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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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mir bloß nicht mit Ihrem Optimismus, Justin.«
    »Es sieht nicht gut aus, Commander.«
    Sie passierten eine der Luftabwehrstellungen rund um die Basis. Diese waren noch imm er weitgehend intakt und beschützten den Stützpunkt zumindest vor bedenkenlosen Luftangriffen. Es gab neun davon und theoretisch konnten beliebige drei davon die Basis gegen nahezu jeden Luftangriff verteidigen.
    Gegen Angriffe über Land oder See jedoch waren sie nutzlos. Zur Bodenverteidigung verließ sich der Stützpunkt auf konventionelle Truppen, die hier früher in großer Zahl stationiert gewesen waren. Leider war der Schwertschwur verglichen mit jenen Zahlen sehr schwach. Die derzeit hier untergebrachten Einheiten rasselten durch die Basis wie Erbsen in einem Bierfass.
    Mit schlechter Truppenmoral und zu wenig Treibstoff für ihre Panzer und ArbeitsMechs waren sie miserabel darauf vorbereitet, die unvermeidlich kommende Offensive der Capellaner abzuwehren, ganz zu schweigen davon, selbst gegen die immer besser befestigten Liao-Truppen in Georama vorzugehen.
    Wieder blickte Erik zu den Bohrtürmen hinüber. Sie stellten einen nahezu unerschöpflichen Vorrat an Brennstoff dar, nur gab es in Ravensglade keine Raffinerien. Das Rohöl wurde zur Weiterverarbeitung per Pipeline oder Tanker über das nahe Port Archangel nach Georama transportiert.
    Sie kamen an der Ecke der Basis vorbei, die von den Ölgesellschaften und Bergleuten genutzt wurde. Hier verschwendete man offenbar nichts. Jahrzehnte alte Maschinen und Ausrüstung waren hier abgestellt, teilweise in ordentlichen Reihen geparkt, als sollten sie morgen schon wieder zum Einsatz kommen, aber zum größeren Teil lagerten sie auf riesigen Schrotthalden, und wurden dort noch mehr für Ersatzteile ausgeschlachtet, bis wenig mehr als ein Metallgerippe zurückblieb.
    Eriks Blick wurde von einer Reihe über dem Rest aufragender IndustrieMechs angezogen. Sie waren von einer dunkelroten Kruste überzogen, einer Mischung aus dem örtlichen roten Staub, Rohöl und Eis. Aber das galt für die in Betrieb befindlichen Maschinen genauso. Der erste Eindruck konnte täuschen.
    Er trottete auf sie zu. »Was sind das für Maschinen?«
    »Spezial-BergbauMechs der Ölgesellschaften. Diejenigen mit den großen Scheren und Schweißbrennern sind PipelineMechs. Die anderen, die mit den Bohrern und den Greifarmen für das Hantieren mit Bohrfuttern sind FörderMechs. Im Augenblick werden keine neuen Pipelines gelegt, die Felder sind alle fertig aufgebaut, deshalb sind die meisten hier abgestellt.«
    »Haben Sie sich überlegt, sie für den Kampfeinsatz zu requirieren?«
    »Sicher, aber es sind IndustrieMechs. Verbrennungsmotor. Wenn wir einen Treibstoffüberschuss hätten, wären sie eine großartige Verstärkung für unsere Truppen. Aber wie die Dinge momentan liegen, halte ich es für vernünftiger, den Treibstoff für die Umrüstungen zu verwenden, die wir schon haben, und für unsere Panzer und anderen Kampffahrzeuge.«
    »Ich hatte gehofft, dass die Ölgesellschaft einen Treibstoffvorrat für diese Mechs besitzt, den wir nutzen könnten. Aber vermutlich sind sie seit Jahren nicht mehr eingesetzt worden. Vielleicht seit Jahrzehnten nicht. Wenn es einen Vorrat gegeben hat, ist er wahrscheinlich längst anderweitig verbraucht.«
    Erik konnte Sortek förmlich den Kopf schütteln hören. »Wir haben alles an Treibstoff zusammengekratzt, was auf dieser Seite des Kontinents zu finden ist. Ein paar der weiter entfernten Minen und Ölfelder könnten noch Lager haben, aber sie sind zu weit entfernt, als dass es die Mühe wert wäre.«
    Erik betrachtete immer noch die alten Mechs. Sie sahen seltsam aus, und es lag nicht nur an den spezialisierten Werkzeugarmen. Er brachte den Mech näher heran, blieb stehen und vergrößerte das Bild des Sichtschirms. An mehreren Stellen war die alles überdeckende Kruste zumindest teilweise weggekratzt, üblicherweise über Türen und Wartungsluken. Er bemerkte eine solche Stelle an einer Ausbuchtung schräg unter der Kanzel. Er las T reibstoff über einer Art Einlassdeckel. Mit einem Handgriff zoomte er die Stelle heran und fand einen weiteren Schriftzug: E rdgas .
    Dann brach er in lautes Gelächter aus. »Gott schütze sie, diese Ölgesellschaften verstehen es, C-
    Noten zu sparen!«
    »Sir?«
    »Die Mechs da verwenden das Abfallgas der Bohrtürme als Treibstoff! Wir schwimmen in Mechtreib-stoff! Holen Sie Ihre Techs her, sie sollen so viele dieser Maschinen in Gang setzen wie

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