Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Geschenken zum Truck, während Olivia Charlie Browns Lichterkette ausschaltete. „Und du willst wirklich nicht mitkommen?“, fragte sie Ginger.
„Ich will einfach nur einen langen, ausgedehnten Winterschlaf halten“ , erwiderte die Hündin, die die Schnauze auf die ausgestreckten Vorderpfoten gelegt hatte und Olivia mit leuchtenden braunen Augen ansah. „Wunder dich nicht, wenn du feststellst,dass Rodney spurlos verschwunden ist. Es ist Heiligabend, und er hat viel zu tun.“
„Er wird mir fehlen“, sagte sie und griff nach ihrer Handtasche, aber Ginger war schon fest eingeschlafen und träumte vermutlich von irgendwelchen Leckereien.
Die Stone Creek Ranch war hell erleuchtet, als Olivia und Tanner dort eintrafen, und auf dem Hof standen Personenwagen und Trucks dicht an dicht geparkt.
„Ich muss noch schnell was in der Scheune erledigen“, sagte Olivia, als er den Wagen in eine der letzten noch verbliebenen Lücken rangierte. „Wir sehen uns drinnen, okay?“
Lächelnd beugte Tanner sich über die Mittelkonsole und gab Olivia einen Kuss. „Wir sehen uns drinnen.“
Rodneys Box war tatsächlich verlassen, was bei Olivia einen Stich durchs Herz verursachte. Eine Zeit lang stand sie da und dachte über Wunder im Allgemeinen und über Weihnachtswunder im Besonderen nach. Es überraschte sie nicht, dass Brad auf einmal zu ihr kam.
„Als ich herkam, um die Pferde zu füttern“, erklärte er, „da war Rodney auf einmal verschwunden. Ich dachte mir, er hat es irgendwie aus seiner Box geschafft und ist weggelaufen, aber im Schnee konnte ich nirgends Spuren entdecken. Es ist so, als hätte er sich in Luft aufgelöst.“
Olivia wischte ein paar Tränen weg. „Wir haben Heiligabend“, wiederholte sie Gingers Worte. „Und er hat viel zu tun.“ Sie drehte sich zu ihrem Bruder um. „Es geht ihm gut, Brad. Das kannst du mir glauben.“
Brad lachte leise und legte einen Arm um ihre Schultern. „Wenn du das sagst, Doc, dann werde ich dir das auch glauben. Trotzdem wird mir der kleine Kerl fehlen.“
„Mir auch“, stimmte Olivia ihm zu.
Er nahm ihre Hand und betrachtete den Ring an ihrem Finger. „Das ist ja ein ordentlicher Klunker“, meinte er ernst. „Bist du dir sicher, Liv?“
„Sehr sicher.“
„Dann bin ich beruhigt.“ Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn.
Gemeinsam gingen sie ins Haus, wo sie von Musik und fröhlichem Gelächter empfangen wurden. Der große Weihnachtsbaum war hell erleuchtet. Olivia entdeckte Ashley und Melissa sofort, und sie sah, dass auch einige von Megs Verwandten, den McKettricks, gekommen waren.
Sophie kam zu Olivia gelaufen. „Stell dir vor, ich darf in Stone Creek bleiben!“, verriet sie ihr mit strahlender Miene. „Dad hat es mir eben gesagt!“
Olivia drückte das Mädchen an sich. „Das sind wundervolle Neuigkeiten, Sophie“, sagte sie.
„Ich habe überlegt, dass ich vielleicht Tierärztin werden möchte, so wie du“, erklärte Sophie ganz ernst.
„Du hast noch viel Zeit, bevor du dich entscheiden musst“, erwiderte Olivia leise. Sie wusste jetzt, sie wollte ihr Leben nicht nur mit Tanner, sondern auch mit Sophie an ihrer Seite verbringen. Natürlich würde sie niemals Kat ersetzen können, und das wollte sie auch gar nicht. Aber sie würde die beste Stiefmutter sein, die sie Sophie bieten konnte.
„Dad hat mir gesagt, dass er dir einen Heiratsantrag machen will“, fügte Sophie hinzu und griff nach Olivias Hand. Als sie den Verlobungsring sah, begann sie zu lächeln. „Er wollte wissen, ob ich damit einverstanden bin. Ich hab Ja gesagt.“ Ein schelmisches Lächeln umspielte die Lippen des Mädchens. „Und du auch, wie ich sehen kann.“
„Ich habe keine Ahnung, wie man eine gute Stiefmutter ist, Sophie“, erwiderte Olivia und spürte, wie ihre Augen brannten. „Kannst du Geduld mit mir haben, bis ich den Dreh raushabe?“
„Ich bin fast ein Teenager“, hielt Sophie dagegen. „Ich schätze, du wirst mit mir auch Geduld haben müssen.“
„Das werde ich hinkriegen“, versicherte sie ihr.
Sophies Blick wanderte zu Tessa, die ganz allein dastand, ein Glas Punsch trank und das hektische Treiben um sich herum mit einiger Skepsis mitverfolgte. Sie wirkte wie eine Nichtschwimmerin,die den Mut aufzubringen versuchte, den Sprung ins Wasser zu wagen. „Aber ich mache mir Sorgen um Tante Tessa“, gab sie zu. „Die Sache mit der Scheidung macht ihr mehr zu schaffen, als sie sich anmerken lässt.“
„Diese vielen Menschen
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