Festung der Luegen
Spieler.
Zwei, ein Mann und eine Frau, waren Geschäftsleute von St. Andre, die nach Hause flogen, damit ein Liao-Sieg sie nicht fern von Heim und Familie stranden ließ. Ein anderer Spieler wollte sich als Söldner verdingen und hoffte, in der Kriegszone für den Höchstbietenden in den Kampf zu ziehen. Falls er nicht besser kämpfen konnte als er Poker spielte, entschied Erik, würde er Probleme damit haben, einen Auftraggeber zu finden, ganz sicher, was den Schwertschwur betraf. Der Letzte war ein junger Mann mit Grübchen und etwas zu perfekt gestyltem Haar, ein freier Mitarbeiter von Interstellar News, der hoffte, Meldungen von der Front verkaufen zu können.
Im nächsten Spiel erhielt Erik ein As und eine Zwei. Der Dealer legte zwei weitere Zweien und einen König auf, was gut für Erik war, die meisten anderen Spieler aber verschreckte. Der Söldner hielt durch und setzte schließlich alles. Erik kassierte ihn ab, als er aufdeckte und nur einen König hatte, gegen Eriks Zwei, die ihm einen Dreier bescherte.
Der verärgerte Söldner schnallte sich ab und stand zu hastig auf, mit dem Ergebnis, dass er hilflos an die Decke stieß. Selbst der Dealer musste lachen, und der rot angelaufene Möchtegern bekam einen Handgriff zu packen und sah zu, dass er sich davonmachte.
Erik sammelte seine Chips ein und stapelte sie in der Halterung.
Der Geschäftsmann hatte endlich den Mut gefunden, eine Frage zu stellen. »Und, Commander, kommt der Krieg wirklich nach St. Andre?«
Erik warf dem Reporter einen misstrauischen Blick zu. »Bleibt das unter uns?«
Der Mann grinste. »Wenn Sie das so möchten, Commander Sandoval, sicher. Ohne HPG-Netz wird es ohnehin kaum eine Rolle spielen. Bevor ich die Geschichte verkaufen könnte, wird es schon geschehen sein - oder auch nicht, je nachdem.«
Erik zuckte die Achseln. »Ich habe keine Kristallkugel. Haus Liao bewegt sich spinwärts und gegens-pinwärts um das System herum und könnte es völlig ignorieren. Aber das würde mich sehr wundern.«
»Aber Sie ... der Schwertschwur ...« Der Name fiel ihm schwer, wie das unbekannte Wort einer fremden Sprache. »Sie werden für uns kämpfen, richtig?«
»So ist es geplant. Hoffentlich nicht allein.«
»Aber können Sie auch gewinnen?«, fragte der Geschäftsmann.
»Wir haben sie auf New Aragon schon einmal besiegt, und hier ist die Situation günstiger. Es ist immer besser zu verteidigen. Haus Liao hat seine Truppen ziemlich dünn verteilt und heuert ausgezeichnete Söldner an - wie unseren Freund hier.« Das sorgte für Gekicher rund um den Tisch. »Sie sind verwundbar.«
Erik hörte noch jemanden Chips kaufen und war dementsprechend nicht überrascht, als jemand auf dem freien Platz ihm gegenüber Platz nahm. Aber er war überrascht, als er aufblickte und Elsa Harrad sah. »Darf ich mitspielen?« Sie schaute herüber, nahm Blickkontakt auf und lächelte scheu. »Guten Abend, Commander.«
Er schaute sie an, sagte aber nichts.
Die Karten waren verteilt. Erik schaute nach: Karo-Bube und Karo-Zehn. Er winkte ab und Elsa eröffnete mit 50 C-Noten.
Der Dealer deckte auf: eine Fünf, eine Sechs, eine Drei. Kein Karo. Die Geschäftsfrau und der Reporter stiegen aus. Erik hielt Elsas fünfzig, ebenso wie der Geschäftsmann. Sie erhöhte um weitere fünfzig.
Die nächste Karte war ein Kreuz-Bube. Das gab Erik ein Pärchen. Nicht schlecht, aber leicht zu schlagen. Er schaute hinüber zu Elsa. Hatte sie eine Straße? Ein verdecktes Pärchen, das seine Buben schlagen konnte? Zwei Pärchen? Einen Dreier?
Der Geschäftsmann war draußen.
Die nächste Karte war eine Pik-Zehn.
Was hatte sie? Es gab einen Weg, das herauszufinden. »Alles«, erklärte Erik und setzte seine gesamten Chips.
Elsa starrte ihn an.
Er starrte zurück.
Sie schnitt eine Grimasse. »Passe.«
»Und?«, fragte er. »Was hatten Sie?«
Sie schob die Karten dem Dealer verdeckt hinüber. »Das werden Sie nie erfahren.«
Erik nahm seine Chips und reichte sie ebenfalls ein. »Wechseln bitte. Es wird spät.«
Er unterschrieb die Bestätigung, dass der Gewinn seinem Konto gutgeschrieben war, dann verließ er den Tisch, ohne sich umzudrehen. Er hatte das Casino schon fast verlassen, als Elsa ihn einholte. Sie kämpfte noch immer damit, die Chips in ihrer Handtasche zu verstauen. »Du hörst auf, gerade, wenn es interessant wird?«
»An dem Tisch war es mir zu langweilig«, erwiderte er ohne anzuhalten.
»Auf der Suche nach Abwechslung?«
Er hielt an, drehte sich um
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