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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Herzogin und Catherine sich umarmten, sagte Michael: »Ich würde Euch gern zwei ganz besondere Freunde von mir vorstellen - Lord Kimball, einen Offi-zierskollegen von den 95ern, und Miss Seaton.«
    Rebecca wäre in diesem Moment am liebsten im Erd-boden versunken. Aber die Blicke, die sich nun auf sie richteten, verrieten nur ein freundliches Interesse. Da war keine Spur von der Verachtung darin zu lesen, die sie nach ihrem jugendlichen »Sündenfall« eigentlich erwartet hatte.
    Der Herzog schüttelte Kenneth warm die Hand. »Willkommen. Michael hat schon oft von Euch gesprochen.«
    Dann verbeugte er sich vor Rebecca, während sich ein Funken von Übermut in seinen Augen spiegelte. »Es ist mir ein Vergnügen, Sir Anthony Seatons schönste Krea-tion auf unserem Ball begrüßen zu dürfen.«
    Während Rebecca bis unter die Haarwurzeln errö-
    tete, sagte die Herzogin: »Ich bin so froh, daß ich Euch endlich kennenlerne, Miss Seaton. Ich kann es Euch nicht verdenken, daß Ihr das Studio Eures Vaters gemieden habt, als er dieses Porträt von uns malte -mein Sohn war die ganze Zeit hindurch unausstehlich.«
    Sich daran erinnernd, wie gern Catherine ein Kompliment über ihr Baby gehört hatte, erwiderte Rebecca schüchtern:
    »Es ist eine große Last für so ein junges Kind, so lange stillsitzen zu müssen, aber ich glaube, daß das Bild von Eurem Sohn sehr gut gelungen ist. Er ist ein schöner kleiner Junge.«
    Die Herzogin strahlte. »Danke. Ich denke das auch. Er sieht seinem Vater sehr ähnlich, nicht wahr?«
    Rebecca fragte sich, ob das die Antwort war, die ihr wohl alle stolzen Mütter geben würden. Vielleicht aber nur jene, die ihre Ehemänner vergötterten. Denn sie bemerkte, daß zwischen dem Herzog und der Herzogin das gleiche innige Verhältnis bestand, das auch Michael und Catherine miteinander verband. Wenn diese guten Leute nicht aufpaßten, würden sie noch Werbung für den Ehestand machen.
    Als die Gesellschaft sich nun in den Ballsaal hinein-bewegte, murmelte Kenneth: »Wie fühlt Ihr Euch?«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Überwältigt.«
    Er tätschelte ihre Hand auf seinem Arm. »Das überrascht mich nicht. Für jemanden, der so empfänglich für Farben, Formen und Bewegungen ist wie Ihr, muß so eine Szene, wie wir sie hier erleben, fast die Grenze seines Fassungsvermögen überschreiten. Es ist so, als würde er in einer Flut visueller Reize ertrinken.«
    »Gütiger Gott«, murmelte sie, nun sichtlich überrascht,
    »glaubt Ihr, das wäre der wahre Grund für meine Abneigung gegen Menschenansammlungen?«
    »Das hat vermutlich großen Anteil daran. Und wenn man noch Eure natürliche Scheu und -«, er zwinkerte ihr schalkhaft zu, »Eure verruchte Vergangenheit hin-zurechnet, wird es niemanden verwundern, daß Ihr bisher alle gesellschaftlichen Veranstaltungen gemieden habt.«
    »Aber wenn ich einen Ball überwältigend finde, weil ich eine Künstlerin bin, muß dieses Ereignis doch eine ähnliche Wirkung auf Euch haben!«
    »Deshalb vermeide ich es auch tunlichst, solche Veranstaltungen zu besuchen«, gab er zu. »Obgleich ich im Gegensatz zu Euch in dieser Hinsicht abgehärtet bin. So ein Ball ist ein fast pastorales Ereignis im Vergleich zu dem, was normalerweise auf einen Soldaten auf dem Schlachtfeld einstürmt.«
    Sie lächelte. »Eine einleuchtende Erklärung. Sie macht Euch zu einem abgebrühten Ballbesucher.«
    Das Orchester begann einen Walzer zu spielen.
    »Darf ich Euch um diesen Tanz bitten, Miss Seaton?«
    fragte er förmlich.
    »Es ist mir ein Vergnügen, dieser Bitte nachzukommen, Lord Kimball.«
    Sie war froh, einen Vorwand dafür zu haben, sich in die Sicherheit von Kenneths Armen flüchten zu können.
    Selbst durch den Stoff ihrer Handschuhe hindurch spürte sie nur zu deutlich seine Berührung und die verführerische Wirkung seiner Hand, die auf ihrer Taille lag. Sie seufzte vor Vergnügen, als sie im Takt der Musik durch den Saal schwebten.
    »Soll dieser Seufzer etwa bedeuten, daß ich Euch bereits auf den Fuß getreten bin?«, fragte er besorgt.
    »Keineswegs.« Sie sah ihn mit einem innigen Lächeln an.
    »Er bedeutet, daß mir dieser Ball tatsächlich Spaß machen könnte, wenn Ihr Euch den Rest des Abends über nie weiter als einen Meter von mir entfernen würdet.«
    Er gab ihr Lächeln zurück. Seine Ruhe übertrug sich nun auf sie, verdrängte ihre Ängste und entfachte eine sanfte Glut des Verlangens in ihr. Eine Nachmittagsstunde mit ihrem ehemaligen Tanzlehrer hatte ihr

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