Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
ich.«
    Rebecca lachte. »Ich kann diesen Euer Alter betreffenden Unsinn nicht mehr hören! Ihr seht mindestens zehn Jahre jünger aus, als Ihr tatsächlich seid, und habt eine Figur, um die eine Königin Euch beneiden würde.«
    »Keine Königin würde sich wünschen, so auszusehen wie ich, aber eine wirklich erfolgreiche Kurtisane möglicherweise schon«, erwiderte Lavinia im lebhaften Ton.
    »Au revoir. Wir sehen uns also dann auf dem Ball.«
    Nachdem Lavinia und deren Zofe Rebecca allemge-lassen hatten, studierte sie ihre Erscheinung nun mit dem kritischen Blick einer Malerin, die ihre Gemälde begutachtet, vermochte aber keinen Fehler an sich zu entdecken. Sie sah so gut aus, wie sie ihren Möglichkeiten nach überhaupt aussehen konnte. Und nachdem sie noch ein schokoladenbraunes Samtcape aus ihrem Schrank herausgesucht hatte, verließ sie den Raum und klopfte an der Zimmertür ihres Vaters an.
    »Vater? Ich gehe jetzt nach unten.«
    Als Sir Anthony seine Zimmertür öffnete, wurde er erst ganz blaß im Gesicht, ehe er geräuschvoll einatmete
    »Himmel, du siehst Heien fast unheimlich ähnlich.«
    »Ich bin kleiner und lange nicht so schön wie sie.«
    Rebecca drehte sich im Kreis, damit ihr Vater sie von allen Seiten betrachten konnte.
    »Eine Idee kleiner vielleicht.« Der Blick seiner scharfen Künstleraugen wanderte nun über sie hin. »Diese Farben stehen dir viel besser als dieses weiße Musselin, das du bei deinem Einführungsball hattest tragen müssen.
    Ich bedaure sehr, daß ich deinen Triumph nicht miterleben kann.«
    »Du hast doch auch eine Einladungskarte zu diesem Ball bekommen, nicht wahr? Du könntest also deine Meinung immer noch ändern und mitkommen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe den Geschmack an solchen Festveranstaltungen verloren. Zudem bist du bei Kenneth ja in sicheren Händen.«
    »Das möchte ich auch hoffen. Schließlich ist das alles ja seine Idee gewesen«, erwiderte sie mit dunkler Stimme.
    Dann drehte sie sich um und stieg die Treppe in das Erdgeschoß hinunter, wo sie im Salon darauf warten würde, von Michael und Catherine Kenyon mit deren geräumiger Ashburton-Kutsche abgeholt zu werden.
    Kenneth befand sich bereits im Salon, und er drehte sich zu ihr um, als sie über dessen Schwelle trat. Sie war überrascht, wie gut ihm diese formelle Kleidung stand. Da er zu breit gebaut war für die herrschende Mode, hatte er klugerweise einen betont schlichten Anzug gewählt. Die cremefarbenen Hosen, die braungelbe Weste und der dunkelblaue Rock wiesen ihn Zoll für Zoll als Gentleman aus, ohne seine körperliche Kraft und seine natürliche Autorität zu verschleiern. Alles in allem war er eine überaus beeindruckende Erscheinung. Aber diesmal wollte sie ihn nicht malen, sondern hatte das Verlangen, ihn zu küssen.
    Er ging auf sie zu, um ihre Hand zu ergreifen. »Ihr seht großartig aus, Rebecca. Ihr werdet, was Eure Erscheinung betrifft, mit jeder Lady mithalten können, die diesen Ball besuchen wird.«
    Die Bewunderung, die sich in seinen Augen spiegelte, jagte ihr kleine wohlige Schauer über den Rücken. Sie dachte nun sehr ernsthaft daran, ihn zu küssen. Aber der Himmel wußte, wo das hinführen würde.
    »Ich gebe mich gern damit zufrieden, so unauffällig wie möglich zu sein.« Sie drückte leicht seine Hand, ehe sie diese wieder freigab. »Aber eigentlich würde ich doch lieber zu Hause bleiben und malen.«
    Er lachte. »Ihr werdet einen großartigen und denkwürdigen Abend erleben. Das verspreche ich Euch.« Er durchquerte den Raum, nahm etwas von einem Tisch und drehte sich dann zögerlich wieder zu ihr um.
    »Ich habe ein kleines Geschenk für Euch. Ein Andenken an Euren ersten Ball.«
    Er überreichte ihr einen Fächer. Sie breitete ihn auseinander und brach dann in ein entzücktes Lachen aus.
    Das Seidenfutter zwischen den Elfenbeinstäben war mit einem reizenden, sie orientalisch anmutenden Muster von Blättern und Blumen bemalt - und unter einer dieser Blumen lag ein gingerfarbenes, also gelbbraunes Kätzchen auf der Lauer.
    »Ihr habt den Fächer selbst bemalt, nicht wahr? Kein anderer würde so ein Muster kreieren.« Sie hielt den ausgebreiteten Fächer an ihr Kleid. »Und er hat genau die richtigen Farben.«
    »Das war nicht schwierig, da ich Euer Kleid ja schon vorher gesehen hatte.« Er sprach im beiläufigen Ton, aber sie konnte ihm ansehen, wie sehr er sich über ihre Reaktion freute.
    Diesmal küßte sie ihn nun doch’, stellte sich dabei auf die

Weitere Kostenlose Bücher