Festung der Luegen
militärischen
Sinn waren sie praktisch nutzlos - allerdings hatte Erik ein paar Ideen ...
Bei der Abfahrt aus der Basis bot sich ihm eine weitere Möglichkeit, ihre Verteidigungslage einzuschätzen. Es gab keine natürlichen Lücken in der steilen Klippenwand, die ein Fahrzeug nutzen konnte. Nicht einmal ein Mech. Die Capellaner konnten die Klippen nur durch die Luft überwinden, was die Luftabwehrstellungen der Basis verhinderten. Oder mit sprungfähigen Mechs.
Zwei Tunnel erstreckten sich von einem Ausgangspunkt knapp außerhalb der Basis abwärts zum Fuß der Klippen. Der Westtunnel verband den Stützpunkt direkt mit den Docks. Der östliche, etwa vier Kilometer entfernt, führte zu einem Frachthafen. Die Tunnel waren darauf ausgerichtet, schwere Bau-, Bergbau- und Ölfördermaschinen zu transportieren, und waren groß genug für so ziemlich jedes Panzerfahrzeug, wenn auch immer noch zu klein für Batt-leMechs. Einen ähnlichen, aber kleineren Tunnel gab es bei Boiler Bay, fünfzehn Kilometer weiter östlich.
Alle drei wurden von starken Schwertschwurkontingenten bewacht, aber natürlich würde sich jeder Angriff darauf konzentrieren, sie für den Gegner zu öffnen und die Luftabwehr auszuschalten, um die Basis bombardieren zu können.
Erik schüttelte sich. Der Nachrichtendienst meldete, dass sie einer klaren Übermacht gegenüberstanden. Liao konnte eine ausreichende Anzahl Truppen zur Verteidigung der Hauptstadt und anderer geora-mischer Befestigungen zurückbehalten und trotzdem einen überwältigenden Angriff durchführen.
Der Tunnel bog auf dem Weg durch die Klippen hinab zur Stadt leicht ein. Der Wagen verließ ihn auf der Dockstraße, die als Hauptverkehrsader der Stadt diente. Sie schien nahezu ausgestorben. Viele Läden und Wohnhäuser waren von ihren Besitzern verlassen, aber das >Uferhaus< und >Des Teufels Punsch-schüssel< hatten geöffnet.
Das >Uferhaus< war ein hässliches, dreistöckiges graues Gebäude, das aus aufeinander gesetzten Moduleinheiten errichtet schien. Freiliegende Rohre und Leitungen zogen sich an den Seiten hoch und wanden sich in scheinbar zufälligen Winkeln über das Dach.
>Des Teufels Punschschüssel< schien zumindest auf traditionelle Weise gebaut worden zu sein - und auch mehr oder weniger für seine derzeitige Funktion -, allerdings war es alt und heruntergekommen. Das Lokal war ein zweistöckiges Holzhaus. Erik hielt die Außenfarbe für Dunkelgrün, aber sie war so streifig und verwittert, dass er sich nicht sicher sein konnte. Möglicherweise war das, was er für grüne Farbe hielt, auch nur Moosbewuchs. Eine bewegte Leuchtreklame über der Tür stellte einen Dämon dar, der in einem Kessel rührte. Aus der einen Seite des Kessels ragte etwas heraus, das wie ein Cocktailschirm aussah, die andere Seite war mit einer Limonenscheibe dekoriert.
Er ließ Wagen und Fahrer auf der Straße stehen und ging hinein. Im Innern war es dunkel. Der größte Teil der Beleuchtung kam von verschiedenen Neonzeichen, der Lampe über einem Billardtisch, ein paar Spots über der Theke und einem Holovidgerät, auf dem ein Fußballspiel lief. Vor der Theke stand ein Dutzend Hocker und sechs Tische waren über den Schankraum verteilt. Alle leer. Der Barmann schaute sich das Spiel an, und ein einzelner Mann in einer Art Handelsmarineuniform, spielte am Billardtisch.
Der Barmann schaute hoch, als Erik sich auf einen der Hocker setzte. Er kam herüber und knallte einen Korb mit gesalzenen Erdnüssen auf den Tresen. »Was soll's sein?«
Erik betrachtete die Erdnüsse, dann fiel ihm auf, dass der Boden um die Theke und auch mehrere Tische von Schalen übersät waren. Diese Sorte Kneipe war das. »Bier. Was immer hier als das Beste gilt.«
Der Barkeeper grinste. »Das ist uns vor fast zwei Wochen ausgegangen. Ein paar Tage später ist uns das Zweitbeste ausgegangen, und das Drittbeste später am selben Abend. Jetzt hab ich nur noch, was übrig ist, und Erdnüsse. Und auch nicht mehr viel von beiden. Aber das Geschäft tobt nicht gerade.«
»Dann nehme ich was davon.«
Der Barmann holte eine langhalsige Weißglasflasche mit gelblicher Flüssigkeit hinter dem Tresen hervor, öffnete sie und stellte sie vor Erik ab. Das Etikett zeigte nur ein »A«. Er nahm einen Schluck. Es schmeckte grauenhaft, bitter und ätzend. Er schaute sich um. »Die Stadt wirkt verlassen.«
»Die Invasoren müssen genau hier durch. Das wissen die Leute. Die Stadt ist schon viermal neu aufgebaut worden. Manchmal
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