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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Betrachtung sagen musste, dass er sich einfach selbst eingeladen hatte. Während er in ihrem Haus war, konnte er die ganze Zeit über nur daran denken, mit Olivia ins Bett zu gehen.
    Natürlich hätte er ein solches Ansinnen nicht zur Sprache gebracht. Erstens war es für so etwas noch viel zu früh, und zweitens hätte sie ohnehin nach dem erstbesten schweren Gegenstand gegriffen, um ihn außer Gefecht zu setzen. Dennoch war der Gedanke verlockend gewesen. Es war das erste Mal seit Kats Tod, dass ihn der Gedanke an eine Frau in Versuchung geführt hatte.
    Nachdem er vom Einkaufen zurück war, ließ er den Wein im Wagen und ging zur Scheune. Shiloh schlief im Stehen, wie Pferde das nun mal machten. Als er dann aber über die halbhohe Tür einen Blick in Butterpies Box warf, verschlug es ihm vor Rührung die Sprache. Das Pony hatte sich auf den Sägespänen hingelegt, und Olivias Hund lag an das Tier geschmiegt, als würde er Wache halten.
    „Ich glaub’s ja nicht“, murmelte Tanner. Er war auf dem Land aufgewachsen, daher wusste er, dass Pferde sich mit Kühen, Katzen, Hunden und sogar mit kleinen Ziegen anfreunden konnten, aber so etwas wie dieses Bild hier hatte er noch nie zu Gesicht bekommen.
    Wahrscheinlich hätte er Ginger nach Hause bringen sollen, da Olivia bestimmt schon nach ihrer Hündin suchte, aber er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, die beiden zu trennen.
    „Wie sieht’s aus? Hast du Hunger, Mädchen?“, fragte er Ginger und dachte darüber nach, wie schön es wäre, einen Hund zu haben. Das Problem war nur, dass er zu oft umzog, von einem Projekt zum nächsten, von einem Land ins andere. Wenn er schon nicht in der Lage war, seine eigene Tochter großzuziehen, wie wollte er sich dann angemessen um einen Hund kümmern?
    Ginger gab einen tiefen, kehligen Laut von sich und sah ihn mit ihren großen Augen auf diese herzerweichende Weise an.Er kehrte ins Haus zurück und holte ein Stück Fleisch und eine Schale mit frischem Wasser, dann platzierte er beides so, dass die Hündin es mühelos erreichen konnte.
    Sie trank hastig vom Wasser und knabberte ein wenig am Fleisch herum, während Tanner sie sanft streichelte. Erst gestern hatte er noch miterlebt, wie Ginger mit einem Satz in Olivias Suburban gesprungen war. Also steckte trotz der grauen Haare rund um ihre Schnauze noch immer genug Pep in ihr, doch es war unmöglich, dass sie die Boxentür hätte überspringen können. Das hieß, Olivia musste sie hier zurückgelassen haben, damit sie auf das Pony aufpasste.
    Als sein Blick auf eine alte Getreideschale fiel, die umgestülpt auf dem Boden lag, fand er seine Vermutung bestätigt. Olivia musste in der Scheune nach etwas Geeignetem gesucht haben und war dabei auf diese Schale gestoßen. Sie hatte sie mit Wasser gefüllt, aber irgendwann, nachdem sie längst gegangen war, war vermutlich Butterpie auf den Rand getreten, sodass sie umgekippt war und das Wasser sich auf dem Boden verteilt hatte. Dieses Szenario spielte sich noch vor seinem geistigen Auge ab, als auf einmal sein Handy klingelte.
    Sophie.
    „Dieses angebliche Paradies ist völliger Mist“, sagte sie ohne Vorrede, als er sich meldete. „Es ist kalt, Mary Susan Parker niest mir ständig ins Gesicht, und wir dürfen uns nicht mal was aus der Minibar in unserer Hotelsuite nehmen! Ms Wiggins hat uns einfach die Schlüssel abgenommen!“
    Tanner musste lachen. „Hallo, ich wünsche dir auch ein schönes Thanksgiving, Sweetheart.“ Er war so froh, ihre Stimme zu hören, dass ihm Tränen in die Augen stiegen.
    „Wir wollen ja keinen Schnaps oder so was trinken“, redete Sophie weiter. „Aber wir können uns nicht mal ein Wasser oder einen Schokoriegel rausnehmen!“
    „Das ist ja schrecklich“, bemitleidete Tanner sie, woraufhin Sophie am anderen Ende der Leitung verärgert schwieg. Schließlich fuhr er fort, um die Unterhaltung wieder in Gang zu bringen:„Butterpie hat eine neue Freundin, eine Hündin namens Ginger.“ In gewisser Weise fehlte seine Tochter ihm noch mehr, wenn er mit ihr telefonierte, trotzdem wollte er so lange wie möglich mit ihr reden.
    „Echt?“ Diesmal war Sophies Interesse geweckt worden. „Ist das dein Hund?“
    Sophies Wortwahl entging ihm nicht. Sie hatte „dein Hund“ gesagt, nicht „unser Hund“. „Nein, Ginger lebt nebenan, sie ist nur zu Besuch hier.“
    „Ich fühle mich einsam, Dad“, erklärte Sophie und klang mit einem Mal viel jünger als die Zwölfjährige, die sie eigentlich

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