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Festungsklause Saghon

Festungsklause Saghon

Titel: Festungsklause Saghon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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verändert werden. Das heißt, daß Sie und Ihre Begleiter Ihr Leben verwirkt haben, wenn Sie sich nach dem Eintreten nicht präzise und in der von Saghon geforderten Form identifizieren können. Ich beende meine erste Durchsage und gebe die Kontrollen somit frei. Wenn Sie den Kodeschlag – wie von mir erhofft – vorweisen können, werden Sie im Vorraum zu meiner Gruft eine Spezialschaltung finden. Darin habe ich alle Informationen gespeichert, die Sie interessieren könnten. Ich hatte viel Zeit, um über Ihre möglichen Probleme nachdenken zu können. Speisen Sie lediglich Ihre Fragen ein. Ich bin sicher, schon jetzt, zu meinen Lebzeiten, daran gedacht und eine für Sie richtige Information hinterlassen zu haben. Frageberechtigt sind die GWA-Schatten HC-9 und MA-23, deren Individualimpulse als Schlüssel dienen. Viel Glück, Freun de aus der Neuen Zeit unseres Planeten. Gesprochen von Hedsche nin, Okolar-Scharno der dritten Systemwelt.«
    Als der Sprecher grüßend die Hand hob und die Aufzeichnung zu verblassen begann, wurde es ernst. Es war überhaupt verwunderlich, daß es Hedschenin gelungen war, den Kommandoroboter so lange von seinen einprogrammierten Primärpflichten abzuhalten.
    »Er hat ihn mit der eigenen Robotlogik geschlagen«, sagte Allison plötzlich, als hätte er meine Gedanken lesen können. »Hedschenin hat dem Großrechner bewiesen, daß ein kurzes Stillhalten ungefährlich und im Sinne Saghons vertretbar war. Schließlich kommen wir hier nur wieder heraus, wenn unsere Herzen nicht stolpern. Konnat, machen Sie den Anfang. Es beruhigt mich, wenn wenigstens einer von uns schon jenseits der Todessperre steht und ermunternd nickt. Das ist ein teuflischer Test.«
    Das hätte er nicht zu betonen brauchen. Es war auch klar, daß ich zuerst den Testkäfig betreten mußte. Die Robotstimme bewies es.
    »Metranon gleich General HC-9, identifiziert durch IV-Frequenzvergleich und als bedingt betretungsberechtigt anerkannt: Sie werden ersucht, Ihren Kodeschlag nachzuweisen.«
    Ich zog den schweren Fluganzug aus, öffnete das Bruststück meiner Atlanter-Uniform und entblößte den Oberkörper. Das war früher grundsätzlich verlangt, von der Kontrollautomatik jedoch nicht besonders gefordert worden. Ich hatte das Gefühl, die Spielregeln so genau wie möglich einhalten zu müssen, auch wenn kein spezieller Hinweis gegeben wurde.
    Die rote, den Saal halbierende Gefahrenlinie erlosch in einer Breite von etwa drei Meter. Dahinter stand das gitterartige Testgerät.
    Die Kampfroboter rührten sich nicht. Eigentlich war nur das Summen der aufgleitenden Gittertür zu hören.
    Ich schritt die beiden Stufen hinauf, setzte mich auf den im Mittelpunkt stehenden Metallhocker und legte die Handflächen auf die Kontaktplatten der Tastautomatik.
    Als sich die Glockenhaube über meinen Kopf senkte und vier Tasterarme mit hochwertigen Stetho-Mikrophonen meine Brust und den Rücken berührten, war es soweit.
    Nach einigen Sekunden war der erste Test beendet. Die Kodeschlagmarke war mit meinen Individualwerten verglichen worden.
    Dann begann die Prozedur. Ich konzentrierte mich auf meinen Herzschlag und leitete den geforderten Rhythmus ein. Es gelang gut, bis auf die tückische Vier-Sekunden-Pause, nach der der gewaltsam angehaltene Herzmuskel heftiger schlagen wollte.
    Die Tastgeräte zogen sich zurück. Eine grüne Lampe leuchtete auf.
    »Identifiziert, Kodeschlag wird als positiv anerkannt. Schieben Sie Ihre Marke zum Impulsvermerk in den Aufnehmer. Nach der Einspeisung meiner Kontrollwerte sind weitere Kodeschlagüberprüfungen nicht mehr notwendig. Sie werden jedoch ersucht, nach jedem Verlassen der Basis erneut zur Individual-Schwingungskontrolle zu erscheinen.«
    Der Käfig öffnete sich auf der anderen Seite. Ich schritt hinaus und schaute mich nach den Gefährten um. Jetzt war Hannibal an der Reihe.
    Ehe er den Käfig betrat, teilte er telepathisch mit:
    »Allison wird zum Problem. Er will sich gewaltsam beruhigen, erreicht aber das Gegenteil. Laß dir etwas einfallen, oder er kommt hier nicht mehr heraus.«
    Ich wartete, bis der Kleine neben mir stand. Seine Überprüfung war ohne Beanstandungen abgelaufen.
    Kenji Nishimura bestand ebenfalls, Samy Kulot kam um Haaresbreite davon. Von ihm wurde der Kodeschlag ein zweites Mal verlangt.
    Jenseits der roten Todeslinie stand Framus G. Allison zwischen unserer Ausrüstung. Sein Gesicht war bleich, die geballten Hände bebten.
    Ich schritt zur Tat. Nach meiner Anerkennung

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