Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
können aber auch ein wenig beängstigend sein“, gab Olivia zu bedenken. „Komm, helfen wir ihr, sich mit ein paar von ihren Nachbarn bekannt zu machen.“
Sophie nickte erleichtert, dann hakte sie sich bei Olivia unter und ging mit ihr zu Tessa.
„Du kommst doch morgen zu mir, oder?“, fragte Ashley einige Zeit später hoffnungsvoll, nachdem sie alle gegessen und einen ganzen Berg Geschenke ausgepackt hatten und sich für die beiden Schwestern ein Moment ergab, sich ungestört zu unterhalten.
„Ja, natürlich“, versicherte Olivia ihr. Sie war froh darüber, dass Ashley wieder ganz die Alte zu sein schien. „Bist du Jack McCall schon losgeworden?“
Ashleys blaue Augen blitzten auf wie Saphire. „Das ist bei diesem Mann leider unmöglich“, knurrte sie und deutete in Richtung Weihnachtsbaum, wo Jack sich mit Keegan McKettrick unterhielt. Als hätte er sie gehört, hob er seinen Punschbecher und prostete ihr lächelnd zu. „Aber es macht mir Spaß, es zu versuchen.“
Olivia lachte und entgegnete: „Vielleicht solltest du dir nicht zu viel Mühe geben“, meinte sie.
Wenig später hatten die Aufregungen des Weihnachtsfests den kleinen Mac so erschöpft, dass er die Augen nicht mehr offen halten konnte. Die Gäste machten sich nach und nach auf den Heimweg, und von allen Seiten war zu hören, wie man sich frohe Weihnachten wünschte.
Als Olivia zusammen mit Tanner aufbrach, stellte sie erfreut fest, dass es wieder leicht zu schneien begonnen hatte.
„Ich hatte ganz vergessen, dir zu gratulieren, dass dein Truck jetzt so richtig schmutzig ist“, scherzte sie.
„Ja, es ist mir endlich gelungen, eine morastige Pfütze zu finden“, gab er gut gelaunt zurück.
Es fühlte sich gut an, mit Tanner zu lachen.
Auf der Veranda hinter Olivias Haus trennten sie sich dann nur widerstrebend. Sie würde morgen zu Ashley fahren, während Tanner Weihnachten mit Tessa und Sophie auf der Starfire Ranch verbringen wollte.
Er küsste sie leidenschaftlich, wünschte ihr leise frohe Weihnachten und machte sich dann auf den Weg.
Olivia ging ins Haus, gleich hinter der Tür zur Küche wartete Ginger auf sie.
„Und? Hat sich dein Besuch blicken lassen?“, wollte Olivia wissen, während die Hündin an ihr vorbei kurz nach draußen verschwand.
„Du wirst schon sehen“ , antwortete Ginger, als sie auf die Veranda zurückkehrte und mit Olivia ins Haus ging.
Verwundert schaute Olivia sich um. Alles war so, wie sie es früher am Abend verlassen hatte, und doch … irgendetwas war anders. Nur … was?
Ginger wartete geduldig ab, bis Olivia endlich fündig wurde. Auf dem Tresen stand eine brandneue Kaffeemaschine, geschmückt mit einer großen roten Schleife.
Von Tanner konnte sie nicht sein, überlegte sie verdutzt.
Von Tessa und Sophie vielleicht? Aber das war auch nicht möglich, denn beide waren bereits auf der Stone Creek Ranch, als Tanner mit ihr dort eingetroffen war.
„Ginger, wer …?“
Von Ginger kam keine Antwort, sie drehte sich nur um und trottete ins Wohnzimmer.
Olivia folgte ihr grübelnd. Brad? Ashley oder Melissa?
Nein, von Brad und Meg hatte sie ein elegantes Goldarmband geschenkt bekommen, und die Zwillinge hatten den ganzen Tag in einem exotischen Spa in Flagstaff verbracht.
Im Wohnzimmer war es dunkel, und Heiligabend war fast vorüber. Olivia beschloss, die Weihnachtsbaumbeleuchtung anzumachen und einfach eine Weile zusammen mit Ginger dazusitzen und all die wunderschönen Augenblicke dieses Tages Revuepassieren zu lassen, um für jeden von ihnen einen Platz in ihrem Herzen zu finden: Tanner, wie er mitten in ihrer schlichten Küche kniend um ihre Hand angehalten hatte; Sophie, die begeistert davon war, in Stone Creek bleiben zu dürfen. Sie würde jeden Tag mit Butterpie ausreiten können, und sie lernte schon jetzt Emilys Text für Unsere kleine Stadt , um für das Vorsprechen im nächsten Herbst bereit zu sein.
Und dann war da noch Ashley, der erst vor Kurzem das Herz gebrochen worden war und die jetzt schon wieder alle Hände voll zu tun hatte, einem ihrer Gäste das Leben zur Hölle zu machen.
Ja, Olivia genoss diese Momente und noch viele andere mehr.
Sie beugte sich vor, um Charlie Browns Lichterkette einzustecken, als sie auf einmal die Karte bemerkte, die zwischen den Zweigen steckte. Mit zitternden Fingern zog sie sie heraus und öffnete den Umschlag. Die Karte darin zeigte den Weihnachtsmann mit seinen Rentieren, wie sie hoch über verschneiten Dächern hinwegflogen. Die
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