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Fettnaepfchenfuehrer Italien

Fettnaepfchenfuehrer Italien

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandro Mattioli
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bleibt
    Wer später zahlt, hat‘s besser
    Laura und Franziska standen vor einem Zelt. In dem überdachten Raum verloren sich wenige Leute. Im Inneren des Lokals, dessen Eingang direkt gegenüber des Zelteingangs lag, saß – niemand.
    »Bist Du sicher, dass das Essen hier gut ist?« fragte Franziska.
    »Es ist halt wirklich noch etwas früh«, antwortete Laura. »Drinnen oder draußen?«
    »Draußen. Ist ja noch warm genug.«
    Franziska war eine merkwürdige Mischung von Mensch: Einerseits mochte sie es, in großen Städten zu sein, andererseits verzog sie sich gerne in die Natur und fuhr raus ins Grüne. In Fällen wie diesem zog sie es daher immer vor, im Freien zu sein, es war ein Kompromiss – wenngleich auch ein kleiner.
    »Laura, Du warst ja schon häufiger hier, was ist denn zu empfehlen?«
    »Du solltest auf alle Fälle eine Portion Antipasti nehmen, am besten die Diavoletti .«
    »Teufelchen, was ist denn das?«
    »Das sind frittierte Pizzateig-Stücke mit Tomatensoße. Da könnte ich mich reinlegen!« schwärmte Laura.
    »Okay, dann probiere ich die mal. Bier dazu?«
    »Klaro.«
    Als die Kellnerin kam, ließ Franziska Laura bestellen.

    Es war keine gigantisch große Portion, doch als Franziska den Teller leer gegessen hatte, war sie quasi schon satt.
    »Man, das sättigt ganz schön«, sagte sie.
    Laura hatte eine andere Vorspeise gewählt. »Eine ganze Pizza schaffe ich auch nicht mehr. Aber wir können uns ja eine teilen.«
    »Ob ich eine ganze Hälfte noch verdrücken kann, weiß ich nicht. Aber ist eine gute Idee.«
    »Eine Margherita?«
    »Was ist da drauf?«
    »Nur Tomate, Mozzarella und Basilikum.«
    »Klingt gut, nehmen wir.«
    Laura bestellte, sobald die Kellnerin vorbeikam.
    »Noch zwei Bier?«
    Franziska nickte.
    »E due birre medie.«
    Die Kellnerin tippte die Bestellung in ihren elektronischen Notizblock und ging davon.
    Nachdem die Zwei sich auch noch einen Nachtisch einverleibt hatten, fragte Franziska nach der Rechnung. Das Zelt und das Lokal hatten sich inzwischen gefüllt, es gab kaum mehr einen freien Platz. Franziska war angenehm überrascht, sie hatte mit einem höheren Betrag gerechnet. Die beiden quatschten munter weiter. Die Kellnerin holte in der Zwischenzeit das Geld ab, das Franziska und Laura auf den von der Kellnerin gebrachten Teller gelegt hatten. Weil Franziska den Betrag nicht passend hatte, legte sie einen Fünfzig-Euro-Schein hin und nahm das Geld von Laura. Kurze Zeit später brachte die Kellnerin, ein recht junges Mädchen, das Restgeld. Franziska packte die Scheine und Münzen in ihren Geldbeutel. Die beiden blieben gemütlich sitzen, schließlich waren auch ihre Biergläser noch fast voll, und Franziska trank langsam, so langsam, dass sich Laura wunderte, ob das Bier nicht inzwischen abgestanden war. Die Kellnerin kam noch mehrmals vorbei, um zu fragen, ob die Zwei noch etwas wünschten.
    Was ist diesmal schief gelaufen?
    Eigentlich haben Franziska und Laura hier fast alles richtig gemacht – bis kurz vor Ende des Abends jedenfalls. Dass die Kellnerin mehrmals gefragt hat, ob die beiden noch etwas wünschen, hat damit zu tun, dass Franziska und Laura zu früh bezahlt haben. In Italien ist es nämlich nicht üblich, nach Begleichen der Rechnung noch gemütlich auszutrinken.
    Was können Sie besser machen?
    Einfach die Reihenfolge ändern: Austrinken – und dann Bezahlen!

Wie Franziska einen Ausflug organisiert
    Einmal zugesagt ist kein Mal
    Franziska hatte von ihren Eltern einen teuren Reiseführer geschenkt bekommen, der alles, wirklich alles, was es in Rom zu sehen gab, ausführlich beschrieb. Das Buch war dick und entsprechend unhandlich, für Franziska, die sich nicht mit oberflächlichen Informationen zufriedengab, aber genau richtig. Häufig las sie abends vor dem Einschlafen ein paar Seiten in dem Wälzer.
    Eines Abends kämpfte sie sich durch ein Kapitel über Tivoli, einem Städtchen vor den Toren Roms, das deutlich älter war als Rom. Als man wenige Kilometer westlich noch mit Sümpfen und Malaria zu kämpfen hatte, blühte in Tivoli schon das Leben. Gleich zwei prachtvolle antike Gebäude zeugen noch heute von der Schönheit der Stadt, die Villa d‘Este und die Villa Adriana, also die Residenz des Kaisers Hadrian. Beide sind, so das Buch, Teil des Welterbes der UNESCO. Dazu kamen einige Tempel und ein Amphitheater. Franziska hatte schon lange vor, einmal dorthin zu fahren. Da sie nicht alleine gehen wollte, hatte sie Laura gefragt, dazu ihre

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