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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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[unverständlich]... Sprungschiff Marty bei... [unverständlich] ... capella-nisches Sprungschiff... [Rauschen] [unverständlich]... Piratensprungpunkt materialisiert! [Rauschen] Fünf-Nein, sechs ... [Rauschen] Stören möglicherweise meine ... [Rauschen] Empfehle sofortig ... [unverständlich] [Rauschen] Mayday! [Unverständlich]... Feuer eröffnet. [Rauschen; Übertragung bricht ab]
    - Funkspruch, aufgefangen bei St. Andre, 12. Dezember 3134
    Linienschiff der Monarch-Klasse Boiler Bay, auf Kurs nach St. Andre, am Sprungpunkt des Ningpo-Systems Präfektur V, Republik der Sphäre
    12. Dezember 3134
    Lieutenant Clayhatchee hatte von Shensi aus eine weniger direkte Route genommen und traf elf Stunden nach Erik am Sprungpunkt Ningpos ein, rechtzeitig, um sich ihm für die Reise nach St. Andre wieder anzuschließen.
    Erik erkundigte sich nach Elsa Harrad, laut Clayhatchee hatte sie sich aber zurückgezogen, nachdem es den beiden gelungen war, sich Plätze auf einem hastig abreisenden Frachter zu sichern. Er wusste nur, dass sie auf dem Sprungschiff geblieben war, das sie aus dem Shensi-System beförderte, und entschlossen wirkte, sich eine Passage an ein ihm unbe-k a . nn t.es Ziel zu verschaffen.
    Erik war enttäuscht, hätte gleichzeitig aber auch nicht sagen können, was er eigentlich erwartet hatte. Einen Liebesbrief? Koordinaten für ein geheimes Rendezvous? Er konnte Clayhatchee keine Vorwürfe machen, nicht hartnäckiger nachgefragt zu haben. Er hatte ihm nur befohlen, sie ins All zu schaffen, nicht, ihr nachzuspionieren oder sie auszuhorchen.
    Tatsächlich hatte er niemandem gesagt, dass sie zumindest eine Liao-Informantin war. Er entwickelte eine gewisse Lust daran, Geheimnisse zu haben. Es war verführerisch. Genau wie das Wissen um den Verrat Duke Aarons behagte ihm auch dieses Geheimnis, gab ihm ein Gefühl von Macht und Sicherheit. Er verspürte den Drang nach mehr.
    Da er kein Verlangen empfand, sich länger als unbedingt notwendig auf dem Schiff seines Onkels aufzuhalten, wechselten Erik und sein Adjutant auf einen Frachter mit Kurs zurück nach New Aragon.
    Am dortigen Sprungpunkt gelang es ihnen, eine sichere Passage auf einem Linienschiff der Monarch Klasse zu buchen, der Boiler Bay, die sie direkt nach St. Andre brachte. Erik empfand ein leises Vergnügen dabei, ihre Unterbringung in der ersten Klasse seinem Onkel in Rechnung zu stellen, allerdings war diese Freude durch eine gewisse Enttäuschung getrübt, als sich der Preis nicht nur auf Grund der geringen Entfernung als relativ winzig herausstellte.
    Der Steward erzählte ihnen, dass Passagierschiffe, die von der gefährdeten Welt abhoben, restlos ausgebucht, Schiffe mit Kurs nach St. Andre jedoch so gut wie leer waren. Die Boiler Bay verfügte über zweihundertsechsundsechzig Kabinen. Davon waren weniger als fünfzig gebucht, alle in der ersten Klasse und zu Kampfpreisen. Das gesamte Touristenklassedeck war für die Schiffsbesatzung geöffnet worden, die den relativen Luxus genoss.
    Das Schiff hing tagelang am Sprungpunkt herum, während es darauf wartete, dass sein Sprungschiff den K-F-Antrieb auflud und angekündigte Passagiere mit anderen Schiffen eintrafen. Erik verbrachte den größten Teil dieser Zeit allein in seiner Suite, wo er sich Trivids ansah, überholte Lageberichte der Einheiten auf St. Andre las und versuchte, weder an Elsa noch an den Duke zu denken.
    Schließlich wurde es ihm zu viel. Er hatte kein wirkliches Bedürfnis nach Gesellschaft, aber es war eine Ablenkung von den unangenehmen Gedanken nötig, die ihn bedrängten. Er wanderte in das nahezu verlassene Schiffscasino. Außer einer Hand voll Gäste an den Spielautomaten war nur ein Pokertisch besetzt. Ein paar Leute spielten Texas Hold'-em.
    Wie alles andere an Bord war auch der Pokertisch so ausgelegt, dass er in der Schwerelosigkeit funktionierte. Die Chips waren magnetisch und der Tisch von Tausenden winziger Löcher bedeckt, unter denen ein Ansaugventilator die Karten auf dem Tisch hielt. Im Freien Fall zu geben war natürlich eine Kunst, aber der Croupier des Tisches beherrschte sie perfekt.
    Das Einstiegslimit war fünfhundert Credits - gerade groß genug, um es interessant zu machen, aber nicht so hoch, dass es ein freundschaftliches Spiel verhinderte. Erik kaufte seine Chips und nahm Platz. Er betrachtete seine Karten. Drei und Sieben in verschiedenen Farben. Er passte, ebenso wie bei den nächsten Spielen. In der Zwischenzeit beobachtete er die anderen

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