Feucht in Oel - Geheime Genuesse
gebucht hatten, wohnte das Ehepaar in einem Motel knapp außerhalb von Amsterdam.
Der Spaziergang vom Lokal zum Auto kurbelte die Lebensgeister wieder an. Sie stiegen ein und fuhren los.
Barbara war die erste, die auf der Rückfahrt das Wort ergriff. »Lynn, du sahst heute echt toll aus in dem Latex. Zum Anbeißen. Aber ich hab dich dann bis zum Schluss nicht mehr gesehen. Wo warst du?«
»Ich hab eigentlich nur eine Runde gedreht und mir eure Show angesehen. Echt geil, was ihr abgezogen habt. Und mutig. Das Event wurde mir aber irgendwann zu viel, zu sehr Hardcore , verstehst du? Nicht meine Welt.«
»Klar. Die meisten Besucher halten dieses Treiben nicht länger als ein, zwei Stunden aus. Dann sind sie entweder angewidert oder so geil, dass sie ihre kleinen Soldaten auf die Reise schicken müssen...«
»Und ab in die Amsterdamer Kanalisation mit euch«, rief Sandy, die einen Mann beim Masturbieren imitierte. »Oh ja, kooommt, kommt raus ihr kleinen Teufelchen, oh, ooh, ooooh!«, grölte sie mit der tiefsten und rauchigsten Stimme, die sie aus sich hervorbrachte. Die drei Zuhörer brüllten.
»Du wärst ein lausiger Mann«, scherzte Santiago.
»Pass auf, sonst zeig ich deinem Schwengel meinen Paradewichs! Da brauch ich allerdings beide Hände, ungefähr so, pass auf!« Sandra griff links und rechts um den Fahrersitz, kam aber nicht weiter als bis zu seinen Hüften. »So! So! und So!«, begleitete sie ihre Gesten, die eher an einen Arbeiter erinnerten, der eine Mülltonne hochhob. Dann ließ sie sich wieder in ihren Sitz plumpsen.
»Lynn, zeigst du mir dann mal, wo du das Gummiteil her hast?«, kam Babs auf ihr ursprüngliches Thema zurück.
»Gerne, aber ich muss dich vor dem Zeug warnen. Sieht so geil aus wie es sich anfühlt, aber ich wäre fast kollabiert. Zu wenig getrunken, dann noch die vielen Eindrücke, die stickige Luft und ...«
»Und das, was der flutschige Anzug mit deiner Mumu angestellt hat«, ergänzte Sandra.
»Wie? Was?«, spitzte Santiago die Ohren.
»Na, der geilen Maus neben mir ist ganz heftig einer abgegangen, als wir gemeinsam durch die Halle marschiert sind. Ich schwöre, ich hab sie nicht angerührt, obwohl ich verflucht noch mal gerne mit der Hand in den Seitenschlitz gefahren wäre und dann weiter bis ins Land der Freuden, mmh!«
Vor wenigen Wochen wäre Lina noch im Boden versunken. Doch angesichts der Erlebnisse der letzten Tage und ihres bevorstehenden Blind Dates in Sandras Atelier hatte sie ihre Hemmungen vor diesen drei Sexoholikern verloren.
»Ja, Tatsache. Das Öl, der Latex, das Piercing zwischen den Beinen – Beim Vierhundert-Meter-Lauf wäre ich bestimmt drei Mal gekommen, bevor ich die Zielgerade gesehen hätte ... locker!«
Alle lachten. Babs musste ein Taschentuch hervorkramen, um ihre Schminke wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
»Echt gekommen ? Einfach so?«, fragte Santiago, dessen Aufmerksamkeit ganz Lina gehörte.
»Genau. Weißt du, es ist echt schön, wie der Gummi im Öl auf deiner Haut gleitet und dich gleichzeitig beschützt.«
»Hört sich gut an. Kann’s kaum erwarten, so einen auszuprobieren«, freute sich Barbara und fügte hinzu: »Wo du Öl sagst: Hast du unser Wundermittel auch schon ausprobiert?«
»Äh ... was?«
»Na das Gel«, half ihr Santiago auf die Sprünge. Lina zögerte mit ihrer Antwort.
»Leugnen zwecklos, Lynn«, stichelte Sandra, »ich seh’s dir an der Nasenspitze an. Was denn für ein Gel?«
»Na das, das wir auf der Bühne verwendet haben und im Shop verkaufen. Altes argentinisches Rezept, hier in Deutschland hergestellt und abgemischt – richtige Qualitätsware. Wärmt und elektrisiert alles von hier bis Texas«, antwortete Babs.
Santiago sah sie durch den Innenspiegel an und fragte: »Und, geil, oder?«
Lina dachte an ihre einsame Orgie vor ein paar Stunden, die im außerirdischen Orgasmus samt Ohnmacht gipfelte.
»Ja, das ist schon ein tolles Zeug. Und viel zu schnell leer.«
»Wie bitte? Was?«, erschrak Santiago. »Du hast die ganze Flasche leer?«
»Ja, konnte einfach nicht mehr bremsen. Alles verbraucht.«
»Um Himmels willen! Hast du denn die Warnhinweise nicht gelesen? Höchstens ein paar Tropfen!«, betonte Babs mit dem Tonfall einer Grundschullehrerin
»Ach so. Na jedenfalls...«
»Na jedenfalls kennen wir jetzt den Grund für dein Zuspätkommen«, gluckste Sandy.
»Ja, ich hab mich dank eures Zeugs in die Ohnmacht gerieben, shit!« fluchte Lina wie ein Kutscher. Die Lacher platzten
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