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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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jetzt alles egal. Hauptsache Erleichterung.
    Was ist diesmal schiefgelaufen? oder Betrachtungen eines stillen Ortes
    À la turque heißen die Toiletten, die die Fischers auf dem Rastplatz vorgefunden haben. Doch die Türken wollen mit dieser Erfindung nichts zu tun haben und nennen sie à la grecque . Die Griechen wiederum behaupten, die Toiletten wären in Bulgarien erfunden worden. Und die Bulgaren haben von dieser Anschuldigung entweder noch nichts mitbekommen oder sie haben keinen schwarzen Peter mehr gefunden. Die Japaner nennen diese Toilette übrigens à la chinoise , was noch am einleuchtendsten ist, wenn man an Akrobatik und Schlangenfrauen denkt. Denn man muss schon ein wenig Übung haben, um mit diesen Toiletten zurechtzukommen. Was die Spülung angeht, hatte Eva einfach Pech. Denn die war kaputt und das kann schon mal passieren. So eklig und absurd uns diese Toiletten auch erscheinen mögen, haben sie doch den Vorteil, dass man dadurch, dass man nichts berühren muss, sich auch nicht dreckig machen kann. Das Wasser der Spülung war ganz bestimmt sauberes Wasser. Eva hätte sich davon nicht so schnell ins Boxhorn jagen lassen sollen.
    Die Toilette an der Raststätte ist ein typischer Ort der Kulturunterschiede: Während man in Deutschland gesetzeshalber immer Herren- und Damentoiletten voneinander getrennt vorfindet, gibt es in Frankreich oft nur eine einzige Toilette für beide Geschlechter. Der Mann, der Eva da entgegenkam, wollte ihr nicht verbieten, auf die verstunkene Toilette zu gehen, sondern einfach nur mitteilen, dass dies die einzige und keine reine Damentoilette ist. Auch hinsichtlich der Sauberkeitsvorstellungen einer öffentlichen Toilette existieren deutliche Unterschiede zwischen den beiden Ländern: In Frankreich kann man des Öfteren böse Überraschungen erleben, dafür ist man in Privathaushalten meist umso penibler. Eine deutsche Bekannte berichtete, dass ihr französischer (Ex-)Freund ihr mitgeteilt hätte, ein Grund für ihre Trennung sei, dass sie den Klodeckel nicht nach jeder Benutzung wieder geschlossen habe. Das sei auch seiner Mutter sehr unangenehm aufgefallen ...
    Das sind natürlich Extremfälle. Was man aber in Frankreich auf keinen Fall findet, sind die beliebten Hinweisschilder für Männer, sich doch bitte beim Urinieren hinzusetzen. Auch nach langwieriger Integrationsarbeit wird sich ein Franzose nur schwer durchringen, beim Pinkeln in die Hocke zu gehen. Das entspricht einfach nicht seiner Vorstellung von Männlichkeit. Auch oder gerade nicht zu Hause auf der heimischen Toilette. Das »stille Örtchen«, auf das sich der eine oder andere gerne mal zum Lesen zurückzieht, hat in Frankreich nichts von dieser Gemütlichkeit. Doch trotzdem, so zeigt unsere private Studie, gehen Franzosen gern zur Toilette, schließlich sagen sie » J’ai envie d’aller à la toilette « (Ich möchte/Ich habe Lust zur Toilette zu gehen) – von »müssen« keine Spur!

17. Hallo, Sie da!
    Die Fischers finden den Weg zum Zeltplatz nicht
    Auch wenn er mit den Fallstricken der péage mittlerweile meisterlich umgehen konnte, war Manni die Autobahn auf Dauer zu teuer. »Bei der nächsten Gelegenheit werden wir auf die Landstraße wechseln«, unterrichtete er seine Frau, die gerade über eine alte französische Schnulze ins Träumen geraten war. Eva fand die routes nationales auf Anhieb, sie waren rot in ihrer Karte gekennzeichnet und zogen sich wie Adern durch das ganze Land. »Kein Problem«, sagte sie, »nimm gleich die nächste Ausfahrt.« Die route nationale , die sie nun befuhren, unterschied sich kaum von der Autobahn, nur dass hier keine Gebühren erhoben wurden. »Na, was sagste?« Manni war stolz, Eva entspannt und glücklich. »Super Idee, Manni.« Hier durfte man nur noch 110 fahren, nicht mehr 130 wie auf der Autobahn – für den Familiencampingbus genau die richtige Geschwindigkeit. Dass er rechts und links überholt wurde, war Manni egal, das kannte er ja aus Deutschland. Aber es fiel ihm auf, dass der Verkehr auf der Autobahn gleichmäßiger floss. Fast alle Autos fuhren dort etwa die Höchstgeschwindigkeit, an die 110 km/h der Landstraße hingegen wollte sich kaum einer halten und dadurch entstand gleich ein größeres Chaos. Dann wurde die Fahrbahn plötzlich einspurig und jetzt waren nur noch 90 km/h erlaubt. Manni drosselte seine Geschwindigkeit und ahnte schon, was gleich kommen würde: Ungefähr zehn Autos hingen an seiner Stoßstange und setzten in den

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