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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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warten Sie. Streichen Sie, was ich gerade gesagt habe. Falls der Duke bereit ist, mit dem Abendessen zu warten, werde ich es gerne mit ihm teilen, nachdem ich mich um ein paar dringende Angelegenheiten gekümmert habe.«
    Sortek wirkte erleichtert. »Sind Sie sicher?«
    »Ich wäre doch ein Narr, wenn ich in einem Verschlag schlafe, obwohl ich einen Palast haben kann.« Beide Männer glucksten. »Ich werde im weichen Bett des Duke schlafen, ich werde sein delikates Essen verspeisen und seinen besten Wein trinken. Schließlich bin ich ein Sandoval. Gehört das alles nicht ebenso mir?«
    Sortek schmunzelte und nahm offenbar an, dass Erik einen Witz machte. »Ich bin nicht sicher, dass der Duke das genau so sehen würde, Commander.«
    »Wie der Duke die Dinge sieht ist nicht so wichtig. Es kommt darauf an, wie ich sie sehe. Allmählich begreife ich das.«
    Nachdem er seine >Angelegenheiten< abgeschlossen hatte, besorgte sich Erik eine Ausgehuniform und suchte eine funktionierende Dusche, bevor er sich auf den Weg zur Tyrannos Rex machte. Er duschte, rasierte und frisierte sich, als müsste er zu einem Staatsempfang, was in gewisser Hinsicht auch zutraf. Er musterte sich im gesprungenen Spiegel und rückte den Kragen und den kostbaren Dolch an seinem Gürtel zurecht.
    Als er die Kaserne verließ, wartete die Limousine seines Onkels auf ihn, Ulysses Paxton saß hinter dem Steuer des sonst leeren Wagens.
    Er stieg wortlos ein und setzte sich.
    Die kurze Fahrt zum Schiff dauerte nur ein paar Minuten, und Erik hätte nichts dagegen gehabt, sie schweigend zurückzulegen. Aber es sollte nicht sein.
    Paxton betrachtete ihn im Rückspiegel. »Ich habe mir die Ereignisse vor unserem Eintreffen angesehen, Commander. Mein Kompliment zu einer brillanten Verteidigung gegen eine gewaltige Übermacht. Das war Schulbuchmaterial.«
    »Bücher werden über Generäle geschrieben, die sich den Sieg ans Revers heften, Paxton, nicht über die Soldaten, die ihre Kriege austragen.«
    »Aber die Krieger werden davon hören. Sie werden es wissen.«
    Er lehnte sich in die Polster zurück und nickte. »Das werden sie, und vorerst ist das alles, was mich interessiert. Vorerst.«
    Paxton schaute ihn an, reagierte aber nicht. Der Wagen hielt an. »Wir sind da.«
    Erik wartete, während Paxton ausstieg und ihm den Schlag öffnete. Er stieg die Stufen unter dem roten Teppich hinauf, vorbei an den Posten und durch den Prunkeingang. Aber statt in die Räumlichkeiten des Herzogs weiterzugehen, benutzte er eine kleine Seitentür, um die Halle und die Theaterkulissen zu verlassen.
    Dann fuhr er im Aufzug auf die oberen Decks und wanderte ziellos durch die Korridore. Er wusste selbst nicht genau, was er eigentlich hier wollte. Bis er Captain Clancy sah - und Clancy ihn.
    Sie waren allein in diesem Gang, ein Deck unter dem Offiziersbereich, in einer Umgebung, die von der Mechanik eines der Geschütztürme beherrscht wurde.
    Clancy grinste säuerlich, als er vorbeiging. »Sieht so aus, als hätten wir Ihnen den Arsch gerettet, eh, Frischling?«
    Erik wirbelte herum. Mit einer Hand packte er das Hemd des Captains, mit der anderen griff er nach dem Dolch an seinem Gürtel. Erik war mehr als einen Kopf größer als Clancy und weit schwerer. Er rammte den Schiffskapitän gegen eine Zeile Stromleitungen, hielt ihn mit dem Unterarm fest und setzte ihm den Dolch auf den Adamsapfel. Er beugte sich dicht zu Clancy hinab, bis ihre Augen nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren.
    »Hören Sie jetzt gut zu, Clancy. Mir ist gleich, wie Sie meinen Onkel behandeln, und ebenso, was Sie von mir halten. Aber merken Sie sich eins: Wenn Sie mich jemals wieder >Frischling< nennen, bringe ich Sie um. Es ist mir gleich, ob der Duke direkt hinter mir steht, es ist mir gleich, ob er zwischen uns steht. Es ist mir gleich, ob das Schiff in eine Sonne stürzt und Sie der Einzige sind, der uns retten kann. Ich -bringe - Sie - um.«
    Clancy schaute ihn an, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und dann - zu Eriks Überraschung -lächelte er. »Halli, hallo, der junge Sandoval hat sein Rückgrat gefunden. Bravo ... Commander.« Er sprach den Titel langsam und präzise aus. »Ich habe mich schon gefragt, ob Sie das Zeug dazu haben.«
    »Verstehen wir uns, Captain?«
    »Oh, ich verstehe sehr gut, Commander. Da es Ihnen doch so ernst ist.«
    Erik ließ den Captain los, ohne ihn abzusetzen, und er fiel mehrere Zentimeter auf den Boden, während Erik zurücktrat und das Messer

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