war seines Wegs gezogen, aber beide waren sie zu beschäftigt gewesen, als dass sie sich um ihre Kinder hätten kümmern können. „Das eine oder andere“, erwiderte er. „Übrigens würde ich gern Olivia zu Ihnen sagen. Vielleicht könnten Sie mich ja im Gegenzug auch mit meinem Vornamen anreden.“
    Er beobachtete sie, während sie über seine Worte nachdachte und sich wohl überlegte, wie sie darauf reagieren sollte. Es schien so, als würde er auf diese Reaktion noch eine Weile warten müssen, doch das konnte ihm nur recht sein. Es war schon ein Vergnügen, Olivia O’Ballivan dabei zuzusehen, wie sie ein Pferd striegelte.
    „Also gut, Tanner“, sagte sie nach einer Weile. „Diese Scheune ist eine Bruchbude. Haben Sie vor, irgendwann mal das Dach reparieren zu lassen? Wenn es wieder anfängt zu schneien, wird das Heu nass werden und zu schimmeln beginnen …“
    Er lachte leise und verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein. Am nächsten Montag würde ein Bautrupp hier antreten, um das Dach komplett zu erneuern und die Wände herzurichten. Das hatte er bereits vor über einer Woche in Auftrag gegeben, aber er sah keine Veranlassung dazu, ihr das zu erklären. Dafür machte es ihm viel zu viel Spaß, sie zornig zu erleben. Ihr Gesicht bekam dann mehr Farbe, ihre Haare wirbelten umher,wenn sie abrupt den Kopf zur Seite drehte, und da sie schneller atmete, hob und senkte sich ihr Busen in einem verführerischen Rhythmus. „Wie kommen Sie darauf, ich könnte von Pferden keine Ahnung haben?“, fragte er mit sanfter Stimme.
    Auf seine Frage hin drehte sie sich zu ihm um, blieb aber bei Butterpie stehen. „Ihr Hut, Ihre Stiefel. Dazu der auffällige rote Truck, den Sie fahren. Ich möchte wetten, das ist eine Sonderanfertigung.“
    Tanner grinste weiter, während er seinen Hut zurechtrückte. „Wollen Sie mir erzählen, echte

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