Feuchte Ernte. Zwölf schwule Herbstgeschichten.
weiter.
Als ich mit meiner letzten Kabine gerade fertig war – und ich hatte mir große Mühe gegeben – hörte ich wieder die nun schon bekannten, schweren Schritte. Collins war auf Tour, um seine Leute anzutreiben!
Er riss die Tür auf. »Wie weit bist du, Hansen?«, schnauzte er los. »Das dauert alles viel zu lange bei dir!« Er sah sich um, konnte anscheinend kein Stäubchen finden. »Unter dem Bett gesaugt?«, fragte er gehässig.
»Ja, Mister Collins«, sagte ich wahrheitsgemäß.
»Sieh nach!«, brüllte er.
Ich wollte es mir mit ihm nicht verscherzen, kniete mich also hin und bückte mich unter das Bett.
»Alles sauber«, sagte ich.
»Du kannst mir viel erzählen!«, schnaufte er. Er hatte sich eine Zigarette angezündet – in der Nichtraucherkabine! – und streute die Asche auf den Teppich, den ich eben gründlich gesäubert hatte. »Und was ist das? Hä?« Er packte mich am Nacken und stieß mein Gesicht in die Asche, wie man einen jungen Hund früher mit der Nase in seine eigene Pinkelpfütze gestoßen hat, um ihn zur Sauberkeit zu erziehen. Dann streute er noch Asche auf seine blank geputzten Schuhe. »Und wie kommt die Asche auf meine Stiefel?«, fragte er hämisch.
Ich sagte nichts. Was sollte ich dazu auch sagen.
»Los! Ablecken!«, fauchte er.
Was blieb mir anderes übrig? Ich lag vor ihm auf den Knien und leckte ihm die Stiefelspitzen. Sie schmeckten nach frischer Wichse und waren glatt wie eine pralle Schwanzkuppe. Ich hatte so etwas noch nie gemacht, aber irgendwie fand ich es ziemlich geil. Ich leckte mit viel Begeisterung.
Über mir hörte ich schmatzende Geräusche. Ich schielte nach oben.
Collins hatte sein Teil aus der Uniformhose geholt und wichste sich kräftig. Er hatte ein ganz schönes Kaliber. Dick und bläulichrot plusterte sich seine Eichel über mir auf. Mir wurde klar, dass er nachts nur deshalb die Kabinen seiner Männer kontrollierte, um sich aufzugeilen.
»Leck weiter, verdammte, schwule Sau!«, keuchte er. Da ging es bei ihm los. Im hohen Bogen schoss seine Wichssoße über seine Schuhe und auf den Teppich. »Los, sauberlecken!«, befahl er und verstaute seinen fetten Pissriemen wieder in der Uniformhose. Ich musste die Spermaflecken von seinen Stiefeln und vom Teppich lecken und wurde dabei immer geiler. Als Collins laut lachend die Suite verließ, rannte ich erst mal ins Bad, um selbst stöhnend abzuladen. Dann machte ich mich daran, alles noch einmal zu putzen.
Am Sonntag kamen die Passagiere an Bord. Ich hatte mein Bestes gegeben, um in meinen Suiten alles sehr ansprechend herzurichten. Ich begleitete »meine« Gäste zu ihren jeweiligen Kabinen und zeigte ihnen alles. Man konnte den Männern und Frauen ihren Reichtum ansehen. Sie trugen Maßanzüge, teure Pelzmäntel, wertvollen Schmuck und die feinsten Markenuhren. Die meisten schienen Geschäftsleute zu sein, aber es gab auch Stars vom Film und ein paar wohlhabende Sportler.
Wir stachen in See. Ich hatte einen Moment Pause und sah zu, wie der Hafen von Genua im Dunst versank. Der Schiffsbug richtete sich nach Südwesten. Erste Station sollte Marseille an der südfranzösischen Küste sein. Danach würde es nach Palma de Mallorca, Gibraltar und schließlich über Madeira zu den Kanarischen Inseln weitergehen. Eine Traumreise, selbst für mich, obwohl ich meistens arbeiten musste. Aber ein paar freie Stunden für einen Landausflug ab und zu würde ich schon haben.
»He, Sie da! Stewart!«, hörte ich hinter mir eine angenehme Stimme, die mich aus meinen Gedanken riss.
»Sie wünschen, Sir?« Ich verbeugte mich formvollendet.
Der Passagier musterte mich eingehend. Er war etwa vierzig oder etwas älter und sah sehr, sehr gut aus. Seinen Maßanzug trug er mit der Selbstverständlichkeit eines Mannes, der schon reich geboren ist. An seinem Handgelenk blitzte eine französische Uhr, die gut und gerne ihre 20.000,- Euro gekostet haben musste. Sein braunes Haar fiel ihm lässig in die Stirn und betonte noch sein sehr maskulines, kantiges Gesicht. Er war mindestens einsfünfundachtzig, viel größer als ich. Seine hellbraunen Augen funkelten im Sonnenlicht wie Bernstein. »Wo ist die Hochzeitssuite, Stewart?«
Hochzeitssuite! Das war dieses romantische Plüschdings, wo alles in Rosa und Weiß eingerichtet war, schrecklich kitschig. Ich hatte schon gehofft, dieser Kerl würde alleine reisen, er gefiel mir nämlich am besten von allen Passagieren. Aber wer geht schon alleine auf eine Kreuzfahrt, niemand!
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