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Fettnaepfchenfuehrer Italien

Fettnaepfchenfuehrer Italien

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandro Mattioli
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hatte sie sie für eine Italienerin gehalten. Nachdem Laura einen Blick auf Franziskas Geldbeutel geworfen hatte und den deutschen Personalausweis herauslugen sah, sagte sie: »Wir können auch auf Deutsch sprechen!« Franziska war das durchaus recht, schließlich sah sie gegen Laura mit ihrem fast perfekten Italienisch alt aus.
    Franziska berichtete, dass sie noch eine kleine Standard-Touristentour machen und das Kolosseum, die Fontana di Trevi, die Piazza di Spagna plus Piazza Navona und das Pantheon ablaufen wolle. Laura sagte etwas schüchtern, sie hätte am Abend nichts zu tun und fragte, ob sie mitkommen könne. Natürlich, antwortete Franziska. Ihr war die Deutsche sympathisch. Sei es drum, Italienisch könnte sie auch so noch lernen. Und überhaupt, es war in Erasmuskreisen üblich, ständig neue Leute kennenzulernen.
    »Fühlst Du Dich wohl hier?« fragte Laura Franziska, während sie am Forum Romanum vorbei gingen.
    »Moment, ich mache kurz ein Bild«, sagte Franziska, hielt die Kamera in Richtung des Kolosseums und drückte ab. »Eigentlich schon. Ich muss mich nur noch an den vielen Verkehr gewöhnen«, antwortete Franziska, nachdem sie die Kamera wieder in die Außentasche ihres Uni-Rucksacks gepackt hatte. »Das sollte genügen für heute.«
    Franziska und Laura schlenderten gemütlich über die Piazza Venezia. Oben auf der Piazza Campidoglio setzten sie sich auf die Stufen und betrachteten das Reiterstandbild von Marc Aurel. Laura schlug schließlich vor, einen Kaffee auf der Terrasse der Bar der Kapitolinischen Museen zu trinken.
    »Muss man da nicht Eintritt bezahlen?« wollte Franziska wissen.
    »Nein«, sagte Laura, es gebe einen Seiteneingang. Und was das Beste sei: Man habe von der Terrasse einen tollen Blick über die Altstadt.
    Die Zwei stiegen die Treppen zu der Bar hinauf, holten sich einen Kaffee am Tresen und gingen damit hinaus auf die Terrasse. Franziska war ganz begeistert von dem Ausblick: Man konnte die Kuppel des Pantheons erkennen, der Petersdom war ebenfalls in Sichtweite, außerdem das Marcellus-Theater. Franziska war erstaunt, wie viel Grün auf den Dachgärten der Innenstadt zu finden war. Gegenüber putzte jemand die hohen Fenster einer sicherlich teuren Wohnung.
    »Soll ich ein Bild von Dir machen?« fragte Laura. »Damit Deine Freunde auch Dich sehen!«
    »Ja, gute Idee«, sagte Franziska und nahm ihren Rucksack ab. «Moment, ich gebe Dir die Kamera.«
    Doch im Rucksack war keine Kamera.
    »Mensch, die habe ich doch vorhin hier rein!« sagte Franziska. »Oder täusche ich mich?«
    »Ich denke auch«, sagte Laura.
    »So eine Scheiße. Ich glaube, die wurde mir geklaut« Franziska war schockiert, nachdem sie ihren Rucksack zuerst hektisch und dann gründlich durchsucht hatte.
    »So ein Mist«, pflichtete ihr Laura bei.
    »Dabei habe ich die erst vor ein paar Monaten zum Geburtstag bekommen.« Franziska wurde laut. »Mann, so eine Scheiße.« Mit der Faust schlug sie auf die Brüstung vor sich.
    »Komm, wir gehen und schauen, wo hier die nächste Polizeistation ist«, sagte Laura und legte Franziska den Arm um.
    »Das wird wohl das Beste sein, ja.«
    Ein Mann im Streifenwagen schickte sie in die Via Nazionale, dort gebe es ein Büro speziell für Touristen, sagte er, da könnten sie eine Diebstahlmeldung aufgeben. Dann riet er den Zweien noch, sie könnten ja sonntags auf dem Flohmarkt Porta Portese in Trastevere schauen, ob sie die Kamera wiedersähen. Es geschehe gar nicht so selten, dass dort gestohlene Sachen wieder auftauchten.

    Franziska beschlich ein komisches Gefühl, als sie in die Polizeistation kam. Mehrere Schalter gab es dort, offenbar gab es Bedarf. Das Gebäude wirkte auf sie wie ein veraltetes Krankenhaus, steril, überhaupt nicht einladend.
    Ein junger Mann winkte sie zu sich. »Bitte nehmen sie Platz.«
    »Ich habe einen Diebstahl zu melden«, sagte Franziska auf Englisch.
    »Das dachte ich mir schon«, antwortete der Polizeibeamte und griff noch während er sprach in eine Schublade.
    »Hier, füllen Sie dieses Formular aus. Es ist eine Verlustmeldung, falls sie versichert sind.«
    »Bin ich nicht.«
    »Füllen Sie es trotzdem aus.«
    Der Polizeibeamte strich sich durch seinen Schnurrbart, legte dann seine Hände auf den Schreibtisch und wartete.
    Als Franziska das Formular fertig ausgefüllt hatte, bat der Polizist sie, rechts unten zu unterschreiben.
    »Hier, der Durchschlag ist für sie«, sagte er, zerteilte das oben zusammengeklebte Blatt und gab Franziska

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