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Fettnaepfchenfuehrer Italien

Fettnaepfchenfuehrer Italien

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandro Mattioli
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den hinteren Teil.
    »Eine Frage noch: Wo hatten sie die Kamera denn verstaut?«
    »Im Außenfach meines Rucksacks. Hier«, sagte Franziska und zeigte auf das Fach.
    Der Polizist schüttelte mit dem Kopf. Franziska schien es, als grinste er. »Einen schönen Abend noch. Auf Wiedersehen.«
    Franziska überlegte, ob sie das Formular hier und jetzt wegwerfen sollte, als Protest sozusagen. Dann stopfte sie es in die Außentasche, wo sie zuvor die Kamera hineingepackt hatte.
    »Was für ein Idiot«, sagte Laura vor der Tür. »Kein bisschen einfühlsam!«
    Was ist diesmal schief gelaufen?
    Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Wenigstens hat sich der Polizist damit zurückgehalten. Es wird zwar in allen Reiseführern gewarnt, nichts in die Außenfächer von Taschen und Rucksäcken zu packen, dennoch kommt es immer wieder zu Diebstählen – in allen italienischen Städten, nicht nur in Rom. Die Gefahr, bestohlen zu werden, ist wie in allen Touristenstädten hoch. Ein Spezialfall bildet hier Neapel, dort empfiehlt es sich, möglichst keine Wertsachen mit sich herumzutragen. Denn anders als in Rom, wo die Diebe geschickt sind und entweder aus Taschen stehlen oder in einem Moment der Unaufmerksamkeit ihre Beute machen, kann es in Neapel auch zu Gewaltandrohungen kommen – eine andere Qualität des Diebstahls.
    Was können Sie besser machen?
    Achten Sie auf ihr Hab und Gut. Besonders beliebte Orte für Diebstähle sind die öffentlichen Verkehrsmittel, in Rom beispielsweise die Buslinie 64, die vom Hauptbahnhof zum Petersdom fährt, sowie die Metrolinien. Grundsätzlich gilt, wie eine Studie des italienischen Statistikinstitutes ISTAT zeigt, dass im Süden mehr Diebstähle vorkommen. Der Hauptteil der Delikte geschieht in den größeren Städten; im Süden steigt die Gefahr gewalttätiger Überfälle, auch Auto- und Rollerdiebstähle sind hier häufiger als im Norden.
    Tragen Sie ihren Geldbeutel besser nicht in der Gesäßtasche. Um ganz sicher zu gehen, durchforsten Sie am ersten Tag Ihres Urlaubes Ihren Geldbeutel; was sie nicht unbedingt benötigen, tun Sie raus und lassen es im Hotel, etwa den Führerschein, wenn Sie ohne Auto unterwegs sind. Manche Dokumente genügen auch als Kopie. Wenn Sie wertvolle Dinge in ihrem Rucksack haben, halten Sie ihn lieber vor sich. Außentaschen sind schneller geöffnet, als Sie denken. Und verschließen Sie ihre Handtasche.
    Grundsätzlich gilt: Wer auf seine Wertsachen achtgibt, wird in der Regel nicht bestohlen.
    Viele Menschen haben Angst, Städte wie Neapel oder Palermo zu besuchen, weil sie eine besonders hohe Kriminalitätsrate haben. Tatsächlich verteilen sich die Morde ungleich auf Italien, die Mehrheit entfällt auf die südlichen Regionen. Allerdings ist hier ein Großteil der organisierten Kriminalität zuzuschreiben, als Tourist wird man davon kaum etwas mitbekommen. Ein weiterer Großteil dieser Morde sind, wie in anderen europäischen Ländern auch, innerfamiliäre Taten.

Wie man richtig Metro und Bus fährt
    Alles nur keine Eile
    »Sollen wir noch was essen gehen?« fragte Laura. »Ich kenne ein tolles Lokal, es liegt aber etwas außerhalb. Napolitanische Küche, billige Preise.«
    »Billig ist gut, ich bin nämlich grade nicht so gut ausgestattet«, antworte Franziska.
    »Keine Sorge, ich auch nicht. Wir müssen eine Weile mit der Tram fahren. Die fährt aber gleich hier um die Ecke«, sagte Laura.
    Franziska fiel ihr fränkischer Akzent auf, er erinnerte sie an einen Freund aus Tübingen, ein katholischer Theologe. Die Franken unterschieden immer zwischen dem weichen und dem harten D, das amüsierte Franziska. Einmal hatte sie eine Freundin von Christian kennengelernt, die »Dadjana mit zwei harten D« sprach. Mit Christian hatte Franziska stundenlange intellektuelle Gespräche geführt, und es war nie langweilig geworden.
    »Wir sind noch etwas früh dran, es ist ja erst sieben. Aber wir werden schon was zu essen bekommen«, sagte Laura.
    »Wird schon werden«, meinte Franziska.
    In der Nähe des Hauptbahnhofes stiegen Laura und Franziska in die Tram ein, die hinaus in die Vorstadt fuhr – wobei sich in Rom kontinuierlich verschob, was noch als Zentrum galt und was als Vorstadt. Die Piazza Bologna beispielsweise, wo Laura wohnte, war einige Metrostationen vom Kolosseum entfernt, dennoch galt sie als Zentrum. Vielleicht, dachte Franziska, bestimmen die Immobilienmakler hier, was als Zentrum gilt. Deswegen wird das Zentrum von Rom immer größer

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