Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
war. Sie musste fast ins Telefon brüllen, um eine Blaskapelle zu übertönen, die im Hintergrund Santa Claus is coming to Town spielte. „Bist du auch so einsam?“
    „Ja“, gestand er ihr. „Aber es gibt Schlimmeres, als sich einsam zu fühlen, Soph.“
    „Im Augenblick kann ich mir nichts vorstellen, was schlimmer sein sollte. Wirst du den ganzen Tag über allein sein?“
    Tanner ging in die Hocke, um Ginger hinter den Ohren zu kraulen. „Nein, ein Freund hat mich zum Abendessen eingeladen.“
    Sophie seufzte unüberhörbar erleichtert. „Gut. Ich dachte schon, du stellst ein Fertigessen aus der Kühltruhe in die Mikrowelle oder so und siehst dir im Fernsehen ein Footballspiel an. Das wäre nämlich armselig.“
    „Ich werde mich hüten, armselig zu sein“, erwiderte Tanner. Seine Kehle war mit einem Mal wie zugeschnürt und er klang heiser. „Alles, nur nicht das.“
    „Was für ein Freund ist das, zu dem du zum Abendessen hingehst?“, wollte sie wissen.
    „Niemand, den du kennst.“
    „Ein Freund? Oder eine Freundin ?“ War das etwa Hoffnung, die in ihrer Stimme mitschwang? „Hast du eine Frau kennengelernt, Dad?“
    Verdammt, das war tatsächlich Hoffnung. Seine Tochterträumte vermutlich davon, dass er eines Tages wieder heiratete, damit sie das Internat für immer verlassen konnte und sie alle wie eine ganz normale Familie leben würden – mit einem Hund und zwei Autos, die jede Nacht in der Doppelgarage parkten.
    Nur würde es niemals dazu kommen.
    Ginger warf ihm einen bewundernden und zugleich mitfühlenden Blick zu, als er sich die Augen rieb. Nach der schlaflosen Nacht fühlte er sich todmüde, und die Erschöpfung holte ihn nun unausweichlich ein – zumindest war es das, was er sich einredete.
    „Nein“, antwortete er. „Ich habe keine Frau kennengelernt, Soph.“ Olivias Gesicht zog an seinem geistigen Auge vorüber. „Natürlich habe ich hier auch eine Frau kennengelernt, aber es ist nicht das, was du meinst.“
    „Aber du triffst dich mit ihr!“, rief sie hoffnungsvoll.
    „Nein“, widersprach er. Nur weil er dieser Frau eine Tasse Kaffee abgeschwatzt hatte und heute Abend mit ihr am gleichen Tisch sitzen würde, traf er sich nicht mit ihr in dem Sinn, den Sophie meinte. „Nein, wir sind nur … was soll ich sagen? … befreundet.“
    „Oh.“ Die eine Silbe genügte, um Sophies Enttäuschung erkennen zu lassen. „Das ist doch alles Mist!“
    „Ja, das hast du schon gesagt“, entgegnete er mit sanfter Stimme. Er wollte seine Tochter irgendwie besänftigen, hatte aber keine Ahnung, wie er das anstellen sollte. „Vielleicht liegt es ja an deiner Einstellung. Immerhin haben wir heute Thanksgiving, warum versuchst du’s nicht mal mit ein bisschen Dankbarkeit?“
    Er hörte, wie sie auflegte. Im ersten Moment war er drauf und dran, sofort zurückzurufen, doch dann entschied er sich dagegen. Er würde es später versuchen, wenn sie sich wieder beruhigt hatte und ihre Situation mit anderen Augen betrachten konnte. Sie sollte sich eigentlich glücklich schätzen, konnte sie doch den Feiertag in New York verbringen und die berühmte Parade aus erster Hand miterleben. Und zudem war sie noch zusammen mit ihren Mitschülern in einem Nobelhotel untergebracht.
    „Frauen“, sagte er kopfschüttelnd zu Ginger.
    Sie reagierte mit einem Schnauben und legte den Kopf auf seinen Arm.
    Eine Zeit lang blieb er noch bei Butterpie und Ginger in der Scheune, dann machte er sich auf den Weg ins Haus, duschte und rasierte sich, um sich dann noch für eine Weile schlafen zu legen.
    Diesmal wurde er in seinen Träumen nicht von Kat heimgesucht.
    Olivia hatte auf dem Weg zur Stone Creek Ranch noch einen Zwischenstopp bei Tanners Scheune eingelegt, um nach Butterpie zu sehen und Ginger vielleicht dazu bewegen zu können, sie doch zu begleiten. Die Hündin war jedoch standhaft geblieben.
    An der Ranch angekommen, sah sie zunächst nach Rodney, der sich in seiner Box wohlzufühlen schien. Dann zog sie sich mit ihrer kleinen Reisetasche in das beengte Badezimmer hinter der Sattelkammer zurück, um in aller Eile zu duschen. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, zwängte sie sich in diese verdammte Strumpfhose, zog Rock und Pullover an, dann stieg sie in ihre Stiefel. Zum Abschluss trug sie sogar noch etwas Mascara und Lipgloss auf.
    Es sollte schließlich niemand sagen, dass sie wie eine Tierärztin zum Essen mit der ganzen Familie erschienen war.
    Dass Tanner Quinn ebenfalls anwesend sein würde, hatte

Weitere Kostenlose Bücher