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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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frage ich mich, wozu wir uns überhaupt die Mühe machen.«
    »Sie sind noch hier.«
    »Mein Haus liegt an der Klippe. Ich habe einen alten Minenschacht hinter dem Haus zu einem Bunker umgebaut. Da bleibe ich, bis alles vorüber ist, und dann werden wir sehen, was noch von diesem Lokal übrig ist, wenn ihr Militärtypen fertig seid. Beziehungsweise, ob noch was da ist.«
    »Was ist mit dem Hotel?«
    »Das leitet meine Exfrau. Sie kommt mit in den Bunker.« Er grinste und stieß Erik an. »Ich denke, wir versuchen es noch mal miteinander. Aller guten Dinge sind drei.«
    »Viel Glück.«
    Sein Grinsen verblasste. »Vermutlich werden wir einander umbringen, aber den Versuch sollte es wert sein.«
    »Dann käme wenigstens etwas Gutes bei dieser Sache heraus.«
    Der Barkeeper musterte mit verkniffenen Augen Eriks Uniform. »He, Sie sind was Wichtiges, oder?«
    »Könnte man sagen.«
    Der Mann las Eriks Namensaufnäher und stieß einen Pfiff aus. »Ein Sandoval in meiner Kneipe. Davon kann ich den Enkeln erzählen. Immer vorausgesetzt, meine Ex und ich kommen wieder zusammen. Was bringt Sie hier herunter?«
    »Ich will jemanden treffen.«
    Der Barmann nickte. »Es ist einsam an der Spitze. Aber ich fürchte, Sie haben Pech. Es sind nicht mehr viele hier, die man treffen könnte. Selbst die Nutten haben sich nach Süden eingeschifft.«
    »Ich will mich mit jemand Speziellem treffen. Ich habe eine Nachricht erhalten, dass ich hierher kommen soll.«
    Der Mann formte ein »O« mit dem Mund. »Wie sieht dieser Jemand aus?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Haben Sie hier wen rumhängen sehen, der nicht herpasst? Eine Frau vielleicht?«
    »Eine Frau? Nein, kann ich nicht sagen.« Er stockte und schaute an Erik vorbei zur Tür. »Aber da ist jemand, der nach Ihnen zu suchen scheint.«
    Erik drehte sich um und stand auf, in der Erwartung, Elsa Harrad zu sehen.
    Stattdessen erkannte er unangenehm überrascht den Möchtegern-Söldner aus dem Passagierschiff. Ein böses Grinsen trat auf dessen Gesicht. »Setz dich wieder hin, Pokerboy. Du gehst nirgends hin.«
    Erik setzte sich auf die Kante des Hockers und behielt die Füße sicher auf dem Boden. Der Söldner wirkte ernst, und falls Erik die Ausbuchtung unter seiner Jacke richtig einschätzte, trug er eine Waffe. Besser also, er blieb ruhig und wartete ab, was der Mann wollte. Vermutlich nichts weiter als Geld. Damit wurde Erik fertig.
    Der Söldner grinste. »Ich wette, du hattest nicht erwartet, mich jemals wiederzusehen, Pokerboy. Schon gar nicht hier.«
    »Nein«, bestätigte er. »Ich gebe zu, der Gedanke ist mir wirklich nicht gekommen.«
    »Mann, du ahnst gar nicht, wie gut es sich anfühlt, endlich mal das bessere Blatt zu haben.«
    »Es war nur ein Spiel.«
    »Ich hasse es, zu verlieren.«
    »Ihnen ist natürlich klar, dass ich oben auf der Klippe hinter der Stadt genug Leute habe, um Sie so etwa fünf Millionen Mal in eine dampfende Pfütze zu verwandeln.«
    »Ja ja. Und ich hab genug auf der anderen Seite des Wassers, um rüberzukommen und mit Ihren Leuten den Boden zu wischen.«
    »Soll das heißen, Sie arbeiten für Liao?«
    Er grinste. »Es heißt, ich arbeite für sie.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter zur Tür.
    Erik folgte der Bewegung und sah Elsa in einem eng anliegenden purpurroten Overall auf sich zukommen. Sie lächelte. »Erik. Du erinnerst dich an Paul?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Ach, so schlimm ist er gar nicht, wenn man ihn erst näher kennen lernt. Wusstest du zum Beispiel, dass er eine Raumfähre fliegen kann? Er hat mich nicht nur von St. Michael weggebracht, wir haben sogar einen hübschen Profit gemacht, indem wir den Rest der Passagiere hier herunter chauffiert haben.«
    »Schließt das auch alles ein, das ihr der Raumlinie
    schuldet, sobald sie merkt, dass die Fähre fehlt?«
    Sie lachte leise. »So wie die Dinge sich entwik-keln, könnte das einige Zeit dauern. Falls sie es je bemerken.«
    Erik musterte sie ärgerlich. »Was willst du, Elsa? Ich habe dich davor gewarnt, hierher zu kommen.«
    »Das ist ein freier Planet, Erik. Jedenfalls noch. Ich bin gekommen, um mit meinen Auftraggebern zu reden. Und was für eine Überraschung! Sie haben mich hierher geschickt, damit ich mit dir rede.«
    »Mit mir reden? Worüber?«
    Sie warf einen Blick zum Barmann hinüber, der sich nur ein paar Schritte entfernt hatte. »Hinten in der Ecke ist ein Tisch. Das wäre weniger öffentlich.«
    »Gute Idee«, stimmte Erik zu.
    Sie gingen an den Tisch. Erik

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