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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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einen kleinen Wagen mit eisernen Rädern geladen, irgendwie in einen kleinen Allzweckwagen mit eisernen Rädern, die Art von Wagen, die meine Waffenmänner manchmal benutzen, um WUMM-Geschosse über kurze Strecken hoch zu den Werferschlingen zu transportieren. Und sie fragten mich dort draußen mit ihren Strahlen und ihren Bildern – Wohin? wo geht es hin? »Geht – GEHT?« sagte ich und schaute sie mit millionenfachem Nichtbegreifen an. »GEHT!?« schrie ich. Und ich blickte auf die eiserne Farbe der Kuppel, die über uns war, der letztlich unentrinnbaren Schale der grenzenlosen Gefängnismauer des Himmels, die grau und grau und grau war, der unbegrenzten stickigen Dunkelheit der Zeit. »GEHT???!!!« gellte ich, und ich schaute so weit ich konnte in meine eigenen dunstigen Gedanken in Richtung eines möglichen Landeplatzes. »GEHT???!!!«
    Sie waren gütig. Ich möchte es gern sagen, sie waren gütig. Sie hatten mich erwischt, hatten mich endlich erwischt, und sie wußten es. Aber sie nützten es nicht aus, und dafür ehre ich sie. Vielleicht übten sie mit meiner Verwirrung Nachsicht, weil sie sicher waren, daß ich auch ihre Schlacht schlug, und insgeheim glaube ich, daß sie wußten, daß wir alles verloren hatten. Aber sie redeten mir etwas anderes ein, spielten sich tapfer mit ihren tanzenden Gesichtern und Strahlen auf und erzählten mir, daß es keinen Verlust gegeben hatte, einen schrecklichen kaum zu erklärenden Unfall vielleicht, aber keinen Verlust, und daß unsere Zahl nicht vermindert worden war.
    Ein wenig hilflos brachte ich ihn wieder zurück, transportierte ihn in einem gewöhnlichen Wagen mit eisernen Rädern, der Art von Wagen, die manchmal benutzt wird, um WUMM-Geschosse in Festungen über kurze Strecken zu transportieren, ich, der ich nur noch die Reste von dem war, was einmal ein stolzer Festungsherr gewesen war, ein eiserner Hahn-im-Korbe, ein Mann, der mit den allerletzten letzten Vervollkommnungen vervollkommnet worden war, ein Mann, der nicht für den Tod durch natürliche Ursachen gemacht worden war, ein Mann, der LEBEN! und einer ganzen Welt das prächtige Todesmonster des brodelnden grandiosen Krieges bringen sollte, wenn er es wollte. Er war ungeschickt in den Wagen gelegt worden, der ohnehin für ihn zu klein war, und seine Arme und Beine waren zusammengeklemmt worden, und einige dieser Dinge schleiften am Boden, wie sehr ich das auch bedauern mochte, und ich bewegte ungestüm meine Scharniere und Bügel in dem unbeholfenen Eil-Gang der »ersetzten« Menschen aus Neumetall, plop-plip-plap-plop ging ich über das heimatlose Plastik, zog diesen toten Brocken aus Metall und Fleischstreifen, der einmal ein Mensch gewesen war, zurück nach Hause, um dort zu einer Entscheidung zu kommen. Ihre Strahlen folgten uns, einige ihrer Abbilder geleiteten uns, und wir gaben dort ein recht merkwürdiges Bild ab, wie ich vermute.
    Später mußten wir entscheiden, was am besten getan werden sollte – es gab viele Fragen. Sollten wir diesem Mann, dem ganzen Mann, ein ordentliches altmodisches Begräbnis geben, mit Gebeten und allem anderen, was zu seinem altmodischen Tod paßte, oder sollten wir, wie es bei einem eindeutigen Fall von großem-Tod-in-der-Schlacht durchaus statthaft war, seine Fleischstreifen an einen anderen Festungsherren vergeben, damit er sie, wo sie einsetzbar waren, bei längerem Tragen im Krieg als Ersatzteile benutzen konnte. In diesem letzteren Falle würden wir für diesen abdankenden – nicht toten, nur abdankenden! – Festungsherrn in Abwesenheit die kurze, zweifellos ehrende und lobende Zeremonie vom Typ der Verleihung von Auszeichnungen veranstalten, die BESTIMMT! ohne Gebete und die Verheißung des Himmels ablaufen würde. Und wir könnten sein Metall im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit zusammenschmelzen und es zu jenem Ort auf der Großen Plastikebene des Verwirklichten Traums schicken, wo er mit seinem Gott vereinigt werden könnte – mit unserem Gott – einem massiven Stab aus Neumetall, der als unser Leitstern aufgestellt worden war, als Moderan neu war.
    Für mich schien es in diesem Augenblick, als ich auf diesen auf unzweideutige Weise ausgebreiteten Toten blickte, wirklich recht bedeutungslos zu sein, wie wir uns seiner entledigten. Wenn es auf die moderanische Weise verlief, könnte seine eingeschmolzene Metallhülle hingehen, um sich mit der Großen Säule zu vereinigen, jenem massiven Stab, der wächst und lebt und zu uns spricht, der eine Tatsache ist,

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