Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuchte Ernte. Zwölf schwule Herbstgeschichten.

Feuchte Ernte. Zwölf schwule Herbstgeschichten.

Titel: Feuchte Ernte. Zwölf schwule Herbstgeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Janus
Vom Netzwerk:
sanft und stark zugleich, viele Minuten lang.
    Julian fasste seinen steifen Schwanz an, und im selben Augenblick kam es ihm mit einer urigen Gewalt. Weit spritzte sein junger Samen hinaus. Silberne Tropfen glänzten auf seinem flachen Bauch.
    Karol stieß einen leisen Schrei aus. Tief stieß er noch einmal zu. Julian spürte die heftige Entladung, Schub um Schub. Sie sanken zusammen in die Kissen und hielten einander fest umschlungen. Sie wussten beide, dass nichts und niemand sie trennen konnte, was auch geschehen sollte.
     
     
    *  *  *
     

 
     
    Tilman  Janus
    Die Abenteuer eines Kabinenstewards zur See

     

Copyright © 2013 Tilman Janus, Berlin

 
     
    Da lag es, das elegante, weiße Kreuzfahrtschiff, das für die nächsten zwei Jahre meine Heimat sein sollte. Es hieß »Sealion«, zu Deutsch »Seelöwe«. Aus vielen Bewerbern hatten sie mich als Stewart ausgewählt. Ich bin blond und schlank und sehe wohl einigermaßen gut aus, das ist auf einem Cruiser bestimmt von Vorteil. Ich sollte zuerst beim Kabinenpersonal arbeiten, die Passagierkabinen putzen und in Ordnung halten, und später, wenn ich mich gut machte, konnte ich zum Restaurantpersonal aufsteigen. Ich hatte fest vor, mich gut zu machen! So lange hatte ich schon einen außergewöhnlichen Job gesucht, und das war meine Chance.
    Mit meinem Seesack auf dem Rücken ging ich am Freitagabend an Bord. Die Sealion lag in Genua vor Anker. Ich hatte meine letzten Euros zusammengekratzt, um mir den Flug von Hamburg, meiner Geburtsstadt, nach Genua leisten zu können. In Hamburg herrschte grauenhaftes Wetter, Novemberregen, Nebel und Kälte. In Genua schien die Sonne vom blauen Himmel, wenn es auch nicht gerade heiß war. Eine fröhliche Melodie pfeifend stieg ich über die Gangway an Bord.
    »Hier wird nicht gepfiffen, merk dir das gleich!«, fuhr mich ein rothaariger, bärtiger Hüne auf Englisch an. Erschrocken blieb ich stehen.
    »Name?«, blaffte er.
    »Jan Hansen, dreiundzwanzig Jahre alt, Kabinenstewart, melde mich zum Dienst!«, sagte ich und nahm Haltung an. Schien wie beim Militär zu sein, dieser Kreuzfahrtjob!
    Er sah in eine mehrseitige Liste, die er in der Hand hielt. Dann hakte er von den Hunderten von Namen meinen ab. Personal ist auf Kreuzfahrtschiffen immer sehr zahlreich, besonders bei Luxusschiffen wie der Sealion. »Wegtreten und marsch in die Mannschaftsunterkünfte, unterstes Deck, Kabine sieben!«
    Ich machte, dass ich wegkam. Nach mir geriet schon der nächste Neue in seine Fänge.
    Es dauerte eine Weile, bis ich auf dem untersten Deck die Kabine sieben fand. Das riesige Schiff war wie eine kleine Stadt. Ich sollte mich erst nach ein paar Tagen richtig zurechtfinden.
    »Hallo, grüß euch!«, rief ich auf Englisch in die Mannschaftskabine hinein. Auf allen Kreuzfahrtschiffen wird bei der Besatzung Englisch gesprochen, denn die Leute kommen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Es gab sechs Betten dort, je zwei übereinander. Drei waren schon besetzt. »Ich bin Jan aus Hamburg«, stellte ich mich vor.
    »Luis, Barbados!«, grunzte ein dunkelhäutiger Kerl.
    »Stanislaw aus Krakau, Polen«, sagte ein nett wirkender, dunkelhaariger Mann in meinem Alter.
    Der dritte Mann war Josef von den Philippinen. Er war der Kleinste und wahrscheinlich der Jüngste von uns und redete von allen am wenigsten.
    Ich warf meinen Seesack in den Spind und legte mich auf das Bett über Stanislaw. Später stießen noch ein Typ aus der Ukraine, Ivan, und ein weiterer Filipino, Jorge, zu uns. Ganz schön ungewohnt, zu sechst in einem engen Raum zu wohnen! Bestimmt würde irgendjemand schnarchen!
    Der Abend verging damit, dass wir uns auf dem Schiff orientierten. Der Dienst würde erst am Samstag beginnen. Ich hielt mich an Stanislaw, der mir von meinen Kabinengenossen am besten gefiel. Zusammen erforschten wir die zahlreichen Decks, bewunderten die luxuriösen Restaurants und die anderen Einrichtungen wie zum Beispiel Swimmingpool, Show-Saal, Einkaufspassage und Fitnessbereich. Auf dem Schiff herrschte ein geschäftiges Treiben, alles wurde für die gut zahlenden Passagiere vorbereitet. Das ganze Schiff blitzte und blinkte vor lauter geputztem Messing.
    »Wer war das eigentlich, dieser rotbärtige Typ, der uns an der Gangway empfangen hat?«, fragte ich Stanislaw.
    »Das ist Mike Collins, der Vorgesetzte vom Kabinenpersonal. Er wird uns die nächsten Wochen herumscheuchen. Ich bin schon mal auf der Sealion gefahren. Collins ist ein Arschloch, aber er

Weitere Kostenlose Bücher