Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Handschrift war sehr altmodisch und ihr völlig fremd.
Frohe Weihnachten, Olivia .
Denk an uns, wenn du an einem kalten Wintermorgen einen Kaffee trinkst .
Vielen Dank für deine Herzlichkeit
Kris Kringle und Rodney
„Das kann nicht sein“, sagte sie und sah Ginger an.
„Kann es doch“ , erwiderte die Hündin. „Ich hatte dir doch erzählt, dass ich noch Besuch erwarte.“
In diesem Moment hörte sie irgendwo über ihrem Haus das helle Läuten von kleinen Glöckchen.
„Die Schürze steht dir richtig gut, Cowboy“, sagte Olivia, als sie sich zu Tanner, Tessa und Sophie gesellte, die sich hinter der Theke in der Cafeteria der Stone Creek High School versammelthatten. Es war fast zwei Uhr und damit Zeit für das Gemeinde-Weihnachtsessen. Vor den Türen hatte sich bereits eine große Menschenmenge eingefunden. „Ihr seid hier bloß hoffnungslos unterbesetzt.“
Tanners blaue Augen leuchteten auf, als sich Olivia neben ihn stellte und ihre Schürze umband. Tessa und Sophie sahen sich zufrieden an, sagten aber nichts.
Ein teurer Caterer aus Flagstaff hatte alles dekoriert und das Essen geliefert – Truthahn, Hohe Rippe und Schinken, dazu alle nur denkbaren Beilagen und Salate sowie Dessert in verschiedenen Variationen –, und seine Leute würden anschließend auch alles aufräumen und sauber machen.
Von Sophie wusste Olivia allerdings, dass Tanner darauf bestanden hatte, mehr zu tun, als nur die Rechnung zu bezahlen.
Eine Tür an der Seite des Saals ging auf, Brad und Meg kamen herein, gefolgt von Ashley und Melissa. Alle krempelten sie die Ärmel hoch, um ihren Beitrag zu leisten und mitzuhelfen. Vor allem Meg war besonders gut gelaunt, nachdem Carly zumindest per Telefon an den Feierlichkeiten teilgenommen hatte. Sie würde kurz nach Neujahr nach Stone Creek zurückkehren und freute sich schon darauf, Sophie zu zeigen, wo in der Kleinstadt „was abging“.
Da Olivia den Morgen bei Ashley verbracht hatte, war ihr klar gewesen, dass die ganze Truppe herkommen würde.
Tanner schluckte sichtlich gerührt. „Ich hätte nicht gedacht… ich meine, heute ist Weihnachten und …“
Olivia stieß ihn mit dem Ellbogen an. „So sind nun mal die Leute auf dem Land, Tanner“, sagte sie. „Sie helfen sich gegenseitig. Erst recht, wenn es um die eigene Familie geht.“
„Soll ich die Leute reinlassen, bevor sie uns noch die Türen einrennen?“, rief Brad amüsiert. Es schien ihn nicht zu stören, dass er in dem leuchtend roten Pullover ein wenig albern aussah, den Ashley für ihn gestrickt und ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Auf der Vorderseite hatte sie einen Weihnachtsmann mit Cowboyhut und Gitarre eingestickt.
Tanner nickte, nachdem er nochmals angestrengt geschluckt hatte. „Lass sie rein“, sagte er, dann wandte er sich an Olivia, Tessa und Sophie. „Seid ihr bereit?“
Sie hielten ihre Kellen hoch, und Sophie trug zudem eine Kochmütze, die mit batteriebetriebenen Lichtern versehen war. „Wir sind bereit!“, riefen die drei wichtigsten Frauen in Tanner Quinns Leben im Chor.
Brad schloss auf, dann strömten sie in den Saal – die vom Glück im Stich Gelassenen, die Alten und die Einsamen. Die Kinder trugen ihre feinste Sonntagskleidung und sahen sich schüchtern um. Einige von ihnen hatten Spielzeug mitgebracht, das Brad und Meg in einer Blitzaktion in der vergangenen Nacht auf der einen oder anderen Veranda abgelegt hatten. Andere trugen neue Jacken oder Hosen, während die etwas älteren Jugendlichen sich im Takt der Musik aus ihren MP3-Playern bewegten.
Ashley, Melissa und Meg begleiteten die älteren Männer und Frauen zu den Tischen, nahmen die Bestellungen auf und brachten ihnen das Essen, während alle anderen sich anstellten – stolze, hart arbeitende Männer, die sich unter anderen Umständen geschämt hätten, eine kostenlose Mahlzeit anzunehmen, wäre nicht die ganze Stadt zu diesem Essen eingeladen worden; erschöpft aussehende Frauen, die eine Enttäuschung zu viel erlebt hatten, die aber immer noch hofften, dass die Dinge sich zum Besseren wenden würden; Teenager, die sich alle Mühe gaben, cool auszusehen.
Während sie einen Teller nach dem anderen ausgab, spürte Olivia, wie sich ihre Kehle zuschnürte, wenn sie daran dachte, wie viel ihr diese Menschen bedeuteten und wie sehr sie Tanner Quinn liebte. Immerhin war dieses Essen seine Idee gewesen, und er hatte ein Vermögen ausgegeben, um diese Idee in die Tat umzusetzen.
Besonders gerührt war sie dann aber, als
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