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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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und suchte seine Lungen mit kalter Luft zu füllen.
    Fast unkenntlich in seinem rußgeschwärzten Nachtgewand, sagte Sir Anthony mit keuchender Stimme:
    »Wir haben es geschafft. Oder vielmehr haben wir es Euch zum größten Teil zu verdanken, daß wir es geschafft haben.«
    Kenneth, dessen Rachen ganz wund war von dem vielen Qualm, den er hatte schlucken müssen, sagte hustend: »Es muß noch mehr Wasser auf die Stellen geschüttet werden, die noch glimmen.«
    Lavinia gab den Mägden mit ruhiger Stimme Anweisung, noch mehr Wasser aus der Küche heraufzubringen, obwohl sie sich dafür jetzt ein bißchen mehr Zeit lassen konnten als bisher. Rebecca kniete mit einer Schüssel voller Wasser neben Kenneth nieder. Ihr mit feinen Stickereien versehenes Nachthemd war voller Rußflecken, und ihre Füße waren ganz schwarz.
    »Habt Ihr Euch bei den Löscharbeiten verletzt, Cap-tain?«
    fragte sie. »Eure Hände sehen gar nicht gut aus.« Er blickte auf seine Hände hinunter und sah dort Ruß, rote Haut und Blasen. Bei dem Anblick dieser Gliedmaßen wurde ihm plötzlich bewußt, daß sie höllisch schmerzten.
    Die Zähne zusammenbeißend, spreizte er die Finger. »Ich glaube nicht, daß ich mich ernsthaft verletzt habe«, sagte er.
    Sie nahm ein nasses Tuch aus der Schüssel und tupfte ihm damit die rechte Hand ab. Dann strich sie, ohne ihn auch nur einmal anzusehen, eine Salbe auf die mit Blasen bedeckten Teile seiner Hand.
    Ihr Nachtgewand aus Musselin löste sich dabei etwas von ihrem Körper und enthüllte die weiche Rundung ihrer Brüste. Die Haut dort war cremig weiß und bildete einen scharfen Kontrast zu ihren mit einem ölig dunklen Rußschleier bedeckten Körperteilen, die dem Rauch ausgesetzt gewesen waren. Seine Reaktion auf diesen Anblick lieferte ihm den klaren Beweis, daß er nicht ernsthaft verletzt war.
    Er blickte von ihren Brüsten fort. Nachdem sie seine rechte Hand verarztet hatte, fing sie an, mit der gleichen kühlen und unpersönlichen Kompetenz seine linke zu behandeln.
    Sir Anthony kehrte in diesem Moment von einem kurzen Rundgang durch sein Studio zurück. »Die Möbel sind total ruiniert, und fünf von meinen Bildern bestehen nur noch aus verkohlten Rahmen. Trivial im Vergleich zu dem, was hätte passieren können. Aber wie ist das Feuer entstanden? Keine Kerze brannte und der Kamin war kalt, als ich gestern abend noch einmal im Salon nachgeschaut habe. Lein-saatöl kann sich doch wohl nicht von selbst entzünden, oder?«
    »Es war Brandstiftung«, erwiderte Kenneth grimmig. »Ich arbeitete noch oben in meinem Studio, und als ich dort zufällig aus dem Fenster schaute, sah ich unten einen Mann auf der Straße, der einen Brandsatz über die Mauer schleuderte. Vermutlich war es eine mit Schwarzpulver gefüllte Flasche, die mit einem Pfropfen aus Wachs verschlossen und mit irgendeiner Lunte versehen war, die ein paar Sekunden lang brannte, ehe sie das Pulver zur Explosion brachte. Es ist nicht schwierig, so einen Brandsatz zu basteln.«
    »Aber warum macht jemand so etwas?« fragte Sir Anthony bestürzt.
    »Wer weiß? Vielleicht ein Kunstkritiker, ein eifersüchtiger Kollege oder ein wütender Ehemann. Möglicherweise sogar ein Bonapartist, dem Eure Waterloo-Gemälde nicht gefallen.« Kenneth rappelte sich müde vom Boden auf. »Ich würde Euch empfehlen, zwei Wächter zu engagieren, die von jetzt an bis in eine unbestimmte Zukunft jede Nacht um das Haus herum patrouillieren.«
    »Eine ausgezeichnete Idee«, sagte Lavinia. »Aber für den Rest der Nacht würde ich einen Brandy für jeden vorschlagen. Und dann einen Abmarsch in die Federn.«
    Kenneths Blick wanderte über die Dienstboten hin, die jetzt alle in der Halle versammelt waren und deren Gesichter die gleiche Mischung aus Triumph und Erschöpfung widerspiegelten, die er selbst empfand. »Wenn nicht alle, die wir hier stehen, sich so mächtig ins Zeug gelegt hätten, um das Feuer zu löschen, wäre Seaton House jetzt abgebrannt und vermutlich auch noch eine Reihe von Nachbarhäusern in dieser Straße. Als Anerkennung für diese Leistung werdet ihr alle einen Bonus bekommen.«
    Sir Anthony gab nickend seine Zustimmung, als ein freudiges Summen durch die Reihen der versammelten Dienstboten ging. Dann stieg er, einem Arm um Lavi-nias Taille gelegt, mit dieser die Treppe in das obere Stockwerk hinauf. Rebecca folgte den beiden, noch immer seinen Blick meidend.
    Kenneth entließ daraufhin die Dienstboten und behielt nur den Butler und die beiden

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