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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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die Capellaner das System ignorieren.«
    »Dann wird es deine Aufgabe sein, die Shensiten vom Gegenteil zu überzeugen. Sie verfügen über beträchtliche Streitkräfte. Falls sie einem Angriff entgehen, sind sie frisch und ungebunden, genau die Art von Verstärkung, die wir brauchen. Ich bin sicher, das kannst du. Es könnte sogar leichter werden, als du glaubst.«
    Erik war skeptisch und zutiefst enttäuscht, die bevorstehende Schlacht zu versäumen. Zu all den anderen negativen Gefühlen kam nun auch noch Schuldgefühl - dass er die Truppen im Stich ließ, als sie ihn am dringendsten benötigten. Wieder einmal schob ihn Aaron beiseite.
    »Mit Respekt, Lordgouverneur: Hätten Sie Vertrauen in mich, würde ich unsere Truppen in diesen Feldzug führen.«
    Die Miene des Dukes wurde düster. »Hüte deine Zunge, Erik. Ich habe nicht vergessen, wie du mich in der Vergangenheit enttäuscht hast. In letzter Zeit gebe ich dir Gelegenheiten, dich zu bewähren. Die letzte war auf New Aragon. Deine Leistung dort war annehmbar, wenn auch nicht überragend. Aber du bist ein Sandoval. Annehmbar genügt also nicht. Falls diese Mission ein Opfer für dich darstellt, ist es ein notwendiges. Du sagst, du hast keine Angst vor Kampf und Gefahr, aber man kann nie vorhersagen, wo sie einen erwarten.« Er griff sich an die bandagierte Brust. »Gott weiß, ich kenne das besser als jeder andere. Das hier ist eine Gelegenheit für dich, dich zu beweisen, Erik. Die beste bisher, auch wenn dir das nicht klar ist. Falls du damit überfordert bist, werde ich dich nicht zwingen. Aber sollte dem so sein, dann habe ich keine weitere Verwendung für dich. In welcher Rolle auch im mer.«
    Erik blinzelte überrascht. Sein Onkel klang entschieden. Aber er konnte nicht einfach zurückstek-ken. »Natürlich werde ich tun, was du befiehlst, aber meine Einwände bleiben bestehen.« Er machte eine kurze Pause. »Ich weiß das Vertrauen zu schätzen, das du mir erweist.«
    Aaron schien gar nicht zuzuhören. Er hatte einen anderen Datencomp aufgenommen und studierte eine Zahlenkolonne. »Gut. Schick deine Fähre mit der Nachricht zurück zur Flotte, dass du hier bei mir bleibst. Auf Azha werden wir eine Passage nach Shensi für dich arrangieren.«
    Das verwirrte Erik. Die Reise von Azha nach Shensi würde ihn wieder zurück nach Pleione führen. »Azha liegt in der falschen Richtung.«
    Aaron warf ihm einen verärgerten Blick zu. »Es gibt noch einiges zu erledigen, bevor wir uns trennen, und ich möchte auch nicht, dass deine Reise zu viel Aufmerksamkeit erregt. Eine weniger direkte Flugroute dient meinen Zwecken. Außerdem brauchen wir die Zeit, um einen angemessenen diplomatischen Status für dich zu arrangieren. Ich lasse Cap-tain Ricco ein kleines Kontingent Offiziere und Mannschaften als temporären Stab herüberschicken. Such dir einen Adjutanten aus und lass ihn oder sie ebenfalls herkommen. Und natürlich solltest du deine persönliche Habe herüberholen.« Er schaute auf die Zeitanzeige des Datencomps. »Du hast drei Stunden.«
    Erik hing schweigend in der Kabine und versuchte, all das zu verarbeiten, versuchte, einen Ausweg aus seinem Exil zu finden.
    Aaron blickte verärgert auf. »Das ist alles, Erik.«
    Erik fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Wenigstens eine winzige Befriedigung konnte er sich verschaffen. »Onkel, bevor ich gehe. Ich hatte auf dem Korridor eine höchst beunruhigende Begegnung mit deinem Captain Clancy. Sein Benehmen war abscheulich.«
    Aaron schaute hoch und blinzelte. »Ja, das ist es.« Er widmete sich wieder dem Datencomp.
    »Du verstehst nicht, Onkel. Er war rüpelhaft und aufsässig. Er hat keinen Respekt vor dir gezeigt. Er hat sich sogar über deinen Titel lustig gemacht.«
    »Er hat mich wieder >Duck< genannt, was? Na ja, ich habe ihm gesagt, das soll er vor Gästen sein lassen. Du ...« - er seufzte schwer - »... bist Familie.«
    Erik kaute verwirrt auf der Unterlippe. »Du gestattest deinen Untergebenen ein derartiges Benehmen?« Mir würde er das nie erlauben.
    »Nur in Captain Clancys Fall. Er hat einen speziellen Status. Ich ermutige es nicht, aber es liegt auch
    nicht in meinem besten Interesse, es zu unterbinden.«
    »Onkel... «
    »Captain Clancy ist mein Angestellter, Erik. Er ist weder Teil des Schwertschwurs noch des allgemeinen Personals. Es ist meine Sache, wie ich mit ihm umgehe, und ich lasse mir da nicht von dir hineinreden. Er ist impertinent und grob, aber er ist auch begabt und nützlich.

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