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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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zur Unterhaltung vom Zaune zu brechen, während ich über das heimatlose Plastik ging. Und ich wußte, daß er keinen Krieg im Rahmen einer Verschwörung beginnen würde, denn ein Schuß mit den Werfern würde mich völlig säuberlich zerreißen und kein Fleischstreifen würde mehr zum Vorzeigen übrigbleiben, und meine Fleischstreifen waren, wie ich bereits sagte, seine eine und einzige Hoffnung dafür, daß er jemals mehr als ein Waffenmann sein könnte. Vergebliche, sinnlose, leere Hoffnung natürlich. Aber Sie sehen, wie sich die Kräfte ausgleichen, Ehrgeiz setzt manchmal Verrat matt, und manche Dinge sind sogar in Moderan bedrückend normal.
    So erreichte ich den Deckel und wurde nicht von einem Kreuzfeuer erfaßt, was meine einzige wirkliche Sorge war, daß zwei periphere Festungen einen Krieg zur Würze ihres Alltags beginnen könnten, oder einen Krieg im Rahmen einer Verschwörung und mich, das unschuldige Opfer, erwischen könnten. Die Deckel bezeichneten die Stellen, wo man die kleinen Tunnelwagen zum Kapitol erreichen konnte, diese Deckel waren im ganzen Reich zu finden. Ich trat auf den Schalter, der Deckel hob sich langsam, und ich ging erleichtert einige Stufen zu dem kleinen schwarzen Wagen in der Druckröhre hinunter. Als ich den Hauptschalter auf Kapitol, den Genauer-Bestimmungsort-Schalter auf NB 125 gestellt hatte, wurde ich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch tausend schwarze Kilometer bewegt. Ich wurde sanft bei der Landehülse vor Raum NB 125 abgesetzt, himmelhoch im Nadelgebäude.
    Die Tür schwang leise auf, und ein prüfender kleiner Mann schaute mich an. Er war ein Dienstleistungsmechanismus und erledigte diese kleine, fast sinnlose Arbeit der Prüfung für die Männer aus den Hallen, die Rauchstränge kauten und lässig, entspannt und Gott spielend, auf diamantengesprenkelte goldene Spucknäpfe zielten. Ich sage, daß dies eine fast sinnlose Prüfung war, weil wir das Spiel nicht auf diese Weise spielten, keinen Sprenger mitnahmen, wenn wir die Männer im Nadelgebäude besuchen wollten. Wir kamen unterwürfig und in Furcht. Wenn sie sagten, daß wir keine guten Bürger wären und seit einer gewissen Zahl von Gasschirmen keine gewesen waren, dann war es eben so. Alles, was wir tun konnten, war, auf Bewährung zu hoffen. Wie sie eine als Nadelgebäude bekannte Gruppe wurden, ist zu kompliziert, als daß ich es Ihnen hier erzählen könnte.
    Nadelgebäude FIP Z-U war das große Stück Gottes mit traurigen Augen, das dazu eingeteilt worden war, sich mit meinen Versäumnissen zu beschäftigen. Durch Perforierungen in der Neumetallegierung seiner Gesichts-»Ersatz« -Teile ließ er sich einen richtigen Schnurrbart wachsen, der sehr dicht und von einem traurigen Braun war; seine neugierig hervorlinsenden Neumetallaugäpfel waren wolkig-blau. Lassen Sie mich hier sagen, daß von Nadelgebäude FIP Z-U angeschaut zu werden ungefähr damit verglichen werden kann, daß man von zwei kleinen Kugeln voll gebrauchtem Badewasser, die über einer Schrubberbürste angebracht waren, in den alten Tagen angeschaut wurde. Dünne gezähnte Teile von Schleim aus Metallsaiten schienen in jenen klagenden kalten Augen zu treiben, um ihre Drohung und ihre wirkliche Tödlichkeit hervorzuheben. »Festung 10«, sagte er plötzlich wie die Stimme Gottes und des Verhängnisses.
    »Ja, MEIN HERR«, sagte ich und haßte mein Herz wegen seinem schrecklichen rasenden Pochen, haßte meine Fleischstreifen wegen ihrem kalten ranzigen Schweiß.
    »Festung 10, Ihre Kriegsliste ist in einem traurigen, mißbrauchten Zustand. Sie zeigt Vernachlässigung. Nun, es gibt ganze Wochen, in denen Sie nicht ein einziges Mal gegen einen Nachbarn Krieg geführt haben. Und im Inneren, unseren täglichen Inspektionen zufolge, die mit der neue Spion-Strahlen-Methode durchgeführt wurden, an deren Richtigkeit ich nicht den geringsten Grund zum Zweifeln habe, haben Sie auch nicht irgendein annehmbares Niveau erreicht.« Er schaute mich an und ließ dabei die wolkenblauen kalten Punkte nicht schwanken. Er ließ seine metallene Kehle in einer Art und Weise ticken, die in den alten Tagen zehnmal die große Würde eines Ausschußvorsitzenden geehrt hätte. »Was haben Sie als ein Mann aus einer höheren Kultur«, krächzte er, »der im Zeitalter der Wahrheit lebt, in dem der Krieg der Maßstab und Zerstörung die Leistung ist, nach der wir Preise verleihen, zum Zwecke der Erklärung oder vielleicht – der Buße über Ihr nachlässiges Betragen zu

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