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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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gemeldet hatte, sah Olivia, wie er mit einem Mal kreidebleich wurde. Die Wasserflasche rutschte ihm aus den Fingern, er bekam sie nur mit Mühe zu fassen, ehe sie auf dem Boden aufschlagen konnte.
    „Was ist los?“, fragte Olivia beunruhigt.
    Mac, der gerade eben noch rundum glücklich und zufrieden gewesen war, legte plötzlich den Kopf in den Nacken und begann aus Leibeskräften zu schreien.
    „Meine Tochter“, sagte Tanner, der wie erstarrt dastand. „Sie ist verschwunden.“

5. KAPITEL
    S eit Kats Tod hatte Tanner in Furcht vor diesem Anruf gelebt: der Mitteilung, Sophie sei spurlos verschwunden oder ihr sei etwas Schlimmes zugestoßen. Und jetzt, da dieser Fall eingetreten war, stand er wie angewurzelt da und versuchte sich dem unsinnigen Impuls zu widersetzen, in alle Richtungen gleichzeitig zu rennen.
    Olivia gab das Baby ihrem Bruder, der gleich zu ihnen hinübergekommen war, und berührte Tanner am Arm. „Was heißt, sie ist verschwunden?“
    Ehe er antworten konnte, klingelte sein Handy erneut. Ohne einen Blick auf das Display zu werfen, nahm er den Anruf an. „Sophie?“
    „Jack McCall“, meldete sich sein alter Freund. „Wir haben Sophie gefunden, Buddy. Sie ist wohlauf, bloß ein bisschen sauer. Oder besser gesagt: verdammt sauer.“
    Die Erleichterung erfasste Tanner wie eine Flutwelle, die ihn umreißen wollte. Tatsächlich hatte er Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten. „Geht es ihr wirklich gut?“ Jack war für ihn da gewesen, als Kat getötet worden war, und falls es jetzt noch eine unerfreuliche Nachricht zu ergänzen gab, würde er vermutlich versuchen, sie ein wenig abzumildern.
    Olivia stand da und sah ihn abwartend an, ihre Hand lag noch immer auf seinem Arm, ihre Finger drückten ganz leicht zu.
    „Es geht ihr bestens“, versicherte Jack ihm. „Wie gesagt, sie freut sich nur nicht darüber, dass wir sie geschnappt haben.“
    „Und wo war sie?“ Tanner hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen und ihn auch auszusprechen, während ihm tausend Schreckensszenarien durch den Kopf gingen.
    „Grand Central. Sie hat sich aus der Gruppe abgesetzt, als die auf dem Rückweg von der Parade in der Menschenmenge feststeckte. Zum Glück hat einer von meinen Leuten sie sofort wiederentdeckt und ist ihr bis zum Bahnhof gefolgt. Sie wollte eine Fahrkarte in Richtung Westen kaufen.“
    Sophie hatte versucht, nach Hause zu kommen.
    Brad zog den Klavierhocker nach hinten, damit Tanner sich setzen konnte, der seinem Freund einen dankbaren Blick zuwarf.
    „Die große Frage lautet“, redete Jack weiter, „was fangen wir jetzt mit ihr an? Sie hat geschworen, sie wird wieder weglaufen, wenn wir sie zur Schule zurückbringen, und das glaube ich ihr auch. Deine Kleine meint es ernst, Tanner.“
    Er atmete seufzend aus. Ihm war übel und schwindlig, weil er an all die Dinge denken musste, die Sophie zustoßen konnten. Und er war sehr froh, als sich Olivia zu ihm auf den länglichen Hocker setzte und ihre Schulter seine berührte. „Kannst du sie herbringen?“, fragte er. „Nach Stone Creek?“
    „Ich kann sie bis nach Phoenix bringen“, erwiderte Jack. „Da können meine Leute sie übernehmen und den Rest der Strecke mit dem Helikopter zurücklegen. Der Jet muss um sechs Uhr Ortszeit in L.A. sein, weil die Regierung ihn für einen dringenden Einsatz an der mexikanischen Grenze benötigt. Darum kann ich die Maschine nicht einfach abziehen.“
    Tanner warf einen Seitenblick zu Olivia, die seine Hand nahm und festhielt. „Ich weiß das zu schätzen, Jack“, sprach er mit heiserer Stimme in sein Handy. „Schick Sophie zu mir nach Hause.“
    Als sie das hörte, musste Olivia lächeln. Brad stieß einen leisen Seufzer aus, grinste beruhigt und widmete sich dann wieder seiner Aufgabe, den Gastgeber für das Thanksgiving-Essen der ganzen Familie zu mimen. Die Gäste scharten sich bereits um das Buffet, auf dem die Speisen angerichtet waren.
    „Alles klar, Kumpel“, gab Jack zurück. „Vielleicht schaue ich auf dem Rückweg von Señoritaville bei euch vorbei. Reservier irgendwo ein Zimmer für mich, geht das? Ich könnte ein paar Monate Ruhe und Erholung gut gebrauchen.“
    Noch vor ein paar Minuten hätte Tanner sich nicht träumen lassen, je wieder lachen zu können, aber jetzt war er dazu tatsächlich in der Lage. „Das wäre schön, wenn du dich hier blickenlassen könntest“, sagte er. „Ich werde mich umhören, wo ich dich einquartieren kann.“
    „Adios, Amigo“, gab Jack

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