ließen dem verrückten Gemüse auf der Rückbank seinen Spaß, während sich das Ehepaar ab und an verliebte Blicke zuwarf oder kicherte, wenn Sandy vor Erregung gluckste.
Lina war erstaunt, wie sehr sich Sandra um Diskretion bemühte. Doch als der vom Gel verstärkte Orgasmus sie überrollte, war es mit der Zurückhaltung vorbei. Sie stöhnte länger und lauter, als es ihr in der Gegenwart des befreundeten Paars lieb war. Nach einer Minute ließ sie sich erschöpft auf Lina zurücksinken und sah sie verträumt an. Lina streichelte ihre Wangen.
»Ich liebe dich, Lynn«, sagte sie so leise, dass es nur Lina verstehen und gleichzeitig von ihren Lippen ablesen konnte.
»Ich weiß«, antwortete Lina und küsste sie.
***
Lina hielt Sandy im Arm und sah hinaus. Sie kamen an einem Kraftwerk vorbei, das sie vorhin schon gesehen hatte. Bald würden sie im Hotel sein. Sandras Liebesgeständnis war keine Überraschung mehr, änderte jedoch nichts daran, dass Lina keine Ahnung hatte, wohin sich ihr Leben entwickeln würde. Sie fühlte, dass sie keinen Platz für eine neue Liebe hatte. Noch nicht.
Wange an Wange saßen sie quer auf der Rückbank. Lina legte die flachen Hände auf Sandys Bauch. Sie flüsterten wie zwei Schulmädchen, die sich über die Vorderreihe des Busses lustig machten.
»Ach, Sandy.«
»Lina, sorry. Ich hab’s nicht mehr ausgehalten. Musste einfach raus, verstehst du?«
»Mach dir keinen Kopf«, antwortete sie sanft. »Ich ...«
»Du musst nichts sagen«, unterbrach sie Linas Ansatz.
»Weiß ich. Ich wollte sagen, ich bin noch nicht so weit, verstehst du? Ich habe noch keinen Frieden gefunden. Ich bin auf der Suche nach ...«
»Dir selbst. Bin ja nicht blöd oder so. Ich wollte nur, dass du weißt, was ich fühle. Musste einfach raus.«
»Kann ich verstehen. Danke, dass du es mir gesagt hast. Hm. Eigentlich ist das doch ein wahnsinnig romantischer Moment, oder?«
»Der schönste meines Lebens«, antwortete Sandra mit ernster Miene. Sie küssten sich und schwiegen eine Weile.
»Sandy, ich hab echt keine Ahnung, was kommen wird. Ich weiß nicht, was ich will und wen ich will. Ich kann für nichts garantieren, verstehst du?«, sagte Lina im sanftesten Tonfall, zu dem sie noch imstande war.
»Geht klar. Aber weißt du was? Ich dachte, ich verlieb mich nie – und jetzt ist es doch passiert. In bin verliebt.«
»In eine Muschi?«, flüsterte Lina.
»Fuck, in eine verdammte Muschi, ja!«, gab Sandy zurück und verpasste ihr noch einen Kuss.
Barbara hatte die beiden mit Hilfe ihres Schminkspiegels bespitzelt und ihre Lauscher auf volle Empfangslautstärke gedreht. Santiago, der sich die ganze Zeit über auf den Straßenverkehr konzentriert hatte, sah, wie seine Gattin im Stillen vor sich hin weinte.
»Schatz, was ist los?«
Sie trocknete ihre Tränen, lehnte sich zu ihm und flüsterte in sein Ohr: »Schatz, auf der Rückbank hat sich gerade was wahnsinnig Romantisches ereignet. Liebe ist großartig. Ich bin so glücklich. Die Welt ist wunderschön.«
***
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Julia Fessel