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Fettnaepfchenfuehrer Italien

Fettnaepfchenfuehrer Italien

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandro Mattioli
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Wohngemeinschaften, die über kein Mehrweggeschirr verfügen und stattdessen nur von Plastiktellern essen und aus Pappbechern trinken – tagein, tagaus.
    Was können Sie besser machen?
    Sie können immerhin Plastik- und Glasflaschen sowie Altpapier in die entsprechenden Container werfen. Vermeiden Sie Müll, kaufen Sie auf dem Markt, da ist die Ware eh oft günstiger und besser. Verzichten Sie auf Plastiktüten. Arg viel mehr ist leider nicht möglich.

Wie sehr die Italiener Englisch lieben
    Fremdsprachen: ein Grund zum stolz sein
    Franziska hatte bisher immer über ihr deutsches Handy telefoniert, so teuer war das gar nicht. Doch dann rief ihr Vater an und gab ihr den Betrag der aktuellen Rechnung durch. »Mädchen, gibt es denn in Italien keine Handyanbieter?« hatte ihr Vater gefragt. So war das immer: Wenn ihm etwas nicht passte, flüchtete er sich in den Sarkasmus. Er sagte nicht einfach: Ich finde, Du solltest Dir eine italienische Handykarte besorgen, nein, er machte dann immer halb-witzige-halb-ätzende Bemerkungen. Franziska sprang sofort darauf an und ärgerte sich. Dabei hatte ihr Vater eigentlich recht: Warum sollte sie weiterhin mit einer deutschen Handynummer telefonieren? Das war eigentlich Quatsch. Also war sie zum nächstbesten Mobilfunkladen gegangen, zwei Straßen weiter hatte ein Geschäft eröffnet, es sah recht modern aus und Franziska wertete das als gutes Zeichen, alles leuchtete so schön orange.
    »Buongiorno, mi interesso per una scheda per il cellulare« , sagte sie, etwas holprig, aber nicht ganz verkehrt; sie interessiere sich für eine Handykarte.
    »Sei dalla Germania?« fragte der Mobilfunkmensch, ein sympathisch lächelnder, recht junger Mann.
    »Si!« antwortete Franziska.
    »I don‘t speak german, but my english is quite good« , sagte der Mann, er spreche kein Deutsch, aber gutes Englisch, und in der Tat, es klang tatsächlich gut.
    »Wie kommt es, dass Du so gut Englisch sprichst?« wollte Franziska wissen.
    »Meine Mutter kommt aus Norfolk, ich war oft im Urlaub dort und meine Freundin ist Amerikanerin.«
    »Aha«, sagte Franziska, und kam dann auf ihr Anliegen zu sprechen.
    Sie verließ den Laden tatsächlich mit einer neuen SIM-Karte für ihr Handy, sie konnte sogar von ihrem Mobiltelefon aus günstig nach Deutschland telefonieren. Dennoch war sie leicht verärgert: Warum nur antwortete der Verkäufer ihr auf Englisch, wenn sie italienisch mit ihm sprach?
    Was ist diesmal schief gelaufen?
    Eines vorweg: Dass der Verkäufer hier seine Kundin duzt, geht völlig in Ordnung. Italiener sind vergleichsweise großzügig, was das »Du« anbelangt. Manchmal fragen sie vorher: » Posso darti del tu?« Darf ich Dich duzen? Meist aber wird über Zweifelsfälle einfach selbst entschieden. Dabei ist die Altersgrenze für das »Du« deutlich höher als in Deutschland, sie ist eher bei dreißig denn bei zwanzig Jahren anzusetzen.
    Was können Sie besser machen?
    Eigentlich nichts. Man kann maximal darauf hinweisen, dass man Italienisch spricht. Wenn man dann dennoch Antworten auf Englisch bekommt, hat das einen einfachen Grund: Italiener, die Englisch beherrschen, sind oft stolz darauf. Gute Fremdsprachenkenntnisse sind in Italien nämlich keine Selbstverständlichkeit! Und sie nutzen die Fremdsprache dann dementsprechend gerne. Vor allem auf jüngere Italiener trifft das zu. Gerade Studenten gehen inzwischen öfter ins Ausland und sprechen fremde Sprachen. Dennoch hat eine Erhebung des italienischen Statistikamtes vor einigen Jahren ergeben, dass Fremdsprachenkenntnisse inzwischen zwar weiter verbreitet sind (rund drei Viertel der jüngeren Generation sprechen mindestens eine fremde Sprache). Allein ihre Qualität lasse häufig zu wünschen übrig. Englisch ist dabei die beliebteste Sprache: Etwa die Hälfte der Menschen mit Fremdsprachenkenntnissen sind des Englischen mehr oder weniger mächtig.
    Inzwischen haben auch viele Anglizismen ► Eingang ins Italienische gefunden, etwa das »Weekend« oder »okay«.Auch Französisch ist in Italien recht beliebt und wird rund von einem Viertel der Fremdsprachler gesprochen. Deutsch dagegen ist und bleibt für Italiener eine Zungenbrechersprache und ist dementsprechend unbeliebt: Nur fünf Prozent lernen es. Übrigens zeigt sich auch beim Fremdsprachenerwerb ein Nord-Süd-Gefälle: Im Norden liegt der Anteil der Fremdsprachler an der Bevölkerung rund zehn Prozent höher als im Mezzogiorno , also im Süden.

    Anglizismen
    Es gibt dabei mehrere

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