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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Lakaien bei sich, mit denen er das Studio noch einmal inspizierte, um sicherzugehen, daß nicht noch irgendwo etwas glimmte, das einen neuen Brand entfachen konnte. Dann sagte er zu den dreien, daß sie nun zu Bett gehen könnten, während er bis zum Morgen hier Wache halten wollte.
    »Ich werde diesen Auftrag übernehmen, Mylord«, sagte Minton. »Ihr habt mehr getan als wir übrigen alle zusammen, und Ihr könnt Euch vor Müdigkeit ja kaum noch auf den Beinen halten.«
    Als Kenneth zu protestieren versuchte, sagte der Butler im entschiedenen Ton: »Ihr geht jetzt schlafen!«
    Kenneth lächelte schief. »In der Armee wäre das eine Insubordination.«
    »Wir sind hier aber nicht bei der Armee, Mylord, und Ihr könntet mich höchstens entlassen.«
    »Daran ist überhaupt nicht zu denken«, erwiderte Kenneth und legte dem Butler einen Moment lang die Hand auf die Schulter. »Danke, Minton.«
    Dann schleppte er sich müde die Treppe hinauf zu seinem Quartier. Als er die Tür seines Zimmers öffnete, wurde er dort von Rebecca erwartet. Zu seinem Bedauern hatte sie eine Robe angelegt, die ihren Körper vom Hals bis zu den Zehenspitzen hinunter verhüllte.
    Ihr kühler Gesichtsausdruck machte ihm klar, daß sie mit ihrem Besuch keine romantischen Absichten verband. Sie erhob sich von ihrem Platz und reichte ihm ein mit einer braunen Flüssigkeit gefülltes Glas. »Ich dachte mir, daß Ihr jetzt einen Brandy gut gebrauchen könntet.«
    »Da habt Ihr richtig gedacht.« Er nahm einen kräftigen Schluck aus dem Glas. Der Brandy brannte ihm erst im Hals, ehe er eine betäubende Wirkung auf ihn ausübte. Die Kanne auf dem Waschständer war inzwischen wieder mit Wasser gefüllt worden, und so reinigte er erst sein Gesicht und seine Hände vom Ruß, ehe er sich wieder zu seiner Besucherin umdrehte: »Die Ereignisse haben nun den Bereich der vagen Möglichkeiten verlassen und sich in unbestreitbare Gewalttätigkeiten verwandelt.«
    Sie biß sich auf die Unterlippe.
    »Demnach glaubt Ihr, daß zwischen diesem Brandanschlag und dem Tod meiner Mutter eine Verbindung besteht?«
    »Vielleicht auch nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit so einer Verbindung ist größer als die Möglichkeit, daß es zwei Todfeinde Eurer Familie geben würde.«
    Er schob die Kissen gegen den Kopfteil seiner Bettstatt und streckte sich dann, ohne erst die Tagesdecke wegzunehmen, auf seinem Bett aus, um seine schmerzenden Bein- und Armmuskeln zu entlasten.
    »Bisher hat es drei tragische Vorfälle gegeben: die von Eurer Mutter eingenommene Überdosis Lauda-num, ihr Sturz von der Felswand und dieser Brandsatz heute. Und dabei nehmen diese Vorfälle von Mal zu Mal immer dramatischere und tödlichere Formen
    an.«
    Ihre Augen wurden dunkel. »Jeder, der es riskiert, einer Privatfehde wegen ein Dutzend unschuldiger Menschen zu töten, muß ein überaus bösartiger Mensch sein. Ihr habt da eben von einem Feind unserer Familie gesprochen; aber offenbar ist es mein Vater, auf den dieser Attentäter es abgesehen hat. Niemand kennt mich gut genug, um mir den Tod zu wünschen.« Ihr Mund verzerrte sich. »Abgesehen von Euch vielleicht.«
    »Ihr dürft mir glauben, Rebecca, daß ich niemals den Wunsch hatte, Euch etwa zuleide zu tun«, erwiderte er im nüchternen Ton.

    Sie blickte zur Seite. »Vielleicht sollten wir meinem Vater von unserer Theorie erzählen, daß dieses Feuer nur ein Teil eines größeren sich gegen unsere Familie richtenden Komplotts ist…«
    Er dachte über ihren Vorschlag nach und schüttelte dann den Kopf. »Davon verspreche ich mir keinerlei Vorteile. Nach diesem Brandanschlag heute sollte es nicht schwierig sein, Euren Vater davon zu überzeugen, daß er sich mehr in acht nehmen muß, selbst wenn er von meinem Verdacht keine Kenntnis hat.«
    »Wie ihr meint.« Sie erhob sich von ihrem Platz. »Dann*
    gute Nacht, Captain.«
    Er hatte ein fast unerträgliches Verlangen danach, sie in die Arme zu nehmen und sie auf sein Bett hinunter-zuziehen. Nicht in der Absicht, mit ihr zu schlafen, sondern nur, um ihre Nähe zu spüren. Um wieder im Ein-klang mit ihr zu sein.
    Diese Chance war wohl für immer vertan. Mit einem Seufzer stellte er sein leeres Glas auf den Nachttisch.
    »Haben meine Bemühungen heute nacht Euch jetzt etwas gnädiger stimmen können, was mein Verhalten in der Vergangenheit betrifft?«
    Sie hielt bei der Tür noch, einmal an. »Ich habe niemals Euren Mut bezweifelt, Captain. Nur Eure Ehrlichkeit.«
    Damit ging sie aus dem Zimmer.
    Sie

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