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Fette Vögel gehen öfter fremd

Fette Vögel gehen öfter fremd

Titel: Fette Vögel gehen öfter fremd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunther Müller
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Training kann man die Genauigkeit und Schnelligkeit sogar weiter verbessern. Die Studie mit zweiunddreißig Probanden zeigt, dass zwei Drittel fast problemlos einer zehn Meter langen Duftspur aus Schokolade (!) auf einer offenen Grasfläche folgen konnten.
    Menschliche Spürnasen verhalten sich sogar sehr ähnlich wie die richtigen Spürhunde, sie schwenken ihre Nase zickzackmäßig, um auf der richtigen Fährte zu bleiben. Nur mit einem verstopften Nasenloch, ja, auch das testete man, verschlechterten sich die Schnüffelkünste.
    Die Forscher stellten fest, dass das Gehirn die Geruchsinformationen aus beiden Nasenlöchern kombiniert, umden Geruch orten zu können. Und dies, obwohl die Nasenlöcher beim Menschen sehr nah beieinanderliegen. So wie wir mit zwei Ohren einfach besser hören können, sind wir in der Lage, mit zwei Nasenlöchern unsere Schnüffelfähigkeiten zu verfeinern. Mit dem zweiten riecht man eben besser. In der Studie werden mehrere Experimente beschrieben. So setzte man beispielsweise in einer ergänzenden Laborstudie winzige Geruchsnebelteilchen ein, um zu sehen, ob Menschen wirklich zu räumlichem, dreidimensionalem Riechen fähig sind und den Ursprungsort einer Duftprobe bestimmen können.
    Das wesentlich interessantere Experiment jedoch zeigt erstmalig, wie fährtenfest Menschen wirklich sein können. In diesem Experiment brachte man in Berkeley eine Gruppe von Studierenden der Psychologie dazu, auf einem Rasenstück ihres Campus wie Hunde herumzuschnüffeln. Auf dem Boden kriechen und den Rasen nach Duftspuren beschnuppern, das ist wieder so ein aufregender Job, den man nur in der Wissenschaft ergattern kann.
    Die Versuchsleiter legten eine schokoladige Spur. Also eine Schokosuche statt des bei Hunden so beliebten Aufspürens von Personen. Die Fährte bestand aus duftenden Bindfäden, denen die studentischen Probanden beim Absuchen folgen mussten. Sie waren mit dicken Handschuhen, Augenbinden, Knie- und Ellenbogenschonern ausgestattet. Damit konnte man sicherstellen, dass sie die Duftfäden weder sehen noch fühlen konnten. Nur ihr Geruchssinn sollte arbeiten – sozusagen eine Art Blindverkostung.
    Zwei Drittel der Probanden ist das Dufttracking gelungen, sie folgten der zehn Meter langen Schokoduftspur problemlos. Dabei waren die Studenten mit zwei offenenNasenlöchern erfolgreicher als die mit einem zugeklebten Nasenloch. Mit lediglich einem Nasenloch war nur jeder dritte Proband in der Lage, der Spur zu folgen.
    In einem weiteren Experiment konnte mit vier Teilnehmern gezeigt werden, dass ein tägliches systematisches Schnuppertraining schon nach drei Tagen dazu führte, einer Duftspur doppelt so schnell und sicher zu folgen.
    Der notorisch schlechte Ruf des menschlichen Geruchssinns ist demnach ungerechtfertigt. Unser Riechorgan kann sehr wohl Geruchsstoffe präzise erkennen und räumlich lokalisieren.
    In dieser Studie schlüpften Menschen zur Abwechslung auch mal in die Tierrolle, um herauszufinden, wie unsere vierbeinigen Freunde schnüffeln.
    Quelle: Porter, Jess/Craven, Brent/Khan, Rehan M./Chang, Shao-Ju/Kang, Irene/Judkewitz, Benjamin/Volpe, Jason/Settles, Gary/Sobel, Noam (2007): Mechanisms of scent-tracking in humans, in: Nature Neuroscience , Nr. 10, S. 27–30.
Die Studie, die zeigt, dass Hühner auf schöne Menschen stehen
    Tiere kann man so trainieren, dass sie ungefähr dieselben Schönheitsvorstellungen für Gesichter entwickeln wie Menschen. Die Forschung hat das anhand von Versuchen mit Hühnern festgestellt. Hühner stehen sozusagen latent auf Menschen. Der Sinn für das Schöne heißt Geschmack. Haben Hühner Geschmack? Liegt die Schönheit gar im Auge des betrachtenden Huhns? Eigentlich liegt sie im Nervensystem der Hühner. Aber von vorn.
    Schönheit soll in Sachen Fortpflanzung anzeigen: Hey, nimm mich, ich bin gesund, habe ein tolles Immunsystemund bin auch sonst ein toller Typ. Sie soll also auf einen genetisch tadellosen Partner hinweisen. Bisher glaubte man, dass die Empfänger eines Schönheitsreizes – also die Artgenossen des anderen Geschlechts – die in den Signalen enthaltenen Informationen entschlüsseln können.
    Die hier vorgestellte Studie bezweifelt das. Sie behauptet, dass die Schönheit auch über die eigene Spezies hinweg erkannt wird. Die Forscher gehen davon aus, dass ähnliche Schönheitspräferenzen in jedem entwickelten Nervensystem entstehen können, vorausgesetzt, es wurden Erfahrungen mit diesem Signal gemacht. Schönheitsempfinden

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