Festung der Luegen
sein Onkel von der Mercury requiriert hatte, um bei seinen irrwitzigen Plänen für die Tyrannos Rex zu helfen.
Das Zischen der Luft außerhalb der Fähre wurde lauter und brach schließlich ab. Die Außenluke öffnete sich mit einem leisen Zischen und in Eriks Ohren knackte es. Offenbar war der Druckregulator der Fähre falsch justiert. Er ließ sich zur Innenschleuse hinab und traf zu seiner Überraschung Deena Onan hinter der Tür.
Sie lächelte, als sie ihn sah, und schien es ehrlich zu meinen, aber das Lächeln verschwand schnell, als sie seine Miene sah. Also schaute sie beiseite. »Freut mich, dass es Ihnen gut geht, Commander.«
»Erstaunlich, aber ich bin dem Tod während meines kurzen Besuchs auf Shensi mehr als einmal von der Schippe gesprungen. Wer hätte geahnt, dass es dort so aufregend sein würde?« Er wartete auf eine Antwort.
Sie blickte ihm nicht in die Augen. »Nur, um das klarzustellen, Erik, ich dachte, Sie wüssten es. Sie wären eingeweiht. Ich habe damals nicht versucht, Sie zu täuschen. Ich wusste nur nicht, wie ich es Ihnen hätte sagen sollen.«
Er sah sie an. Sein Gesicht war taub. Er hatte sich einmal zu dieser Frau hingezogen gefühlt, hatte sogar mit Freuden den versteckten Spott derer erduldet, die behaupteten, sie sei unerreichbar. Jetzt fühlte er nichts mehr, und er fragte sich, wie er je etwas hatte fühlen können. »Vielleicht...« Er schluckte. »Vielleicht hat man Sie auch getäuscht. Ich möchte es zumindest glauben. Aber Sie sind immer noch hier.«
»Ich bin loyal, Commander«, antwortete sie steif. »Dafür werde ich mich nicht entschuldigen.«
»Sie wollen sagen, Sie haben sich verkauft. Der Duke ist Ihr Essensbon, Ihre Abkürzung zu Wohlstand und Einfluss - über das hinaus, was Ihnen zusteht. Das habe ich zwar schon immer gewusst, doch bis heute habe ich nicht verstanden, was es bedeutet.«
Sie hielt den Vorwürfen stand, aber er sah ihr an, dass seine Worte schmerzten. Gut.
»Es tut mir Leid, dass Sie es so empfinden.«
»Ich muss den Duke sprechen. Wo ist er?«
»Im Sportraum auf dem Mannschaftsdeck. Er erwartet Sie.«
Erik schob sich an ihr vorbei. »Das kann ich mir vorstellen.«
* * *
Aaron schob die Füße in die Steigbügel an der Unterseite der Gegendruckmaschine, schob die Schultern unter die Stange und packte die Handgriffe. Der Sportraum und so viele seiner Einrichtungen wie möglich waren darauf angelegt, ebenso im Freien
Fall wie unter normaler Schwerkraft benutzt werden zu können.
Da Gewichte in der Schwerelosigkeit nicht funktionierten, gestattete die Gegendruckmaschine dem Benutzer, gegen computergesteuerte Myomerbündel zu drücken, die synthetischen Muskeln, die auch Mechgliedmaßen bewegten. Die Myomere ließen sich für beliebige Widerstandsstärken und -muster programmieren. Momentan hatte Aaron die Maschine auf 130 Kilogramm eingestellt.
Das Training in der Schwerelosigkeit war eine alte Angewohnheit. Theoretisch genügte die tägliche E innahm e einer Pille, um den Muskel- und Knochenschwund zu vermeiden, unter dem frühere Raumfahrer gelitten hatten, doch er war nicht bereit, irgendwelche Risiken einzugehen, was seinen Körper betraf.
Captain Clancy sah sich das Ganze mit skeptischer Miene an. Es war klar, dass der kleinwüchsige Kapitän das, was er an Muskeln besaß, ausschließlich durch ehrliche Arbeit erworben hatte. Clancy war oft genug im Maschinenraum oder einem der Frachträume zu finden, wo er zwischen seinen Leuten schuftete. »Reißen Sie sich hier nichts, Duck. Ich hab noch Verwendung für Sie.«
Aaron spannte sich an, hob die Stange bis oben hin und brachte sie langsam wieder herab. Der Zähler klickte auf eins.
»So ist es, Captain. Darüber wollte ich mit Ihnen reden. Durch die momentane Notsituation hatten wir noch nicht die Zeit dazu, aber ich wollte Ihnen versichern, dass die Tyrannos Rex bei der nächsten Gelegenheit die feinsten Aufrüstungen erhalten wird, an allen Systemen. Mit besonderer Betonung auf Panzerung, Maschinen und Waffen.«
Clancy kniff ein Auge zusammen. »Haben Sie mein Schiff gerade beleidigt?«
»Ganz und gar nicht, Captain. Sie ist ein gutes Schiff, und ich weiß, Sie haben viele Verbesserungen durchgeführt, die über den Standard für eine Excalibur hinausgehen. Aber ich weiß auch, dass Geld trotz all Ihrer Findigkeit immer ein Problem war. Damit ist es jetzt vorbei. Ich möchte, dass Sie und Ihre Ingenieure eine Wunschliste aufstellen. Setzen Sie alles drauf, was sich verbessern
Weitere Kostenlose Bücher